Christoph Haferburg, Jürgen Ossenbrügge (Hg): Ambiguous restructurings of post-apartheid Cape Town. The spatial form of socio-political change. Münster, Hamburg 2003 (Afrikanische Studien, Band 17). 200 S.
Der vorliegende Sammelband entspringt der Zusammenarbeit der Universität Hamburg mit der University of the Western Cape im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereiches "Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften und ihre Bewältigung" (SFB 520) und dokumentiert wesentliche Ergebnisse eines Workshops zu den Veränderungen und Zukunftsaussichten der Restrukturierungsanstrengungen im Kapstadt der Post-Apartheid-Ära.
Die durchweg gut ausgewählten Beiträge - den Herausgebern ist es gelungen, einige der herausragenden Stadtforscher und Stadtplanerinnen Südafrikas zur Mitarbeit zu gewinnen - reflektieren eine große Bandbreite an Fragestellungen zur Stadtentwicklung Südafrikas im allgemeinen und in Kapstadt im besonderen. Auf eine Einleitung durch J. Oßenbrügge folgt ein Beitrag von P. Bond, der unter dem Titel "cities, social movements in an era of ‚globalisation'" die Diskussion um die Entwicklung der Städte Afrikas unter Globalisierungsbedingen - durchaus kontrovers - stimuliert. Es folgen sechs Beiträge, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit Problemen der Entwicklung Kapstadts beschäftigen (V. Watson, C. Haferburg, S. Robins, M. Huchzermeyer, A. Nahnsen, E. Pieterse). Im Rahmen der gebotenen Kürze lassen sie sich am ehesten unter der Zielsetzung einer problemorientierten und angewandten Stadtforschung subsumieren, die Vanessa Watson in ihrem Beitrag so formuliert: Förderung eines Verständnisses von "diversity and difference" (63) im Gegensatz zu einer Forschung, die Durchschnitts- und Normwerte produziert. Die Städte Südafrikas und speziell Kapstadt weisen ganz besondere historische, politische und gesellschaftliche Entwicklungsbedingungen auf. Der vorliegende Band ist aber nicht nur allen, die sich mit Urbanisierungsprozessen in Südafrika beschäftigen, sondern auch einem breiteren Publikum zu empfehlen, das sich für die Prozesse weltweiter Stadtentwicklung interessiert.
Autorin: Beate Lohnert