Werner Klohn und Hans-Wilhelm Windhorst: Die neue frontier in den nördlichen Great Plains der USA. Vechta 2007 (Vechtaer Studien zur Angewandten Geographie und Regionalwissenschaft 28). 196 S.
Eine Reihe mit Profil, ein Autorenteam mit Erfahrung in Zusammenarbeit und USA-Expertise und eine gute Daten- und Quellenlage: Der vorliegende Band fügt sich in die inzwischen auf über ein Dutzend Titel angewachsene Liste der Vechtaer Institutsveröffentlichungen ein, die sich mit spezifischen Problemen der US-amerikanischen Land(wirt-)schaftsentwicklung befassen. Der vorliegende Band widmet sich den durch große Trockenheit und ökologische Fragilität gekennzeichneten nördlichen Great Plains, die zudem durch extreme Bevölkerungsverluste und Aufgabe von Siedlungen und ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen gekennzeichnet sind. Eine ausführliche Übersicht über die allgemeine Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung und die Exemplifizierung der Problematik anhand zweier Beispiele (östl. Montana und die Sandhills von Nebraska) machen den ersten Beitrag aus; der Terminus der "neuen frontier" und seine Begründung vermögen dabei allerdings wenig zu überzeugen. Drei Beiträge des zweitgenannten Verfassers behandeln die offenkundigen Probleme schulischer bzw. medizinischer Grundversorgung in diesen durch extreme Bevölkerungsdünne sowie die Umwidmung der naturnahen Grasländer in kommerziell genutzte Jagdreviere für kontrollierte Jagd auf Wapiti-Hirsche, Antilopen, Bären oder Flugwild gekennzeichneten Teilräume der Great Plains. Der letzte Beitrag geht der Frage landwirtschaftlicher Anpassungsstrategien an die marginalen Standortbedingungen in den Sandhills von Nebraska nach. - Insgesamt interessante Fallbeispiele für einen durch extreme Entvölkerung und sozioökonomische Marginalität gekennzeichneten Agrarraum, dessen Bezeichnung als "neue frontier" sich dem Rezensenten allerdings nicht erschließt. Der Text des Titelbildes "The Middle of Nowhere" wäre dem Raum und der Studie eher gerecht geworden.Autor: Eckart Ehlers