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Georg Römhild (Hg., Bearb. u. Verf.): DIE STADT – Entwicklungen, Stadtbilder, Wahrnehmungsräume, Konzepte - eine geographisch-didaktische Darstellung mit einem Exkurs zu einer Wahrnehmungstopographie von Osnabrück (Universität Paderborn; Verlegung u. Vertrieb durch Hrsg. u. Bearb., 2. überarb. Aufl.): Paderborn, Universität: Fakultät für Kulturwissenschaften 2015, X + 218 S. u. zahlr. Abb.
vorgestellt von Georg Römhild
Das Thema DIE STADT, bewusst so formuliert, aus hochschuldidaktischer Sicht entwickelt und mit eben einer solchen Perspektive versehen, wurde schließlich zu einem gebundenen Buch geformt und ist 2015 in zweiter, vom Herausgeber stark überarbeiteten Auflage erschienen. Es ist der Versuch, das überaus vielseitige und zergliederte Thema STADT unter v.a. bildhafte Aspekte zu stellen, die es ermöglichen sollen, aus der Totalität des Stoffes „Stadt/Stadtgeographie“ etwas Überschaubares und Operationalisierbares zu machen: - anhand der Bilder, die das Wesen STADT anschaulich machen, mit Hintergründen des So-Gewordenseins; beides prägt „Identität“. Das „Image“ der Stadt wird ihr von außen zugetragen, durch Vorstellungen von der bis dato unbekannten Stadt, durch touristische Werbung, also „Prospekte“, dann aber durch das persönliche „Ansehen“ von markant oder bedeutend empfundenen Architekturen vor Ort, - theoretisch durch das Anschauen und Deuten von einer Bildhaftigkeit der Stadtkarten, hier Auszüge von Stadtplänen unterschiedlichen Informationsgehalts und differenzierter Graphik. Das sind die Ausgangspunkte oder „Motive“, die im wesentlichen das Thema bestimmen. Insgesamt 132 Abbildungen begleiten den Text, Teilbilder bzw. Bilduntergliederungen mitgezählt. Hintergrund dafür bilden Konzepte einer ästhetischen Pädagogik, ohne dass das speziell ausgeführt wird. Als Such- und Erkennungsfeld bot sich dem „Autor“ eine Auswahl von einem Dutzend (von ihm) besonders „angesehener“ Städte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und in anderen Teilen Deutschlands. Es konnte schwerlich ein repräsentatives Auswahlschema geben, allenfalls eine Unterscheidung nach Klein-, Mittel- und Großstädten; vorrangig wird der Blick auf die Innenstadt gerichtet bzw. auf das, was man gemeinhin für die „Altstadt“ hält. Jedenfalls birgt sie den Fokus besonderer Aufmerksamkeit und „Wahrnehmung“. Letzterem ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
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Anton Escher u. Sandra Petermann (Hg.) (2016): Raum und Ort. Basistexte Geographie 1. Stuttgart 2016. Franz Steiner. 214 S.
vorgestellt von Anton Escher und Sandra Petermann
Schon wieder ein Sammelband über Räume und Orte? Gibt es hiervon nicht schon genug? Wir denken nein. Nein, weil „Raum“ als grundlegende Kategorie menschlicher Existenz uns hilft, die Welt zu verstehen. Nein, weil deutschsprachige Texte der Geographie im Fokus des Sammelbandes stehen, die in der Flut der disziplinübergreifenden Werke relativ selten abgedruckt wurden. Nein, weil der Sammelband nicht nur deutschsprachige Publikationen einbezieht, sondern auch wichtige Ansätze der französischen und angelsächsischen Diskussion berücksichtigt. Nein, weil wir die ausgewählten Texte als für die Geographie wegweisend und impulsgebend erachten: Der Band ist in unseren Augen insbesondere für Studierende der Geographie hilfreich für das Verständnis unterschiedlicher Ansichten von Raum und Ort – aber auch für die Entwicklung ihres Faches insgesamt.
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Kreative Verdichtung. Opladen, Berlin, Toronto 2016. Barbara Budrich. 300 S.
vorgestellt von Uwe Prell
Was ist eine Stadt? An dieser Frage scheiden sich nach wie vor die Geister: Ein Teil der Stadtforschung lehnt es rundherum ab, von der Stadt überhaupt zu sprechen, weil die bisherigen Antworten zu nichtssagend sind, ein anderer Teil reduziert die Frage auf die Bedürfnisse der jeweiligen Disziplinen und begnügt sich mit pragmatischen Definitionen. Einen Konsens über das, was eine Stadt ist, gibt es bisher jedenfalls nicht, weder innerhalb, noch zwischen den Disziplinen die Stadtforschung.
