neuer Kommentar
Franz Dollinger
Lesen 2.0: Sag mir, wie trenne ich die Spreu vom Weizen? Schadet die Qualität des Fachbuchangebots bei Online-Buchhandlungen der Reputation des Faches Geographie? Oder: Wie kommt mein Buch am schnellsten in den Buchhandel?
1 Motivation für diesen Beitrag
Ursprünglich sollte dieser Beitrag ein Essay für eine Wochenendausgabe einer Tageszeitung zum Thema Fachbücher am E-Book-Markt werden. Anfang 2013 erwarb ich nach ausführlichen Vergleichen1 einen E-Book-Reader und habe mittlerweile auch die Vorteile von "Lesen 2.0" schätzen gelernt. Das Angebot an E-Books ist inzwischen - trotz Buchpreisbindung - auch im deutschen Sprachraum ausreichend2. Allerdings ist es insbesondere bei Fachbüchern nicht ganz einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen. Dem interessierten Laien diesbezüglich eine kleine Hilfe in die Hand zu geben, war die ursprüngliche Motivation für diesen Beitrag.
Nun habe ich jedoch herausgefunden, dass das im Rahmen der Recherchen entdeckte Qualitätsproblem anbieterseitig gelöst werden muss und es nicht genügt, potenzielle Leser im Rahmen eines Zeitungsbeitrags darauf hinzuweisen. Daher änderte ich mein Vorhaben und verfasste einen Diskussionsbeitrag für die Internetplattform "Raumnachrichten.de." Als Relikt des ursprünglichen Vorhabens verbleibt die für eine wissenschaftliche Arbeit unübliche Ich-Form.
Ich bedanke mich bei allen jenen Kolleginnen und Kollegen, die Kommentare zu den beiden essayistischen Erstfassungen abgebeben haben und mich ermunterten, die Angelegenheit weiterzuverfolgen.
2 Pro und contra E-Book
Als Hauptvorteil des E-Books sehe ich mittlerweile die ständige Verfügbarkeit meiner digitalen Buchsammlung: der E-Reader wiegt so viel wie ein dünnes Taschenbuch und hat im Wesentlichen das gleiche Format. Er kann jedoch je nach Modell hunderte bis tausende Bücher speichern, auf die jederzeit zugegriffen werden kann. Die Auswahl und der Kauf eines neuen E-Books lassen sich standortunabhängig in Minuten durchführen, sofern man über ein sogenanntes 3G-Modell verfügt.3 Jede unerwartete Wartezeit kann somit lesend genutzt werden, durch den geringen Stromverbrauch der Reader mit eInk-Technologie4 hat man auch kaum das Problem eines sich zu rasch entleerenden Akkus. Das Lesen ist angenehm, sogar im direkten Sonnenschein und im Halbdunkel ermüdet längeres Lesen kaum (im Gegensatz zu einem beleuchteten LCD-Bildschirm). Manche Modelle haben sogar eine indirekte Beleuchtung, die auch längeres Lesen ohne Nachttischlampe ermöglicht. Lesen 2.0 in vollendeter Form. Einzelne Stimmen meinen sogar, dass das Lesevergnügen mit einem modernen E-Book-Reader größer ist als bei einem normalen Buch (z.B. MAGGIONI 2012, Pos. 167, SCHMUNDT 2013, Pos. 211ff und Pos. 745ff)5. Die Leserin bzw. der Leser muss sich nicht mit einem dicken Buch abmühen, sie bzw. er braucht kein Lesezeichen (oder Eselsohr), um die Stelle wiederzufinden, bei der am Vorabend zu lesen aufgehört wurde: der Reader öffnet sich stets an der richtigen Stelle. Man kann wichtige Stellen markieren, ohne das E-Book zu beschädigen und mit digitalen Notizen versehen. Fast die gesamte klassische Literatur, das Gesamtwerk von Goethe und Schiller und vieles mehr, kann kostenlos erworben werden. In der Schul- und Studienzeit hatte ich viel Geld für den Erwerb von Büchern ausgegeben, die heute kostenlos als E-Book bezogen werden können. Es spricht also vieles für einen E-Book-Reader.
Nachteile konnte ich bisher nur wenige ausmachen. Höchstens, dass man neben dem Mobiltelefon nun ein weiteres Gerät mitführt, auf das man ständig sein Augenmerk richten muss, welches beschädigt, beschmutzt oder gestohlen werden kann. Vielleicht aber auch, dass man sich einen Zeitfresser ins Haus geholt hat, da die Organisation und Verwaltung von hunderten oder gar tausenden E-Books auch wohl überlegt sein will. Das ist aber letztlich auch kein größeres Problem, als es die Verwaltung meiner analogen Bibliothek schon bisher war. Meine Literaturdatenbank hat eben mittlerweile die Ordner des E-Book-Readers als zusätzliche Standorte neben den Signaturen öffentlicher Bibliotheken und den Fächern meiner Bücherregale. Beim Lesen von Fachbüchern - insbesondere in meiner Disziplin - mag es etwas störend sein, dass fast alle E-Book-Reader noch keine Farbdarstellung beherrschen. Da aber bereits der erste E-Book-Reader mit einer Farb-eInk-Technologie auf dem Markt ist, allerdings zu einem etwas gehobenen Preis, wird die Lösung dieses Problems wohl nur eine Frage der Zeit sein. Davon abgesehen, dass jedes E-Book mittels spezieller Software-Produkte der meisten Online-Verlage ohnehin auf einem normalen PC oder Tablett bzw. sogar auf einem Smartphone auch in Farbe betrachtet werden kann. Die Gefahr, dass durch das digitale Lesen ein Schritt in Richtung "Digitaler Demenz" (SPITZER 2012) gesetzt wird, besteht nicht: seit dem Kauf des E-Readers habe ich mehr gelesen und meine Phantasie trainiert, als je zuvor, weil ich nun auch unerwartete Zwangspausen dafür nutzen kann.
Ein Nachteil könnte aber sein, dass ich ein ärgerliches Buch nicht einfach in die nächste Ecke werfen kann, ohne den Reader zu beschädigen. Letzteres lässt sich wohl verschmerzen.
Der Hauptnachteil des E-Books ist allerdings, dass eine zusätzliche Front im Kampf gegen die Informationsflut eröffnet wird: was im Bereich der Belletristik noch durchaus seine positiven Seiten hat, entlarvt sich im Bereich des Fachbuch-Angebots als Sisyphus-Arbeit. Dies wollen wir uns etwas genauer ansehen.
