reden wir über ... Raum
Der europäische Integrationsprozess führt dazu, dass die Mitgliedsstaaten eine Reihe von Rechten und Zuständigkeiten an die Europäische Union abtreten. Damit sind erhebliche ökonomische, politische und gesellschaftliche Veränderungen verbunden. Gilt es in diesem Zusammenhang auch über die Veränderung unserer räumlichen Ordnung zu reden?
Die Begriffe Raum und Territorium sind klassisch nationalstaatlich geprägt. Ist die Vorstellung staatlicher Territorialität angesichts von Globalisierungskräften, supranationalen Systemen und gewandelten Souveränitätskonzepten hinfällig?
Ulrike Jureit befasst sich in ihrem Vortrag mit dem Wandel politischer Territorialität, der, so die Historikerin „schon immer eng mit Modernisierungs- und Industrialisierungsprozessen sowie mit Kontingenz- und Krisenerfahrungen verkoppelt war“. Sie nimmt die Historisierung räumlicher Ordnungsmuster zum Ausgangspunkt ihrer Überlegungen, die sich dem Phänomen der „Postsouveränen Territorialität“ anzunähern suchen.
Die Historikerin Dr. Ulrike Jureit, ist Wissenschaftlerin am Hamburger Institut für Sozialforschung und lehrt an der Leuphana Universität, Lüneburg. Unlängst erschien von ihr in der Hamburger Edition das vielfach positiv rezipierte Buch „Das Ordnen von Räumen. Territorium und Lebensraum im 19. und 20. Jahrhundert“.
Dem Vortrag folgt ein Gespräch mit: Prof. Dr. Susanne Rau, Historikerin; Professorin für Geschichte und Kulturen der Räume in der Neuzeit an der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt.
Der Veranstaltung findet im Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, am 6. Mai 2013 statt und beginnt um 20 Uhr.