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Kategorie: Rezensionen

Carolin Schurr, Jeannine Wintzer (Hg.): Geschlecht und Raum feministisch denkenGeschlecht und Raum feministisch denken. Bern (Reihe gender wissen, Bd. 13). 2011. 207 S.

Wie sind Geschlechts- und Raumkonstruktionen miteinander verbunden? Wie kann man dieser Frage in konkreten Forschungsprojekten wissenschaftlich nachgehen? Inwieweit ist wissenschaftliches Arbeiten mit politisch-normativen Fragen verbunden? Herausgegeben von Carolin Schurr und Jeannine Wintzer im Jahr 2011 befasst sich der Sammelband "Geschlecht und Raum feministisch denken" mit diesen Grundfragen der Geschlechtergeographien und bietet einen Einblick in aktuelle Forschungsgebiete.

 

Das Buch enthält im Anschluss an das theoretische Einführungskapitel der Herausgeberinnen (C. Schurr/J. Wintzer: Let's talk about gender. "Gender trouble" in der Geographie) zwei Teile, die auch den Aufbau der "Bäschlin-Lecture"1 widerspiegeln, aus der dieser Sammelband hervorging. Im ersten Teil werden in vier Beiträgen aktuelle Forschungsarbeiten aus dem Bereich Gendergeographien vorgestellt.  Im Fokus stehen hier soziale und gesellschaftliche Veränderungsprozesse und eine feministische Perspektive auf deren Dynamiken und Widersprüche. Es werden verschiedene Vorstellungen von Sicherheit (B. Fredrich: Sicherheit verorten und verkörpern. Die Implementierung der UN-Sicherheitsresolution 1325 in der Schweiz) und der Wandel nomadischer Lebensformen betrachtet (C. Corradi: Zugang zur Gesundheitsversorgung von Fulani-Frauen und -Männern in Mauretanien. Vom Anspruch einer Gender-Perspektive in der geografischen Entwicklungsforschung). Außerdem wird der Umgang mit Diversität, Flucht und Migration thematisiert (M. Thielen: "Ich hab viel, na ja viel Besseres erwartet" Männlichkeit und Sexualität als Machtachsen im totalen Flüchtlingsraum; C. Ellerbe-Dueck: Gender, "Safe Spaces" and Coming to Voice. Black Women in Germany, Austria and Switzerland). Im zweiten Teil blicken feministische Wissenschaftlerinnen in fünf Kapiteln auf ihren bisherigen Lebensweg, auf persönliche Entwicklungen sowie ihr wissenschaftliches und politisches Wirken zurück. Dabei reflektieren sie eigene Erfahrungen mit feministischen Interventionen innerhalb und außerhalb staatlicher und wissenschaftlicher Strukturen (S. Bock: Von Frauenpfaden zum "gegenderten" Mainstream. (M)Ein spannungsvoller Weg zwischen Theorie und Praxis; A. Sancar: Hat Gender Mainstreaming in der Entwicklungszusammenarbeit zu viel Geschirr zerschlagen? Ein Plädoyer für eine Repolitisierung von Gender Equality in der EZA; D. Stump: Im Spannungsfeld von feministischer Theorie und politischer Praxis. Von der Frauenbefreiungsbewegung zum institutionalisierten Engagement für die Gleichstellung von Frau und Mann; H. Kuhrig: "Ohne Frauen ist kein Staat zu machen" Stolpersteine der Frauenemanzipation vor und nach der Wende. Eine persönliche Rückschau; E. Bäschlin: Ich, die Geographie und die feministische Wissenschaft. Eine persönliche Standortbestimmung zu feministischer Geographie).

Insgesamt zeigt sich das Feld der Geschlechtergeographien in diesem Sammelwerk als stark interdisziplinär verortet. Es geht den Herausgeberinnen und den verschiedenen AutorInnen2 der Beiträge um gemeinsame Inhalte und Forschungsinteressen - nicht um wissenschaftspolitisch-strategische Fächerabgrenzungen. Persönliche Erfahrungen mit fachlicher Selbstdefinition, mit Grenzen und Übergängen zwischen Fächern werden deshalb ausführlich reflektiert.

Spannungsfelder feministischer Geographien

Der Sammelband zeigt in den verschiedenen Kapiteln, dass das Ringen um eine feministische Perspektive in der Geographie spannungsvoll, "kurzweilig" und "abenteuerlich" (Bock, S. 109) ist. Ganz im Sinne der Einschätzung von Becker-Schmidt/Knapp (2011, S. 146) bleibt auch das feministische Arbeiten in der Geographie "in Bewegung".