Hinweis: Meine Argumente können auch ohne Verfügbarkeit eines E-Readers an jedem Internet-PC nachvollzogen werden. Für den Bezug von Leseproben ist dazu allerdings die Installation der kostenlosen Kindle Lese-App erforderlich (verfügbar unter: www.amazon.de, Suchbegriff Lese-Apps ).
3 Spreu und Weizen bei E-Books
Wer - wie ich - früher gerne stundenlang in Buchhandlungen geschmökert hat, um schließlich den Buchladen mit einigen Neuerwerbungen zu verlassen, muss sich erst an eine neue Vorgangsweise gewöhnen: Digitales Schmökern in einer Internet-Buchhandlung heißt, die Qualität einer potenziellen Neuerwerbung anhand vorliegender Buchbeschreibungen, eventuell vorhandener Kundenrezensionen und einer Leseprobe festzustellen. Dies funktioniert im Bereich der Belletristik und der Ratgeber-Literatur recht gut. So manche versteckte Werbung fällt dem kritischen Leser sofort auf.6 Polemisierende Provokateure und auch einfach schlechte Autoren lassen sich anhand des Schreibstils sowie oft sogar anhand von gehäuften Rechtschreibfehlern rasch erkennen, da eine Leseprobe etwa die ersten 10% des Textes umfasst. Dies genügt allerdings nicht im Bereich der Fachliteratur, da insbesondere bei kürzeren Werken die Leseprobe manchmal nur Titelblatt, Inhaltsverzeichnis und die ersten beiden Seiten des E-Books umfasst. Oft zu wenig, um die fachliche Qualität realistisch einschätzen zu können, die Kundenrezensionen sind - sofern überhaupt vorhanden - meistens nicht sehr hilfreich. Man hat oft sogar den Eindruck, dass es sich um Gefälligkeits-Rezensionen handelt. Dazu später noch etwas mehr.
4 Wenig Weizen in der Spreu der Fachliteratur?
4.1 Das quantitative Angebot
Ich beschränkte mich bei meiner Untersuchung auf jene geowissenschaftlichen und raumplanerischen Fachbücher, bei denen ich auf Grund des Themas eine ausreichende eigene Fachkompetenz vermutete, um ein Urteil über die Qualität der E-Books abgeben zu können. Stichproben beim Angebot für andere Disziplinen zeigten mir, dass es sich beim unübersichtlichen Angebot um ein allgemeines Problem handeln dürfte. Acht E-Book-Plattformen habe ich mir für diese Untersuchung etwas näher angesehen: 1. ciando eBooks, 2. GRIN-Verlag, 3. Amazon, 4. Thalia. 5. eBook.de, 6. Weltbild und 7. Hugendubel und 8. Bücher.de.
Nun zu den Ergebnissen der Reihe nach:
Tabelle 1: Das quantitative E-Book-Angebot im Fach Geographie
Quelle: Internetauswertung im März 2013; aktuell (Anfang Juni 2013) hat Amazon bereits 1.028 E-Books in der Kategorie Geografie, die Relationen haben sich kaum verändert.
Ein breites Angebot geo- und raumwissenschaftlicher Fachbücher hat die Online-Plattform ciando eBooks. Etwa stolze 2.200 Bücher sind im englisch- und deutschsprachigen Angebot der Unterkategorie Geographie, etwa 700 im Bereich Architektur zu finden. Planungsliteratur findet sich in beiden Unterkategorien. In der Kategorie Geographie verzeichnet Amazon 895 E-Books, Thalia 4.302 in der mehrsprachigen Kategorie Geowissenschaften, die Plattform eBook.de enthält 2.014 in der gleichen Kategorie. Nur deutschsprachige E-Books erhält man bei den Online-Shops von Weltbild und Hugendubel (vgl. Tab. 1). Die E-Bücher auf diesen Plattformen werden mit Ausnahme von Amazon im ePUB-Standard, manchmal auch als PDF, abgegeben und können von angemeldeten Usern zum Teil auf einer Online-Anwendung des Verlages auch direkt am PC gelesen werden. Eine Software-Installation ist dafür nicht erforderlich, jedoch für den Bezug von E-Books. Dafür muss die kostenlose Adobe-Anwendung Digital-Editions für Windows oder Macintosh auf dem PC installiert werden. Dies setzt allerdings eine Installationsberechtigung voraus. Die Kosten entsprechen weitgehend denen des analogen Buches im Buchhandel, zumindest bei den Angeboten der großen Fachverlage wie dem Springer-Verlag.
Auffällig ist bei fast allen Anbietern, dass mehr als drei Viertel der Bücher E-Books des GRIN-Verlages7 sind, der sich auf die Veröffentlichung akademischer Texte spezialisiert hat (Eigenbeschreibung auf der Homepage www.grin.com ). Besonders problematisch ist, dass bei drei Plattformen von Online-Buchhandlungen, die Produkte des GRIN Verlags anbieten, in der Buchbeschreibung keinerlei Informationen darüber zu finden sind, dass es sich um akademische Arbeiten handelt.
Bei Amazon entspricht die Situation weitgehend der Konkurrenz, allerdings können hier deutsch- und englischsprachige Bücher getrennt analysiert werden. Im sogenannten Kindle-Shop werden in der Unterkategorie Fachbücher - Geowissenschaften - Geographie derzeit 895 E-Books angeboten, von denen geschätzte 80% bis 90% ebenfalls im GRIN-Verlag veröffentlicht wurden.8 Auch hier ist festzustellen, dass der Preis der digitalen Fachbücher nur geringfügig niedriger als der des analogen Buches ist, zum Beispiel erhält man derzeit ein im Springer-Verlag veröffentlichtes Lehrbuch der Meteorologie und Klimatologie (z.B. MALBERG 1997) als Taschenbuch bei Amazon oder im Buchhandel zum gebundenen Standardpreis von € 44,95 und im Kindle-Shop in digitaler Form um knapp 40 Euro. Die E-Books werden im AZW-Format abgegeben, das nur von den bei Amazon erhältlichen E-Readern (Kindle) gelesen werden kann. Allerdings gibt es im Internet Transformations-Software zwischen den gebräuchlichen Formaten, dies funktioniert legal jedoch nur bei E-Books ohne DRM.
