Weltkarte der Überwachung - Kunst als Gesellschaftskritik
Raul Mandru hat für seine interaktive Karte "Surveillance Map of the World" den diesjährigen Preis für Nachwuchstalente der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 erhalten. Raul Mandru stammt aus Rumänien und kam zum Studium an die Fachhochschule in Dortmund. Dort hat er ein Designstudium absolviert und als Diplomarbeit die Weltkarte der Überwachung vorgelegt.
Mit seiner interaktiven Weltkarte hat er eine handygesteuerte Installation geschaffen, die das Ausmaß der globalen Überwachung vor Augen führt und unmittelbar erlebbar macht. Der Handy-Benutzer navigiert dabei intuitiv auf der projizierten Weltkarte, auf der Tausende Symbole für bestimmte Maßnahmen wie Computerüberwachung, Arbeitsplatzobservierungen, Kontrolle beim Einkaufen usw. sowie die jeweilige Dichte der Überwachungsstufe stehen. Die Darstellungen beruhen auf statistischem Material der Menschenrechtsorganisation Privacy International.
Die Jury ist der Meinung, dass die "Weltkarte der Überwachung" ein großartiges Beispiel für die künstlerische Umsetzung von Gesellschaftskritik sei. Mit seiner Arbeit schlage der Künstler eine Brücke zu denjenigen Themen, die auch im Strukturwandel des Ruhrgebiets von großer Bedeutung seien: Kultur, Technologie, Bildung und Demokratie.