Robin A. Donkin: Between East and West. The Moluccas and the Traffic in Spices Up to the Arrival of Europeans. Philadelphia 2003 (Memoirs of the American Philosophical Society Held at Philadelphia For Promoting Useful Knowledge 248). 274 S.
Das Werk geht weit über Umfang und Anspruch einer Monographie über eine Inselgruppe hinaus und behandelt, ausgehend von den Molukken, ausgesprochen detail- und kenntnisreich die Geschichte des Gewürzhandels in Südostasien und seine Bedeutung für die Durchdringung dieses Raumes durch chinesische, indische und arabische sowie durch europäische Händler, Handelsgesellschaften und Kolonialisten. Ins Zentrum seiner Betrachtungen stellt der Autor zunächst ausführliche Beschreibungen der Botanik, Ökologie und Verbreitung von drei der wichtigsten Gewürzpflanzen des südostasiatischen Überseehandels: Muskatnuss, Gewürznelke und Sandelholz. Im Anschluss daran werden in jeweils getrennten Kapiteln die Entdeckung der Molukken und der umgebenden Inselwelten durch die Europäer, Inder, Araber und Chinesen behandelt. Dem Autor kommt es dabei darauf an, zu betonen, dass die Molukken bereits lange Zeit in süd- und ostasiatische Handelsnetze eingebunden waren, bevor ihre Naturschätze zunächst für Portugal und Spanien und später für England und die Niederlande erschlossen wurden.Das Werk besticht vor allem durch seine kompetente Quellenarbeit und die Vielzahl an präzise aufgeschlüsselten Materialien, die einerseits die Transparenz der vorgestellten Ergebnisfindung herstellen und anderseits zum Weiterarbeiten einladen. Entsprechend umfangreich ist die Ausstattung mit Karten und Tafeln, die historische Abbildungen wiedergeben. Jedes der fünf Hauptabschnitte wird durch zahlreiche Anmerkungen in Form von Kapitelendnoten abgeschlossen. Darüber hinaus finden sich am Ende des Bandes eine ausführliche, nahezu 47 Seiten umfassende Bibliographie der zitierten Literatur sowie fünf Indices, die sich auf die im Text genannten Personen- und Ortsnamen, ethnischen Gruppen, Pflanzenarten, allgemeinen Fachbegriffe und historischen Texte beziehen. Dass der Autor dabei wie selbstverständlich indische und chinesische Autoren nach ihren Originaltexten zitiert, wird für manchen europäischen Leser eine echte Herausforderung darstellen.
Autor: Andreas Dittmann