So ziehen sich verschiedene Spannungsfelder durch die unterschiedlichen Kapitel des Buches:

- Die Schwierigkeiten, komplexe Kommunikationsprozesse zwischen alltäglichem, situativem Wissen zur Kategorie "Geschlecht" und wissenschaftlichem, reflexivem Gender-Wissen zu gestalten und dadurch eingefahrenes Wissen und ebensolche Praxen in Frage zu stellen (Bock, S. 125-126)
- Dilemmata im Umgang mit "anderen" Frauen und Männern im Kontext postkolonialer Machtbeziehungen: Inwieweit darf eine Forscherin direkt auf die Situation einzelner ForschungspartnerInnen einwirken bzw. sagen, "was getan werden müsste" (Schurr, S. 18)? Oder ist sie aufgrund ihrer privilegierten Position als Wissenschaftlerin auch in der Pflicht, auf Veränderungen hinzuwirken (Schurr, S. 17-18; Bäschlin, S. 187)?
- Die Möglichkeiten und Grenzen feministischen Wirkens innerhalb von politischen und administrativen Strukturen. Wie kann feministisches Wirken im Rahmen von Gendermainstreaming-Konzepten (Bock, S. 123-126, Sancar, S. 131-143), als Leiterin einer Forschungsgruppe in der DDR (Kuhrig, S. 164-165), als Politikerin in der Schweiz (Stump, S. 149-151) oder als Aktivistin (Bäschlin, S. 179, Stump, S. 148) aussehen?

Durch die direkte Thematisierung solcher Fragen erlangt das Buch eine besondere inhaltliche Tiefe: Dilemmata, kritische Positionen und schwierige Situationen werden offengelegt und so der wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussion zugänglich gemacht. Die besondere Gestaltung der Tagung - und so auch des Sammelbandes - mit der Anregung eines Diskurses zwischen NachwuchswissenschaftlerInnen und etablierten Forscherinnen hat hierzu sicherlich maßgeblich beigetragen. In den Lebensgeschichten der etablierten Wissenschaftlerinnen sind Erfahrungen festgehalten "die [sonst, I.C.E.] in keinem Buch stehen" (Kuhrig, S. 159) und die der jungen Generation von feministischen GeographInnen aufzeigen, was schon alles bewegt wurde - dass es aber auch eine Bewegung gebraucht hat, um etwas zu verändern.

Aus einigen Texten scheint die Enttäuschung heraus, dass die Frauenbewegung an Schwung verloren hat (Stump, S. 154-155, Kuhrig, S. 168-169). Hier einen direkten Austausch anzuregen und eine Brücke zwischen den beiden Teilen herzustellen, wäre wünschenswert. Eine Möglichkeit könnte sein, die Arbeiten von WissenschaftlerInnen einzubeziehen, welche die Lebensentwürfe und Deutungsmuster zum Geschlechterverhältnis der jüngeren Generation im deutschsprachigen Raum zum Thema haben (Thon 2005, 2011; Schwiter 2011), wäre für das Buch eine weitere Bereicherung gewesen.

Die Normativität der Wissenschaft - Welt verändern und wenn ja, wie?

Die große Frage der Normativität von feministischer Wissenschaft werfen v.a. das Einführungskapitel wie auch der abschließende Beitrag von Elisabeth Bäschlin auf. Bäschlin weist darauf hin, dass es FeministInnen nicht nur darum gehen kann, gegen die gesellschaftliche Benachteiligung der vermeintlich homogenen Genusgruppe "Frauen" anzukämpfen. Eine gesellschaftliche Utopie muss mehrere Ungleichheitsverhältnisse überwinden: das patriarchale Geschlechterverhältnis, das kapitalistische Klassenverhältnis und (post-)koloniale Weltordnungen. Bäschlin konzentriert sich jedoch nicht ausschließlich auf soziale, politische und ökonomische Ungleichheiten, sondern geht als Geographin ebenso auf das spannungsreiche Verhältnis zwischen Mensch und Natur ein: Sie warnt vor einem technokratischen Naturverständnis, das zu einem verantwortungslosen Umgang mit der Natur führt (S. 194). Für Bäschlin ist eine feministische Wissenschaft aufgrund dieser Erkenntnisse zwangsweise normativ, in dem Sinne, dass sie die gesellschaftlichen Ungleichheitsverhältnisse verändern möchte (S. 187).