Die E-Books des GRIN-Verlags kosten bei allen Anbietern fast durchwegs 12,99 Euro. Ein geringerer Teil ist um 2,99, 29,99 oder 34,99 Euro zu haben. Um zwei Euro mehr erhält man diese E-Books beim GRIN-Verlag auch als Printversion. Bemerkenswert ist, dass der GRIN-Verlag selbst mit Qualitäts-Informationen durchaus sehr sorgfältig umgeht. Von den insgesamt 2.892 E-Books im Fach Geowissenschaften / Geographie sind 1919 als studentische Arbeiten, 414 Abschlussarbeiten und 361 Schülertexte. 58 E-Books werden als Fachbuch, Wissenschaft klassifiziert, 106 als sonstige Texte. Eine ausführliche Online-Leseprobe ("Blick ins Buch") und die Note bei studentischen Arbeiten lassen Qualitätsurteile zu.
Erst bei der Online-Plattform des deutschen Buchhandels (www.buchhandel.de) ist das Fachbuchangebot aus Sicht des Verfassers optimal gelöst. Hier kann man bei der Online-Plattform libreka.de auf der linken Spalte kombiniert auswählen und kommt dabei auf 44 E-Books im Fach Geographie, was wohl dem wirklichen Angebot ohne die studentischen Arbeiten des GRIN-Verlags entsprechen dürfte.
4.2 Die Qualität des Angebots
Das quantitative Angebot sieht also auf den ersten Blick durchaus beeindruckend aus. Völlig anders stellt sich die Situation jedoch dar, wenn die Qualität des Angebotes einer näheren Betrachtung unterzogen wird: Da die gleichen Produkte bei allen Anbietern verfügbar sind, soll dies aus pragmatischen Gründen in der Folge nur am Beispiel von Amazon näher untersucht werden: Um nun eine repräsentative Beurteilungsauswahl zustande zu bringen, beschränkte ich die Auswahl auf die 100 Beststeller in dieser Kategorie, in der Annahme, dass es einen Zusammenhang zwischen Qualität und Verkaufszahlen gibt. Leider musste ich nach Abschluss der Analyse feststellen, dass diese Hypothese verworfen werden muss. Die Kunden kaufen diese E-Books mangels alternativer Angebote vorwiegend wohl anhand des Titels und der Produktinformation im Internet. Umso tragischer ist aus meiner Sicht das Ergebnis der nun folgenden qualitativen Analyse, da die Öffentlichkeit daraus Rückschlüsse auf die betroffenen Wissenschaftsdisziplinen ziehen könnte.
Meine Analyse kann mit Hilfe eines Internet-PC auch ohne Verfügbarkeit eines E-Book-Readers folgendermaßen nachvollzogen werden: Gehen Sie auf die Internetseite www.amazon.de und wählen Sie bei "Suche" den Kindle-Shop aus. Dann bitte in der Zeile unterhalb der Suche die dritte Auswahl von links "Kindle eBooks" und dann im linken Feld "Stöbern in Kindle eBooks" in der Kateogorie "Beliebt bei Kindle" die Auswahl "Bestseller". Hier haben Sie dann jeweils die Top 100 in zwei Kategorien und Sie können die Auswahl durch die Anwahl von "Fachbüchern", gefolgt von "Geowissenschaften" und schließlich "Geografie" einschränken. Wir haben nun 100 Exemplare in der Kategorie "Top 100" und drei Bücher in der Kategorie "Top 100 gratis." Mit dieser Auswahl von 103 E-Books wurde die nun folgende Erstanalyse durchgeführt.
Für die Analyse wurden die 103 E-Books der Top 100 Bestseller der Kategorie Geografie in sechs Gruppen eingeteilt: 1. Kostenlose Klassiker, 2. E-Books der großen Fachverlage, 3. E-Books von kleinen regionalen Verlagen, 4. E-Books von Selbstanbietern auf der Amazon-Plattform, 5. E-Books von Online-Verlagen (Print on demand) und 6. die E-Books aus dem GRIN-Verlag. Es fällt auf, dass E-Books aus dem GRIN-Verlag zum Zeitpunkt dieser Erhebung die ersten drei Plätze der Top 100 einnahmen. Es ist daher sicherlich für die Reputation des Faches von Bedeutung, welche inhaltliche Qualität die unter Top100 gelisteten E-Books haben. Differenziert nach den 5 Gruppen wäre dazu Folgendes zu sagen:
Ad 1) Dabei handelt es sich um zwei kostenlos beziehbare Bücher von Alexander von Humboldt und eines von Friedrich RATZEL. Aus meiner Sicht lohnt sich die Anschaffung eines E-Readers alleine schon wegen dieser Möglichkeit des Bezugs von kostenlosen Altmeistern der jeweiligen Disziplin. Ein Urteil über die Qualität kann in diesem Fall natürlich entfallen.
Ad 2) Insgesamt 9 Bücher wurden von Fachbuchverlagen veröffentlicht. Diese Bücher kosten in der Regel nur geringfügig weniger als die Printausgabe und haben den Nachteil, dass sie wie alle E-Books derzeit nicht weiterverkauft werden können.9 Eine hohe Qualität dieser Bücher ist auf Grund des Verlagslektorats jedenfalls gegeben.