Relevant und notwendig ist ein holistisches Verständnis der Stadt jedoch, weil es ohne es weder möglich ist den Gegenstand, um den es geht, einigermaßen präzise zu fassen, noch sich in der ausufernden Stadtforschung zu orientieren, zumal diese zunehmend dazu tendiert immer neue Stadttypen zu kreieren und zu beschreiben: Global City, Multiple City, Shrinking City, Talking City, Smart City, Mobile City, Other City, Frozen City, Ecological City, Private City – das sind nur zehn von einigen hundert aktuellen Beispielen. So schlüssig sie in den jeweiligen Studien entwickelt werden, es erweist sich als kaum möglich ihre Reichweite und Bedeutung zu ermessen. Ein holistisches Stadtverständnis würde das erlauben.
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Timmo Krüger: Das Hegemonieprojekt der ökologischen Modernisierung. Die Konflikte um Carbon Capture and Storage (CCS) in der internationalen Klimapolitik. Bielefeld 2015. 428 S.
vorgestellt von Timmo Krüger
Ausgangspunkt dieser Studie ist die Überzeugung, dass es einer umfassenden Transformation gesellschaftlicher Strukturen bedarf, um die ökologische Krise adäquat bearbeiten zu können. Die zentrale Forschungsfrage lautet, inwieweit in den Kämpfen um die Hegemonie in der internationalen Umweltpolitik etablierte soziale Praktiken und Strukturen politisiert werden, d. h. grundsätzlich hinterfragt und darüber hinaus als veränderbar und veränderungswürdig gelten?
Um diese Frage beantworten zu können, werden in einem ersten Schritt die Entwicklungen in der internationalen Umweltpolitik seit Ende der 1960er Jahre nachvollzogen. Mit der ökologischen Krisendiagnose setzte sich in den 1970er Jahren zunächst die Annahme durch, dass sich Umweltschutz und Wirtschaftswachstum grundlegend widersprechen. Die Umweltbewegungen interpretierten die ökologischen Probleme als Symptom einer generellen gesellschaftlichen Krise und kritisierten das Entwicklungsmodell der Moderne.
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Frank Othengrafen und Martin Sondermann (Hg.): Städtische Planungskulturen im Spiegel von Konflikten, Protesten und Initiativen. Planungsrundschau, Ausgabe 23, 383 Seiten, Berlin.
vorgestellt von Martin Sondermann
Kurztext
In der Stadtentwicklung treffen unterschiedliche Akteure mit ihren Ansprüchen und Sichtweisen, Werten und Idealen aufeinander, was zu Konflikten und Protesten führt oder auch die Entstehung zivilgesellschaftlicher Initiativen fördert. Welche Möglichkeiten hat die Stadtplanung mit diesen umzugehen? Und inwieweit verändern sich städtische Planungskulturen?
Zentrale Inhalte im Überblick
Ausgehend von einem Überblick über Konflikte, Proteste, Initiativen in der Stadtplanung wird Planungskultur als eine theoretische Perspektive entworfen und aufgezeigt, wie räumliches Planen als kulturelles Handeln analysiert und interpretiert werden kann. Welche Normen und Werte liegen planerischem Handeln zu Grunde? Wie manifestieren sich beispielsweise theoretische Ansprüche an eine demokratische Stadtentwicklung in der alltäglichen Praxis des Planens? Und in welchem Verhältnis stehen Zivilgesellschaft und Stadtplanung ganz grundsätzlich zueinander? Diese und weitere Fragen werden in drei rahmengebenden Beiträgen erörtert und dabei städtische Planungskulturen in ihren Elementen und ihre Zusammenhängen in den Kontext zivilgesellschaftlicher Konflikte, Proteste und Initiativen gestellt.
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Ludger Gailing: Kulturlandschaftspolitik. Die gesellschaftliche Konstituierung von Kulturlandschaft durch Institutionen und Governance. Rohn (Planungswissen-schaftliche Studien zu Raumordnung und Regionalentwicklung): Detmold 2014. 466 S.
vorgestellt von Ludger Gailing
In raumentwicklungspolitischen und raumwissenschaftlichen Debatten hat der Begriff „Kulturlandschaft“ zuletzt hohe Aufmerksamkeit erfahren. Die Dissertationsschrift „Kulturlandschaftspolitik – Die gesellschaftliche Konstituierung von Kulturlandschaft durch Institutionen und Governance“ widmet sich nun der Aufgabe, die bisherige Raum- und Landschaftsforschung zu Kulturlandschaften um sozial- und insbesondere um politikwissenschaftliche Aspekte zu erweitern. Zwei Aspekte interessieren dabei besonders: Die kollektive Konstituierung von Kulturlandschaften und die Querschnittsaufgabe der Kulturlandschaftspolitik. Es wird folglich analysiert, wie einzelne Kulturlandschaften gesellschaftlich relevant werden und zur Grundlage von Raumplanung, Naturschutz, Tourismus, Denkmalpflege und ländlicher Entwicklungspolitik werden. Der Autor stützte sich dabei auf eine Theorienkombination aus sozialkonstruktivistischer Raumforschung, Neo-Institutionalismus und Governance-Forschung und führte eine Fallstudie im Spreewald durch.