Die Herausgeberinnen Carolin Schurr und Jeannine Wintzer bleiben in dieser Frage etwas zurückhaltender. So schlagen sie Brücken zwischen den von ihnen vertretenen aktuellen postkolonialen und poststrukturalistischen Ansätzen zu frühen feministischen Arbeiten. Sie teilen mit ihnen das Interesse, Selbstverständliches und vermeintlich Allgemeingültiges zu hinterfragen sowie die politischen Interessen bzw. vor-diskursiven Weltbilder hinter quasi-objektiver Wissenschaft auszumachen. Doch sind WissenschaftlerInnen in diesem Konzept zur "Weltveränderung" aufgefordert? Und mit welchen Methoden, Interventionen oder Konzepten sollten sie vorgehen? Diese Fragen regen zum weiteren Nachdenken und zur eigenen Positionierung an.

Hier schließt sich die Frage an, auf welche Weise explizit feministische Forschung betrieben werden kann, und wie politische Koalitionen gebildet werden können, wenn Kategorisierungen von Menschen in "Frauen" und "Männer" in Frage gestellt werden bzw. eine homogene Gruppe von "Frauen" nicht (mehr) gedacht werden kann. Die Autorinnen finden in Donna Haraways (1995) Ansatz eine überzeugende Lösung für die Frage nach der Basis politischer Koalitionen: Es geht nicht um essentialistische Identitäten, sondern um gemeinsame Lebens- und Diskriminierungserfahrungen. Insgesamt ist den Herausgeberinnen durch die Gestaltung des Einführungskapitels in Gesprächsform hier ein ebenso zugänglicher wie auch vielschichtiger und mehrstimmiger Text gelungen, der damit auch ein positives Statement für nicht-traditionelle Textformen ist.

Aktuelle geschlechtergeographische Forschungsarbeiten

Die Beiträge im ersten Teil des Sammelbandes greifen verschiedene neuere Ansätze der feministischen Forschung auf. Bettina Fredrich, deren Beitrag am klarsten innerhalb eines spezifisch geographischen Fachdiskurses verortet ist, bezieht sich in "Sicherheit verorten und verkörpern" v.a. auf angelsächsische Ansätze in der feministischen kritischen Geopolitik (Hyndman 2004; Fluri 2009). Entsprechend fokussiert sie die "Verwobenheit internationaler Politik mit dem Alltag von Männern und Frauen" (S. 33). Ihr empirisches Material, das aus 20 Leitfadeninterviews mit ExpertInnen der Schweizer Sicherheits- und Friedenspolitik besteht, untersucht sie auf die Frage hin, welche Ordnungen von Raum und Geschlecht in den Aussagen dieser diskursiven Eliten hergestellt werden und wie diese sich aktuell - v.a. durch die UN-Sicherheitsratsresolution 1325 - verändern. Dabei findet sie v.a. in NGOs Stimmen, die mit der Resolution eine Legitimation eines geschlechtersensitiven Blicks begründen. Diese beschränken den Blick allerdings vorwiegend auf Frauen. Vor allem im Militär findet Fredrich auch Stimmen, die in stereotyper Manier aus der Resolution hauptsächlich Aufgaben zur Verbesserung des Schutzes von Frauen und Mädchen ableiten. Damit bezieht sich Fredrich auf das erste der oben angesprochenen Spannungsfelder: Wie kann "Geschlechterpolitik" gemacht werden und wie kann Wissen zur Kategorie "Geschlecht" kommuniziert werden, ohne automatisch an stereotypes, situatives Alltagswissen anzuknüpfen und entsprechende Diskurse zu stärken? Fredrich plädiert für eine konsequente Weiterführung der Geschlechteranalyse, die Männer einschließt und damit auch männlich-geschlechtsspezifische Bedürfnisse in Frage stellt.

Diese Forderung nach einer expliziten Thematisierung von Männern und Männlichkeit setzt Marc Thielen in seinem Beitrag "Männlichkeit und Sexualität als Machtachsen im totalen Flüchtlingsraum" um: Er analysiert autobiographisch-narrative Interviews mit männlichen iranischen Flüchtlingen, die ihr Heimatland aufgrund ihrer (homo-)sexuellen Orientierung verlassen haben, mit Bezug auf Theorien des totalen Raumes (in Anschluss an Schroeder 2003). Er zeigt, wie die Erwartungen der Flüchtlinge an das vermeintlich freie Zufluchtsland enttäuscht werden, da in der spezifischen Situation des Asylprozesses die eigene Sexualität durchaus nicht immer problemlos gelebt werden kann. Thielen schreibt: "Nach der Flucht in die Bundesrepublik Deutschland blieben jedoch Männlichkeit und Sexualität zentrale Machtachsen, die insbesondere die Lebenssituation im Asyl konstituieren, die sich in vielfacher Hinsicht als geschlechtlich strukturiert und hierarchisiert erweist. Statt der erhofften Freiheit mündete die Flucht somit in neue Formen heteronormativer Begrenzung und binnenmännlicher Hierarchisierung" (S. 71). Am Schluss plädiert Thielen für eine reflexive Auseinandersetzung mit homophoben Praktiken in der eigenen Gesellschaft, die eine Kritik an der prekären Menschenrechtssituation in anderen Ländern erst glaubhaft machen kann. Damit spricht er im Anschluss an das zweite oben genannte Dilemma die Frage an: Wie können "wir" im Kontext postkolonialer Weltverhältnisse glaubwürdig feministische politische Forderungen stellen bzw. "Welt verändern" oder "die Anderen" verändern?