Ad 3) Schon etwas schwieriger ist die Einschätzung der Qualität bei der dritten Gruppe. Insgesamt allerdings nur sechs E-Books können in diese Kategorie eingeordnet werden und zum Großteil handelt es sich um Exemplare mit falscher Zuordnung (z.B. eine Übersetzung der Germania von Tacitus, Wirtschaft und Gesellschaft von Max WEBER, zwei Bücher von Friedrich ENGELS, ein Buch über Gerechtigkeit sowie ein Buch von Karl MARX). Vom verbleibenden Buch wurde eine Leseprobe heruntergeladen.10 Es widmet sich dem Thema Klimawandel und ist von einem bekannten amerikanischen "Klimaskeptiker" verfasst (SINGER 2011). Kernbotschaft des Buches ist die dem wissenschaftlichen Konsens widersprechende Feststellung, dass die derzeitige Erwärmung zum größten Teil natürliche Ursachen hat und der menschliche Beitrag gering ist. Da ich diesen Band bereits in analoger Form bezogen hatte, war ich in der Lage die Qualität ohne Leseprobe und Kundenrezensionen zu beurteilen. Jedenfalls widerspricht meine eigene Einschätzung der damals einzigen vorliegenden Kundenrezension, die ziemlich offensichtlich von einem fachlichen Laien verfasst worden ist, wie das Zitat vermuten lässt: "Sehr gute realistische Einschätzung des Erdklimas, ohne falsche, ideologische Angstmache. Für jeden Politiker geeignet, der sich von dem "allgemeinen Konsens" zum Klima abwenden will. Auch die pseudoreligiösen Klimaangstmacher werden gut widerlegt." (Amazon-User Heinz Heinrichs)
Ad 4) Kein einziges Buch unter den Top 100 gehört zur Gruppe der Selbstanbieter. Auch nach Durchsicht des Gesamtangebotes der Kategorie Geografie (895 E-Books Mitte März 2013) war keines dieser Gruppe zuzuordnen. Im Gegensatz zum belletristischen und gesellschaftspolitischen Angebot im Kindle-Shop wird diese Publikationsform im fachwissenschaftlichen Bereich offensichtlich noch kaum angewendet. Dies wird sich sicherlich in Zukunft noch verändern.
Ad 5) Eigene "print-on-demand"-Verlage bieten die Möglichkeit zur Veröffentlichung von Kleinauflagen und E-Books an. Dabei kann auf Grund der Qualität des Digitaldruckes gar nicht mehr festgestellt werden, dass es sich um eine Kleinstauflage handelt, es sind de facto Auflagen ab der Stückzahl 1 möglich. Das einzige E-Book dieser Kategorie auf Rang 6 der Top 100 widmet sich dem Thema "Umgang mit der Umwelt, Rohstoffen und dem Klima" (REINISCH 2011) und ist im Verlag "Books on Demand" erschienen. Die Produktbeschreibung ist wenig aussagekräftig. Die Leseprobe jedoch schon und rechtfertigt den verlangten Preis von knapp unter 10 Euro. Die Ersparnis gegenüber dem Taschenbuch ist gering und beträgt etwa 2,5 Euro. Diese Verlage bemühen sich um Selbstanbieter und haben hier einen neuen Markt gefunden. Die Werbebroschüre eines Anbieters richtet sich zum Beispiel auch an Leute, die einfach ein eigenes Buch veröffentlichen wollen (Gedichtbände, Kinderbücher, Lebenserinnerungen etc.).
Ad 6) Die überwiegende Mehrzahl des Angebots stammt somit aus dem GRIN-Verlag, auf dem PC sind diese E-Books durch die gleichartige Umschlaggestaltung sofort erkennbar. Diese 84 E-Books behandeln weitgehend alle Themen aus dem Gesamtgebiet der Geographie und es handelt sich ausschließlich um akademische Arbeiten. Dies wäre an und für sich noch nicht tragisch. Niemand würde es einem erfolgreichen Absolventen des Faches neiden, wenn sie oder er aus den Mühen der akademischen Ausbildung durch die Veröffentlichung einer sehr guten Abschlussarbeit finanzielle Erfolge erzielen kann. Bei näherem Blick auf das Angebot muss man jedoch feststellen, dass es sich vorwiegend um studentische Hausarbeiten und Seminararbeiten, manchmal sogar Unterseminar oder Proseminararbeiten von Erst- bis Drittsemestrigen handelt. Sogar Exkursions- und Praktikumsberichte sind mir bei der Recherche untergekommen. Die Arbeit von J. BERNET über Dorfformen und Dorfentwicklung ist ein Beispiel dafür: Es handelt sich hier um eine Hausarbeit einer erstsemestrigen Studentin, die im Rahmen einer Einführungsübung ausgearbeitet wurde (vgl. Abb. 1).11
Die derzeit drei erstgereihten E-Books unter den Top100 gehören ebenfalls zu dieser Kategorie. Platz 1 hatte am 13. Februar 2013 eine "Studienarbeit" aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Wirtschaftsgeographie der Universität Marburg (BLATT 2007) mit dem Titel "Globalisierung: Das Beispiel der Automobilindustrie." Platz 2 eine Studienarbeit zum Thema "Die Entstehung der Donau und des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes" (ROCKENBACH 2010) und Platz 3 ein E-Book mit dem Titel "Die Flussgeschichte der Donau" (HERZER 2011). Alle drei E-Books kosten 12,99 Euro, als Taschenbuch werden vom Verlag 14,99 Euro verlangt. Oft liegt keine einzige Kunderezension vor, d.h. man ist auf die Produktbeschreibung und die Leseprobe zur Beurteilung der Qualität angewiesen.
Ein Monat später hat sich die Rangreihung bereits verändert. Platz 1 nahm am 14. März 2013 eine Studienarbeit mit dem Titel "Entwicklung und Instrumente der RO/RP und der Landschaftsplanung in den Bundesländern und auf kommunaler Ebene" ein (NAUMANN 2009), eine Seminararbeit aus dem Sommersemester 2006. Bemerkenswert ist dazu, dass diese sieben Jahre alte Seminararbeit trotz dessen Unaktualität (Anmerkung: das neue deutsche Raumordnungsgesetz aufgrund der Grundgesetznovelle konnte wohl noch nicht berücksichtigt worden sein) in den letzten Wochen mehrfach gekauft worden sein muss und dennoch keine einzige Kundenrezension vorliegt. Aus Sicht des Verfassers ist dies ein sehr starkes Indiz dafür, dass sich hier ein studentischer Markt von Studenten für Studenten etabliert hat. Aus diesem Grunde ist eine Beobachtung dieses Phänomens seitens der Lehrenden alleine schon wegen der Plagiats-Thematik empfehlenswert. Zu diesem Thema wurden übrigens im GRIN-Verlag sogar mehrere studentische Arbeiten veröffentlicht (z.B. SCHALLMEINER 2013, eine ausgezeichnete Bachelorarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, die sogar nachdrücklich empfohlen werden kann). Die Arbeiten von BLATT, HERZER und ROCKENBACH waren einen Monat später schon weit nach hinten gerückt (Plätze 25, 18 und 24). Dies kann als Indiz dafür gewertet werden, dass die Rangreihung auf wenigen Käufen beruht.
