Juan Manuel Wagner: Schutz der Kulturlandschaft - Erfassung, Bewertung und Sicherung schutzwürdiger Gebiete und Objekte im Rahmen des Aufgabenbereichs von Naturschutz und Landschaftspflege. Eine Methodenstudie zur emotionalen Wirksamkeit und kulturhistorischen Bedeutung der Kulturlandschaft unter Verwendung des Geographischen Informationssystems PC ARC/INFO. Saarbrücken 1999 (Saarbrücker Geographische Arbeiten, Band 47). 309 S.
Dem vorliegenden Band liegt eine Dissertation zugrunde, die einen angewandt-geographischen Beitrag zur aktuellen Diskussion über den Kulturlandschaftsschutz beisteuert. Die weit ausholende Darstellung arbeitet zunächst die Entstehung und aktuelle Diskussion des Kulturlandschaftsbegriffs auf, ehe Kulturlandschaftsschutz daraus abgeleitet und unter Bezug auf einzelne Elemente der Kulturlandschaft auf der Ebene von Gebieten und Objekten operationalisiert wird. Die über Rangnummern erfolgende Bewertung einzelner Elemente bleibt freilich - wie bei allen vergleichbaren numerischen Bewertungsverfahren - problematisch. Mit dem Einbezug rechtlicher Grundlagen (bezogen auf das Saarland) wird auch der praxisorientierte rechtliche Rahmen abgesteckt, ehe in GIS-Techniken eingeführt wird, die als Hilfsmittel für die automatisierte Umsetzung von Erfassung und Bewertung dienen sollen. Damit wird in dem größten Teil der Publikaton ein umfangreicher, theoretisch begründeter Methodenapparat aufgebaut. Erst danach steht das konkrete Untersuchungsgebiet im Saarland im Mittelpunkt. Auf relativ wenigen Seiten zeigt der Autor die Anwendung des gesamten Apparates auf. Die Lektüre hinterläßt ein zwiespältiges Gefühl: Auf der einen Seite ist anzuerkennen, daß der innere Zusammenhang für ein wichtiges Gebiet angewandter historisch-geographischer Arbeit dargelegt wird, andererseits bleibt die Dokumentation der Anwendung mager, zumal die kartographische Umsetzung mäßig überzeugt und eine Einbindung in anschaulichere Grundlagenkarten vermissen läßt. Große Teile des übrigen Textes wirken relativ stark kompilatorisch.Autor: Jörg Stadelbauer