Mit der Frage, wie alltägliche Prozesse der Aushandlung von Geschlechtlichkeit in kulturell fremden Kontexten überhaupt verstanden werden können, setzt sich Corinne Corradi auseinander, wenn sie den Zugang zur Gesundheitsversorgung von nomadisch lebenden Fulani-Frauen und -Männern in Mauretanien bearbeitet. Durch die mehrtägige Begleitung mehrerer Familien erreichte sie, dass sie auch informell mit den Frauen und Männern sprechen konnte und deren unterschiedliche Sichtweisen auf Fortschritt, Gesundheit, Geschlechterrollen und Familienbeziehungen erheben konnte. Ein weiteres aktuelles Forschungsfeld bearbeitet Cassandra Ellerbe-Dück in ihrem Beitrag: Sie befasst sich aus einer intersektionalen Forschungsperspektive mit Schwarzen3 Frauen im deutschsprachigen Raum und analysiert, wie sie durch soziales und politisches Engagement eigene, sichere Räume schaffen. Sie stellt der hypersexualisierten und objekthaften Art und Weise, wie Schwarze Frauen in den Medien und in der politischen Werbung dargestellt werden, die Stimmen von politischen Aktivistinnen gegenüber: Es zeigt sich, dass sie aufgrund des Fehlens von Nachbarschaften mit einer ausgebauten Infrastruktur für Menschen afrikanischer Herkunft "virtuelle" Räume und Netzwerke (im Internet und auf Symposien) schaffen, um eine selbst-definierte Stimme zu entwickeln und Aufmerksamkeit für ihre Positionen zu schaffen. Ellerbe-Dücks Beitrag ist ein Beispiel für die Art von politischen Koalitionen, wie sie im Einführungskapitel mit Rekurs auf Haraway (1995) benannt wurden: Die Frauen berufen sich in ihrem Engagement auf gemeinsame Erfahrungen und Lebenslagen - nicht auf essentialistische Identitäten.

Etablierte Wissenschaftlerinnen blicken zurück

Im zweiten Teil des Buches gibt Stefanie Bock zunächst einen sehr persönlichen Einblick in ihren Weg zwischen Theorie und Praxis, dessen Zusammenstellung sie "in die hintersten Reihen der Bücherregale und zu alten Fotoalben" (S. 109) geführt hat. Bock zeigt in ihrem Beitrag sowohl wichtige Prozesse in ihrem eigenen Lebensweg auf, als auch Themenfelder der inhaltlichen Diskussionen aus vielen Jahren in studentischen feministischen Gruppen, in frauenpolitischen Bündnissen, in institutionalisierter Frauenpolitik und universitärer Arbeit.

Annemarie Sancar befasst sich in ihrem stärker thematisch fokussierten Beitrag mit ihren ambivalenten Erfahrungen aus der Arbeit mit Konzepten des "Gender-Mainstreamings" in der Entwicklungszusammenarbeit. Überzeugend plädiert sie für eine Stärkung von qualitativen und langfristigen, selbstkritischen und reflexiven Evaluationen und für eine Re-Politisierung des Themas Geschlechtergerechtigkeit jenseits der Logik von Projektmanagement und neoliberaler Entwicklungsmodelle.

Doris Stumps Beitrag reflektiert ihre eigene Positionierung als Aktivistin und als Mitglied des Schweizer Nationalrats über die letzten zwanzig Jahre hinweg. Dabei diskutiert sie anhand eigener Erfahrungen die Möglichkeiten und Grenzen eines solchen Engagements und zeigt deutlich auf, wie sich politische Diskurse um die Bedeutung feministischer Themen gewandelt haben. Ein besonderer Beitrag ist zuletzt derjenige von Herta Kuhrig, der "Grande Dame" (S. 23) der Frauenforschung in der DDR. Die Einsicht in die Verwobenheit von internationaler und nationaler Politik mit dem Alltag von Frauen auf der Mikroebene bekommt beim Lesen ihrer Gedanken noch einmal eine neue Dimension.