Abb. 1: Beispiel für eine Online-Leseprobe (BERNET 2007)
Quelle: BERNET 2007, Titelseite, http://www.amazon.de/Dorfformen-Phasen-Dorfentwicklung-ebook/dp/B0072FZSV2/ref=zg_bs_611514031_14 In diesem Fall handelt es sich um eine Hausarbeit einer Erstsemestrigen im Rahmen einer Einführungsübung, die allerdings zum Preis von € 2,99 erworben werden kann.
Bereits wieder deutlich verändert hat sich die Reihenfolg Anfang Juni: Platz 1 nimmt das Buch von Max WEBER ein und Platz 2 wieder ein Buch aus dem GRIN-Verlag, eine recht ordentliche Literaturarbeit zum Landschaftsbegriff von Johannes DOLL (2005), eine Seminararbeit aus dem Jahr 2004. Ein weiteres Indiz für meine Vermutung, dass die Studierenden dazu übergehen, nach erfolgreicher Platzierung ihrer Arbeiten auch frühere "Studienarbeiten" hochzuladen.
Bei der Studienarbeit von HERZER (2011) handelt es sich um eine Hausarbeit eines Lehramtsstudenten am Institut für Geographie der Friedrich Schiller Universität Jena. Die Leseprobe endet nach dem Tabellenverzeichnis. Die Produktbeschreibung verrät, dass die Arbeit mit der Note 1,3 (was immer das heißt) beurteilt worden ist und insgesamt 56 Seiten hat. An und für sich würde ich auf Grund dieser Informationen dieses E-Book nicht beziehen. In diesem Falle tat ich es dennoch, um zu verstehen, wieso die Leseprobe so kurz ausgefallen ist. Nach dem Download des E-Books war ich um knapp 13 Euro ärmer und eine Erfahrung reicher: es handelt sich um eine sehr ordentlich geschriebene Literaturarbeit und mehr hatte ich mir auch nicht erwartet, eigene Erkenntnisse sind hier jedenfalls nicht enthalten. Wahrscheinlich durch meinen Kauf rückte dieses E-Book bereits am 14.2.2013 auf den ersten Platz vor, man kann daher - wie vorhin schon vermutet - annehmen, dass die bestehende Rangreihung eben nicht auf zahlreichen Käufen basiert.
Die 28 Druckseiten lange Arbeit von ROCKENBACH (2011) über die Entstehung von Donau und des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes, verfasst an der Universität Koblenz-Landau hat die gleiche Benotung und ebenfalls keine Kundenrezension. Es handelt sich dabei um einen Exkursionsbericht, wobei zwei Textseiten der Leseprobe einen ungefähren Einblick über die Qualität zulassen. Einen kleinen Hinweis auf die Qualität dürfte auch die Tatsache geben, dass sich der Titel der Arbeit zwischen Titelseite und Innenseite unterscheidet (Entstehung auf der Titelseite und Entwicklung im Innentitel). In diesem Fall verzichtete ich auf den Einsatz der 13 Euro.
Die an der Universität Marburg verfasste Studienarbeit aus dem Jahr 2007 über die Automobilindustrie (BLATT 2007) ist eine 28 Seiten lange Unterseminararbeit, deren Qualität anhand der Produktbeschreibung und der Leseprobe bestehend aus einem sehr kurzen Inhaltsverzeichnis und einer knapp einseitigen Einleitung beurteilt werden müsste. Auch in diesem Fall gibt es keine Kundenrezension und so verzichtete ich auch hier auf den Download.
In der Folge habe ich mir für einen weiteren Überblick anhand des Gesamtangebotes in der Rubrik Geografie verschafft und 80 Leseproben auf Grund meines Interesses an dem Titel der Arbeit heruntergeladen. 21 Leseproben sind aus meiner Sicht so schlecht, dass an der fachlichen Qualität des Produktes ernsthafte Zweifel angemeldet werden müssen, bei weiteren 22 Arbeiten ist die Qualität anhand der bereitgestellten Informationen schlechtweg nicht überprüfbar und der Einsatz von knapp 13 Euro manchmal sogar mehr als spekulatives Risiko anzusehen. Hier hervorzuhebende Beispiele sind die Arbeiten von ANONYM (2008) über die Bodenseeregion oder von WITT (2009), erstere eine Seminararbeit ohne Verfasserangabe und einer nichtssagenden Einleitung als Leseprobe. Genau für diese liegt allerdings eine 5-Sterne-Kundenrezension vor, mit folgender Aussage: "Ich habe mir diese kurze aber sehr anschauliche Arbeit gekauft und empfehle jedem der sich das erste Mal mit dem Thema Bodensee beschäftigt zu dieser Arbeit. Es wird ein Überblick über die Wirtschaftsstruktur und vor allem über die Besonderheiten der Regio gegeben!"12 Diese Rezension stammt mit Sicherheit von einem fachlichen Laien, denn auf der Homepage der Bodenseeregion könnte man diese nachgefragten Informationen kostenlos finden.
Bei der Arbeit von WITT (2009) handelt es sich um eine Hausarbeit im Rahmen einer Vorlesung über das mittelalterliche klimatische Optimum, verfasst am Institut für Geographie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Hier besteht die Leseprobe aus dem Titelblatt, einem leeren Abbildungs- und Tabellenverzeichnis und einem aus 13 Worten bestehenden Inhaltsverzeichnis. Für diese Arbeit liegt keine Kundenrezension vor und die Produktinformation besagt (ich zitiere vollständig): "Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Meteorologie, Aeronomie, Klimatologie, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Geographie), Veranstaltung: GEO - Studium und Studientechniken, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit sollen neben einer kleinen Einordnung und Charakterisierung des mittelalterlichen klimatischen Optimums in die Klimageschichte vor allem die Auswirkungen auf europäischen Boden untersucht werden. Inwieweit kam es zu Veränderungen in Europa im geoökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich innerhalb dieser Warmphase vom 11. bis zum 13. Jahrhundert?" Wer kann guten Gewissens mit solchen Informationen den Einsatz von 13 Euro riskieren? Insbesondere wenn man weiss, dass zu diesem Thema bedeutende Arbeiten in letzter Zeit erschienen sind?
Weitere 35 E-Books studentischer Arbeiten hielt ich zumindest auf Grund der Durchsicht der Leseprobe für überprüfungswürdig. D.h. dass ich mir in diesem Fällen vor dem Bezug weitere Informationen einholen würde und eine Bestellung dieser E-Books nicht ausschließe. Nur zwei Leseproben hielt ich für so aussagekräftig, dass ich diese E-Books bestellte, weil ich mich aktuell mit dieser Thematik befasse. Das Lesen und eine anschließende Rezension dieser E-Books steht daher im Verlauf der nächsten Monate bevor (SCHWARZ 2010 und BLATT 2011).
