Neue wissenschaftliche Revolution in der Stadtforschung – Resilienz statt Nachhaltigkeit

 

„Resilienz wird in den nächsten Jahren den schönen Begriff der Nachhaltigkeit ablösen“, schreibt der Zukunftsforscher Matthias Horx. Ein Perspektivenwechsel in der Nachhaltigkeitsdebatte kündigt sich an: „Nicht mehr eine stetige, nachhaltige Entwicklung stehen im Mittelpunkt, sondern der Umgang mit Krisen.“

 

„Der Begriff ´Resilienz` beschreibt die Art und Weise, wie Menschen oder Systeme auf Störungen reagieren. Resilienz beschreibt die Eigenschaft, mit belastenden Situationen umgehen zu können und kann mit Widerstandsfähigkeit oder Spannkraft übersetzt werden.“

„Resilienzforschung stammt aus der Entwicklungspsychologie und der ökologischen Forschung und gewinnt langsam in der Stadtforschung an Bedeutung.“

„Wie widerstandsfähig sind unsere Städte gegenüber externen Schocks? Welche Unterschiede bestehen in der Anpassungsfähigkeit von Städten? Wie können die Erfahrungen aus dem Stadtumbau in Resilienzkonzepte einfließen? Wie können öffentliche Räume zur Erhöhung der Resilienz unserer Städte beitragen?“ (alle Zitate aus: Informationen aus der Forschung des BBSR Nr. 2 / April 2013, S. 4)

Dass die Geographie wieder einmal an vorderster Forschungsfront zu finden ist, zeigt ein Blick in die neue Ausgabe der Erdkunde (2013, Vol. 67, No.1), hier wird das Thema „Risk and resilience in Asian megacities abgehandelt“:

Markus Keck, Patrick Sakdapolrak: What is social resilience? Lessons learned and ways forward

Tibor Aßheuer, Insa Thiele-Eich, Boris Braun: Coping with the impacts of severe flood events in Dhaka’s slums – the role of social capital

Kirsten Hackenbroch: Negotiating public space for livelihoods: about risks, uncertainty and power in the urban poor’s everyday life

Linus Strothmann: Giving comfort, dispelling fear: social welfare at the shrine of Data Ganj Bukhsh in Lahore, Pakistan

Anna Lena Bercht: Resilience in the face of changing living conditions in Guangzhou, China – insights and perspectives from psychology

Markus Keck, Benjamin Etzold: Resilience refused. Wasted potentials for improving food security in Dhaka