Harald Böhmer: Nomaden in Anatolien. Begegnungen mit einer ausklingenden Kultur. Ganderkesee 2004. 318 S.

Nomaden, ihre Lebens- und Wirtschaftsweise sowie ihre materielle Kultur haben auf viele Besucher eine große Faszination ausgeübt, die häufig zu lang anhaltenden Beziehungen geführt hat.

Der Autor des anzuzeigenden Bandes bestärkt durch seine Vita eben diesen Eindruck und legt als Ergebnis ein reich ausgestattetes und umfangreich mit Karten, Zeichnungen und Photos illustriertes Buch vor. Es ist das Ergebnis langjähriger Begegnungen, die über das Dokumentieren von Alltag in Weidegebieten, Aufzeichnen von Wanderwegen und Sammeln von Flachgeweben zu Projekten geführt haben, die sich sowohl dem historischen Kulturerbe als auch der (Wieder-)Einführung von Naturfarbstoffen in der Kelimherstellung widmen. All dieses will der Prachtband vermitteln, der mit Illustrationen unterschiedlicher Qualität aus einer weiten Zeitspanne ausgestattet ist. Daher ist eine Mischung entstanden, die gleichzeitig Dokumentation, Erlebnisbericht und kulturgeschichtliches Kompendium sein möchte. Denjenigen, die sich für die Vielfalt und Veränderungen der Lebens-umstände mobiler Gruppen in Anatolien interessieren, sei dieser Band empfohlen.    
Autor: Hermann Kreutzmann

Quelle: Erdkunde, 60. Jahrgang, 2006, Heft 2, S. 206