An mehreren Beispielen kann gezeigt werden, dass man per Download mittels einer Leseprobe auch zu einer falschen Vor-Beurteilung gelangen kann:
a) es werden auch studentische Arbeiten als Forschungsarbeiten angeboten (z.B. ZITSCHER & HUXOLL 2008: Wahrnehmungstheoretische Ansätze in der Humangeographie). Es handelt sich hier um Wahrheit um eine Seminararbeit von siebtsemestrigen Studierenden, Kaufpreis € 12,99.13 Ursache dafür ist sicherlich, dass die Autoren die Klassifizierung ihrer Arbeit als "Studienarbeit" oder "Wissenschaftlicher Aufsatz" etc. beim Hochladen selbst vornehmen können.
b) Die Qualitätsprüfung durch den Verlag ist zu hinterfragen. Vermutlich wird aufgelegt, was hochgeladen wird. Das System funktioniert nicht nach den Regeln eines Verlages, schon gar nicht eines wissenschaftlichen Verlages, sondern nach den Regeln eines sozialen Netzwerkes wie Facebook.14 Dies ist aus meiner Sicht sogar die entscheidende Erkenntnis, die ich nach längerer Beobachtung gewonnen habe. Es könnte sonst nicht sein, dass Arbeiten mit pseudowissenschaftlichem Hintergrund hier ihre (scheinbare) Anerkennung finden.
Zwei Arbeiten zeigen, dass man sich dabei aber auch täuschen kann. Während ich nach der ersten Analyse der Arbeit von Angelika WOHOFSKY (2008, bezeichnet als "wissenschaftlichen Aufsatz", noch ein bestimmtes Maß an Nachvollziehbarkeit bescheinigen wollte, wurde bei diesem Aufsatz nach meiner Ansicht die Grenze der Wissenschaftlichkeit überschritten.15 Hingegen hielt ich die Arbeit von M. ROBERTZ (2011), bezeichnet als Essay, aufgrund der sehr unprofessionellen Zitierweise vorerst für unwissenschaftliches Geschwafel, das sich jedoch beim Lesen als durchaus originelles Werk eines zitierunkundigen Laien zum Thema Landschaftsästhetik im Sinne von H. H. WÖBSE herausstellte.16
c) Aber nicht nur einige kreative Studierende haben hier eine angenehme Einnahmequelle gefunden, es gibt Leute, die sich sichtlich darauf spezialisiert haben. Zufällig stieß ich dabei auf einen im Ruhestand befindlichen Journalisten, der die sagenhafte Zahl von 296 E-Books über den GRIN-Verlag verkauft (Stand 15. März 2013, vom Urvogel Archaeopteryx bis zu Biographien von Filmstars). Dieser Herr ist gleichzeitig gemeinsam mit seiner Ehefrau Gestalter einer Internetzeitung, über die u.a. auch Werbung für seine Bücher gemacht wird.17 Nach seiner Eigenbeschreibung hat 1986 er das erste populärwissenschaftliche Buch über die Erdgeschichte Deutschlands geschrieben (für eine fachliche Beurteilung dieser Arbeiten fühle ich mich nicht zuständig, daher gebe ich darüber kein Urteil ab). Erworben habe ich jedoch das Buch von Ernst PROBST (2010), vom GRIN-Verlag als Fachbuch beworben, über das Eiszeitalter in Deutschland. Dieses Buch ist als populärwissenschaftliches Buch sicherlich sehr gut geschrieben und aufbereitet, hat jedoch folgenden groben Mangel: keine einzige wissenschaftliche Quelle ist zu finden, als Literatur sind ausschließlich neun seiner eigenen Bücher angegeben. Der Autor leidet also sicherlich nicht an mangelndem Selbstbewusstsein. Mehr brauche ich wohl darüber nicht sagen.
Aufgrund eines vor kurzem erschienen Beitrages von P. WEICHHART (2012) lässt sich eine mögliche Erklärung für diesen neuen Markt finden: Ich behaupte absichtlich sehr provozierend, dass die Community der Wissenschaftler (nicht nur der Geographen) selbst daran schuld ist, dass sich dieser abgespaltene Markt entwickeln konnte: Wer sich nicht mehr dafür interessiert, was außerhalb einer SCI-geführten Zeitschrift veröffentlicht wird, der braucht sich auch nicht darüber zu wundern, dass dort eigene Communities entstehen. Durchaus nicht nur mit schlechter inhaltlicher Qualität. So hat beispielweise ein Techniker auf den ersten Blick durchaus anspruchsvolle Bücher im GRIN-Verlag veröffentlicht18 und auch einzelne von mir erworbene Arbeiten würden durchaus auch in einem Fachbuchverlag Platz finden können (z.B. die Bachelorarbeit von Florian SCHALLMEINER (2013): "Raub der Seele - Missbräuchliche Verwendung fremden geistigen Eigentums und seine Konsequenzen.").
Eine weitere Erklärung kann vielleicht folgender Aussage einer mir persönlich bekannten GRIN-Autorin entnommen werden, die ich über ihre Erfahrungen befragte: " (...) Eine Idee warum GRIN so häufig für online Veröffentlichungen gewählt wird. Ich habe meine Masterarbeit bei GRIN veröffentlicht und damit etwa 40 Euro Gewinn erzielt. Immerhin die Hälfte der Druckkosten hatte ich wieder drin. Den 8 monatigen Arbeitsaufwand entschädigt das allerdings nicht. Ein Freund hatte mich auf den Verlag aufmerksam gemacht, auch er hatte seine Masterarbeit dort veröffentlicht, und hatte nur positive Erfahrungen gemacht. Es geht schnell, ist unkompliziert und GRIN bietet es an, die Publikation auch bei Amazon und anderen Anbietern zugänglich zu machen. Es gab noch andere Firmen, die direkt auf mich zugekommen sind und aktives Interesse an einer Veröffentlichung bekundet hatten. Die Namen weiß ich jetzt nicht mehr. Ich hatte damals ein wenig recherchiert. Ein Verlag hatte seinen Verlagsort auf Madagaskar, was ich seltsam fand und mich daher dagegen entschieden habe. GRIN machte einen seriöseren Eindruck auf mich. Es gibt eine Reihe von Firmen, die, so nehme ich an, systematisch, besonders auf Studienabsolventen zugehen, ihre Dienste anbieten und um die Möglichkeit einer Veröffentlichung werben, was für viele sicher schmeichelhaft ist. Da eine Überarbeitung des Textes nicht verlangt wird und somit kein zusätzlicher Aufwand entsteht, entscheiden sich sicher viele Studierende für solch eine Art der Veröffentlichung. Eine ISBN Nummer gibts gratis und die Überweisung der Einnahmen ist unkompliziert, was für viele sicher auch ein Anreiz ist."