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Matthias Ross: Weltbilder aus Stein. Architektur als politisches Kommunikationsmittel in Brüssel – eine kulturgeographische Analyse. Passau (Passauer Schriften zur Geographie 28) 2015. 186 S.
vorgestellt von Matthias Ross
Architektur ist das wirksamste und am häufigsten eingesetzte Mittel des Menschen zur physischen Prägung, Abgrenzung und Schaffung von Raum. Durch die Gestaltung der baulichen Umwelt ist es möglich, Einfluss auf die Lebenswirklichkeit und das Verhalten anderer Menschen zu nehmen. Doch keine wissenschaftliche Einzeldisziplin vermag es, diese Wirkungsweise vollständig zu erfassen: Geographie, Kunstgeschichte, Architekturtheorie, Soziologie, Philosophie – sie alle beschäftigen sich mit Raum, Macht, dem Menschen. Erst eine Zusammensetzung dieser theoretischen Teilstücke ermöglicht eine fundierte Analyse von Architektur als Ausdrucksmittel politischer Weltsichten.
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Fabian Frenzel, Ko Koens und Malte Steinbrink (Hg.): Slum Tourism. Poverty, Power and Ethics. Routeledge: London 2012. 246 S.
vorgestellt von Malte Steinbrink
Slums sind seit jeher Projektionsflächen bürgerlicher Imaginationen. Sie galten immer als die ‚andere Seite der Stadt‘, waren Orte des ‚Anderen‘, des ‚moralischen Verfalls‘, der ‚Devianz‘, des ‚Widerstands‘, der ‚Freiheit‘ oder der ‚Authentizität‘. Die Neugierde und das bürgerliche Interesse am Slum ist so alt wie der Slum selbst, und so haben auch Slumbesichtigungen eine 150-jährige Tradition im globalen Norden.
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Christian Wille: Grenzgänger und Räume der Grenze. Raumkonstruktionen in der Großregion SaarLorLux. Frankfurt/M. (Luxemburg-Studien / Etudes luxembourgeoises, Bd. 1) 2012.
Präsentation
Christian Wille: Grenzgänger und Räume der Grenze
Multilokalität und Transnationalität sind etablierte Kategorien in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Während sie zunächst mit Blick auf einen Bedeutungsverlusts von Raum diskutiert wurden, haben sie schließlich die Auseinandersetzung mit Raumbegriffen und ihren Implikationen maßgeblich stimuliert. So hat die Debatte disziplinenübergreifend einen erheblichen Auftrieb erfahren und Konzepte hervorgebracht, die das ‚Raumgreifen' im Zuge wachsender Mobilität von Personen, Waren und Ideen zu fassen suchen. Dennoch erfolgt der analytische Zugriff auf transnationale Lebenswelten oftmals noch in Perspektiven, die den Formationen jenseits national-territorialer Gliederungen nicht gerecht werden.
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Christa Reicher, Klaus Kunzmann, Jan Polivka, Frank Roost, Yasemin Utku, Michael Wegener (Hg.): Schichten einer Region. Kartenstücke zur räumlichen Struktur des Ruhrgebiets. Berlin 2011. 248 S.
vorgestellt von Christa Reicher
Kurztext
Das Ruhrgebiet ist in vielerlei Hinsicht eine einzigartige Region - in der Entwicklung zu einem der größten europäischen Ballungsräume der Schwerindustrie ebenso wie im Strukturwandel zu einer Technologie- und Dienstleistungsregion.
Die Kartenstücke veranschaulichen einzelne thematische Schichten des Ruhrgebiets in Karten, Grafiken und textlichen Erläuterungen. Sie gehen dabei über die bisher bekannten Darstellungen hinaus und zeigen überraschende Strukturen und Prozesse des aktuellen Wandels in siedlungsgeographischer, ökonomischer, landschaftlicher, ökologischer sowie sozialer und baulicher Hinsicht. Ihre Zusammenführung am Ende des Buches bietet einen Beitrag zur Diskussion über die künftige Gestaltung der Region.
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Gertrud Lehnert: Über Räume, Orte und Gefühle
Zur Interaktion von Menschen und Raum
Ständig reagieren wir auf Räume und Orte, oft ohne genau zu wissen, warum - manchmal gar, ohne es überhaupt zu bemerken. Warum fühlt man sich spontan wohl in der einen Wohnung, in der einen Landschaft, in der einen Stadt, und eine andere stößt ab? Haben Räume und Orte eine Aura, und wenn ja, warum? Wie partizipieren sie an Stimmungen und Gefühlen? Was geschieht in Räumen, und was tun sie selbst? Wie setzt sich Vergangenheit in ihnen fest, und in welchen Spuren lässt sie sich vernehmen? Wie können Räume Gefühle vermitteln - haben sie selbst welche?
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