Fazit

Insgesamt bietet der Sammelband einen Einblick in vielfältige aktuelle Diskurse sowie persönliche Rückblicke in wissenschaftliches und politisches Denken und Handeln um die Kategorien Geschlecht und Raum. Er wirft Fragen auf, offenbart Spannungsfelder, Dilemmata und mögliche Auswege. Mein Fazit: Er ist für interessierte WissenschaftlerInnen und Studierende sehr zu empfehlen.


Anmerkungen

1 Im Januar 2010 fand diese Tagung anlässlich der Verabschiedung von Elisabeth Bäschlin in den aktiven Ruhestand statt. Die Tagung und der Sammelband sind Elisabeth Bäschlin gewidmet und würdigen damit ihr herausragendes Engagement für eine feministische Perspektive in der Geographie.

2 Ich verwende das Binnen-I, wenn ich mich auf Personen unterschiedlicher vergeschlechtlichter Zugehörigkeit beziehe. Wenn die Personengruppe, auf die sich ein Begriff bezieht, jedoch ausschließlich aus  Frauen besteht, wähle ich die weibliche Pluralform.

3 Der Begriff Schwarz ist hier großgeschrieben, da er sich auf Prozesse kultureller und politischer Ermächtigung bezieht (s. a. Junker 2007, S. 169). Diese Verwendung der Schreibweise deckt sich mit der Verwendung von Black im rezensierten englischsprachigen Text von Ellerbe-Dück, wobei es aufgrund der gesellschaftlichen Unterschiede zwischen deutsch- und englischsprachigen Kontexten vielfältige Nuancen im Gebrauchszusammenhang gibt, die Ellerbe-Dück in ihrem Text ebenfalls reflektiert.


Literatur

Becker-Schmidt, Regina & Gudrun-Axeli Knapp (2011): Feministische Theorien zur Einführung. Hamburg.

Flury, Jennifer (2009): Geopolitics of gender and violence "from below". In: Political Geography. 28, 4. S. 259-265.

Haraway, Donna (1995): Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt a.M.

Hyndman, Jennifer (2004): Mind the gap: bridging feminist and political geography through geopolitics. In: Political Geography. 23, 3. S. 307-322.

Junker, Carsten (2007): Der "White Negro" als Erlöserfigur: "Pretty Fly for a White Guy?" In: Sven Glawion, Elahe Haschemi Yekani & Jana Husmann-Kastein (Hg.): Erlöser. Figurationen männlicher Hegemonie. Bielefeld. S. 169-180.

Schroeder, Joachim (2003): Der Flüchtlingsraum als ein ‚totaler Raum'. Bildungsinstitutionen und ihre Grenzen. In: Neumann, Ursula, Heike Niedrig, Joachim Schroeder & Louis Henri Seukwa (Hg.): Lernen am Rande der Gesellschaft. Bildungsinstitutionen im Spiegel von Flüchtlingsbiografien. Münster. S. 379-396.

Schwiter, Karin (2011): Lebensentwürfe. Junge Erwachsene im Spannungsfeld zwischen Individualisierung und Geschlechternormen. Frankfurt am Main.

Thon, Christine (2005): "Ich war nie benachteiligt. Und kam mir auch nie so vor." Biographische Konstruktion von Geschlecht und Deutungskonzepte zum Geschlechterverhältnis. In: Thon, Christine, Daniela Rothe, Paul Mecheril & Bettina Dausien (Hg.): Qualitative Methoden im erziehungswissenschaftlichen Studium. Bielefeld: Universität Bielefeld. S. 1-17. Online verfügbar unter http://pub.uni-bielefeld.de/publication/2302143, zuletzt geprüft am 16.08.2012.

Thon, Christine (2011): Privatisierung des Politischen. Junge Frauen und Geschlechterpolitik. In: Kleinau, Elke. Susanne Maurer & Astrid Messerschmidt (Hg.): Politische Kultur und Geschlecht. Opladen. S. 59-70.

Inken Carstensen-Egwuom



Zitierweise:
Inken Carstensen-Egwuom 2013: Rezension von: Carolin Schurr, Jeannine Wintzer (Hg.): Geschlecht und Raum feministisch denken. Bern 2011. In: http://www.raumnachrichten.de/rezensionen/1722-geschlecht-und-raum-feministisch-denken

 


Anschrift der Rezensentin:
Inken Carstensen-Egwuom
Universität Flensburg
Auf dem Campus 1
24943 Flensburg
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