Abb. 2: Die Top 9 am 31. Mai 2013
Quelle: www.amazon.de Kindle-Shop eBooks Bestseller Fachbücher Geowissenschaften Geografie. Deutlich erkennbar sind die Bücher aus dem GRIN-Verlag mit ihrer weiß-grauen Umschlaggestaltung.
Es stellt sich somit die Frage, ob es sich das Fach Geographie leisten kann und will, der Öffentlichkeit fast ausschließlich mit studentischen Übungsarbeiten am E-Book-Markt gegenüber zu treten. Jedenfalls kann vermutet werden, dass es sich bei dieser Art von Verlagen eher um ein Geschäftsmodell handelt.
5 Ersterhebung im Kreis der Lehrenden im Fach Geographie
Die qualitative Analyse hat gezeigt, dass das Angebot am fachwissenschaftlichen E-Book-Markt mit großem Vorbehalt zu bewerten ist. Es ist anzunehmen, dass diese Erkenntnisse nicht nur das Fach Geographie betreffen.
Zur Diskussion wurden zwei Entwürfe dieses Beitrages einem kleinen Kreis von FachkollegInnen zur Stellungnahme mit Bitte um Einschätzung der Situation übermittelt.19 Diese kleine Probeerhebung erbrachte im Wesentlichen das Ergebnis, dass die Einschätzung des Verfassers im Großen und Ganzen geteilt wird. Allerdings wird eine ähnliche Problematik im Bereich der Fachzeitschriften und ähnlicher Produkte gesehen. Aus diesem Grunde wird auch bemerkt, dass eine Qualitätssicherung von Seiten der Fachvertreter nicht möglich ist, da das Urheberrecht bei den Autoren liegt. Als möglicher Lösungsansatz wird eine aktive Qualitätsbewertung des Angebots aus Kundensicht gesehen. Es wird auch darauf hingewiesen, dass beim Leser selbst die Verantwortung zur Qualitätskontrolle liegt. Jedenfalls sollten die Online-Buchhandlungen wie eBook.de, Weltbild oder Hugendubel verpflichtet werden, in Ihrem Angebot klarzustellen, dass es sich um studentische Arbeiten handelt.
Der Schlüssel liegt möglicherweise beim neuen Phänomen der Print-On-Verlage. Das ist eigentlich eine völlig neue Situation am Fachbuchmarkt, an die sich mittlerweile auch etablierte Fachbuchverlage angepasst haben. So druckt mittlerweile selbst der Springer-Verlag keine Auflagen mehr, sondern nutzt die Möglichkeiten des "Print-On-Demand" (vgl. www.springer.com) .
6 Ein Selbstversuch mit eigenen Arbeiten
Ich registrierte mich bereits am 22. Februar 2013 auf der Internetseite des GRIN-Verlags als Autor und Kunde und kaufte einige Arbeiten, deren Thema mich interessierte. Für den ersten Selbstversuch wählte ich das in der Geographie tabuisierte Thema "Landschaft" aus. Dafür verfasste ich auf Grundlage zweier eigener Manuskripte zum Thema Kulturlandschaft aus dem Jahr 2003 und 2004 unter Berücksichtigung der seitdem erschienen neuen Literatur einen Beitrag zum Thema "Schutzgut Landschaft", den ich am 23. Mai 2013 beim GRIN-Verlag zur Veröffentlichung einreichte.20 Ich habe mich inhaltlich dabei durchaus bemüht, eine dem heutigen Diskussionsstand angemessene Arbeit zu verfassen, jedoch keine neueren empirischen Erhebungen für diese Arbeit durchgeführt. Schon wenige Minuten nach dem Upload wurde ich darüber informiert, dass die Datei erfolgreich hochgeladen wurde. In der E-Mail-Information des Verlags stand zu lesen, dass "unser Lektoratsteam prüft, ob (mein) Text für eine Publikation geeignet ist." Dies ist nach dieser Information dann der Fall, wenn - im Falle studentischer Arbeiten - diese auf der Notenskala zwischen 1 und 3 liegt, alle Fremdquellen ordnungsgemäß zitiert sind und wissenschaftlichen Ansprüchen genügt.
Am 29. Mai wurde ich vom Verlag darüber informiert, dass meine am 24. Mai hochgeladene Arbeit in Kürze online gestellt wird und bald auch eine Leseprobe verfügbar sein wird. Dabei wurde ich aufgefordert, über Facebook und Google-Buttons durch "Gefällt mir" und "+1" das Suchmaschinenranking meines Textes zu verbessern. Der Text wurde - wie ich anhand der Leseprobe feststellen konnte - ohne redaktionelle Änderungen online gestellt.21
Abb. 3: Bausteine eines sozialen Netzwerks
Quelle: www.grin.com am 31. Mai 2013
Am 31. Mai 2013 lud ich eine zweite Arbeit hoch, die ich vor fast 30 Jahren am Institut für Philosophie im Proseminar Grundfragen der Erkenntnistheorie verfasst habe.22Um das Hochladen dieser veralteten Arbeit zu rechtfertigen, verfasste ich ein erklärendes Vorwort. Da ich bei meinen Recherchen feststellte, dass viele Studierende damit begonnen haben, bis zu zehn Jahre alte Seminararbeiten nachträglich über diese Plattform zu vermarkten, verstehe ich diesen Versuch als Experiment zur Ausreizung der Möglichkeiten. Damit dürfte ich jedoch eine Toleranzgrenze überschritten haben, denn bis heute (11.6.2013) erhielt ich keine Nachricht, dass mein Beitrag für die Veröffentlichung angenommen worden ist. Allerdings gab es auch keine Rückfrage und keine Ablehnung.
7 Resümee
Aus der Sicht des Verfassers ist die bestehende Situation durchaus als bedenklich zu bezeichnen. Auch wenn es sich vorwiegend um einen speziellen Markt von Studierenden für Studierende handelt, scheint bei dieser Art von Online-Verlagen keine oder allenfalls eine sehr marginale Qualitätskontrolle zu erfolgen.23 Sonst wäre es nicht möglich - wie die Leserin bzw. der Leser dieses Beitrages selbst leicht feststellen kann, - dass stark veraltete Literaturarbeiten aus Einführungslehrveranstaltungen zum Kauf angeboten werden. Dies wäre an und für sich noch kein Problem. Im Gegenteil. Ich betrachte es durchaus als eine wertvolle Ergänzung, da auf diesem Wege Arbeiten verfügbar werden, die früher entweder überhaupt nicht oder nur umständlich mittels Fernleihe besorgt werden konnten.
Bedenklich ist jedoch, dass diese Arbeiten auch in den Online-Buchhandlungen von Amazon, Weltbild, Hugendubel, ciando eBooks, eBook.de käuflich als Fachbücher beworben und angeboten werden. Allerdings betrifft dies nicht nur das Fach Geographie, sondern beinahe alle Wissenschaftsdisziplinen, wie ein kurzer Blick auf das Angebot zeigt.
Zur Verbesserung der Situation bestehen aus Sicht des Verfassers unter Berücksichtigung der Rückmeldung von FachkollegInnen daher folgende Möglichkeiten:
1. Die Verantwortung des Lesers selbst steht an erster Stelle. Er selbst hat die Verantwortung die Qualität eines Produkts zu überprüfen.
2. Lehrveranstaltungsleiter haben durch eine restriktive Notenvergabe eine gewisse Möglichkeit, wirklich schlechte Arbeiten von der Veröffentlichung auszuschließen.
3. Auf Ebene der Universitäten müsste eindeutig festgestellt werden, unter welchen Voraussetzungen eine studentische Arbeit veröffentlicht werden darf. Immerhin ist es ja so, dass insbesondere bei Seminar- und Abschlussarbeiten durchaus auch das geistige Eigentum des Lehrveranstaltungsleiters und/oder des oder der Betreuer(s) in das zu veröffentlichende Werk mit einfließt. Eigentlich sollte daher eine Zustimmung des Lehrveranstaltungsleiters bzw. des Betreuers vorliegen, ob eine Arbeit veröffentlicht werden darf.
4. In den Lehrveranstaltungen zur Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten sollte eine kritische Betrachtung dieses Phänomens erfolgen, um die Studierenden davon abzuhalten, unausgegorene "Studienarbeiten" zu vermarkten. Die Ausbildung in dieser Richtung müsste erheblich erweitert werden.
5. Die verstärkte Nutzung dieser Veröffentlichungsmöglichkeiten durch Fachwissenschaftler selbst, um damit langfristig die Qualität am Markt anzuheben.
6. Eine "Selbstverpflichtung" für die Lehrenden an den Universitäten, die Online-Veröffentlichungen ihrer Studierenden in einer "Kundenrezension" zu bewerten, um dem potenziellen Käufer einen Hinweis zu geben.
7. Eine gesetzliche Initiative zur verpflichtenden Darstellung bestimmter Qualitätsmerkmale in der Online-Buchbeschreibung (z.B. ob das Buch lektoriert wurde, ob es sich um eine studentische Arbeit handelt etc.).
Um hier einen Schritt weiterzukommen, ersucht der Verfasser um Feedback aus dem Kollegenkreis. Dafür wurde von mir ein Online-Fragebogen eingerichtet, der unter folgender Internetadresse verfügbar ist:
http://de.surveymonkey.com/s/862HW96
Der Fragebogen ist bis Ende September 2013 verfügbar. Aufgrund der Ergebnisse der Befragung wird im Herbst 2013 ein eigener Bericht erstellt werden.
8 Anmerkungen
1 Zu empfehlen sind die Internetseiten http://www.ebookreader-info.de/ , http://www.lesen.net/ und http://www.ebook-reader-vergleich.de/default.aspx
2 In den Vereinigten Staaten von Amerika verkauft Amazon derzeit mehr E-Books als gedruckte Bücher, siehe http://www.golem.de/1105/83611.html in Deutschland ist der E-Book-Verkauf zwischen 2011 und 2012 um 150 % gestiegen, vgl. http://www.ebookreader-info.de/#news , abgefragt am 14.2.2011
3 Mit einer meist kostenlosen 3G-Mobilfunkverbindung lassen sich weltweit E-Books aus einem E-Book-Shop herunterladen. E-Book-Reader werden entweder über einen Computer (USB-Kabel), über eine WLAN-Verbindung oder über eine 3G-Mobilfunkverbindung mit Büchern versorgt.
4 eInk ist ein Synonym zum sogenannten Elektronischen Papier, womit Anzeigetechniken bezeichnet werden, mit denen versucht wird, das Aussehen von Tinte bzw. Farbe auf Papier nachzubilden. Dies ist bei modernen eBook-Readern bereits sehr gut gelungen, vgl. dazu den Begriff "Elektronisches Papier" im Online-Wörterbuch Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronisches_Papier )
5 Da es bei einem E-Book im Unterschied zu einem gedruckten Buch (mit wenigen Ausnahmen) keine Hinweise auf die Seitenzahl gibt, lässt sich eine eindeutige Referenz nur über die Positionszahl ausdrücken. Ich zitiere daher bei E-Books immer die Position, z.B. hier Pos. 167. Durch Angabe dieser Positionszahl kann die Stelle im E-Book angesteuert werden.
6 Ein Beispiel für versteckte Werbung ist das E-Book von Norbert TREESE (2013) mit dem Titel "In der Informationsflut untergehen. Oder die Konzentration auf die eigenen Fähigkeiten." Dieses E-Book war als Einführungsangebot gratis downloadbar und wird nun um 99 Cent bei Amazon angeboten:
http://www.amazon.de/Informationsflut-untergehen-Konzentration-F%C3%A4higkeiten-ebook/dp/B00AZMUXCS/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1363085933&sr=1-1
Nach einigen Seiten mit Allgemeinplätzen zum Thema "Informationsflut und Unternehmen" und vielen gestellten und unbeantworteten Fragen erfährt man gegen Ende des E-Books, dass man zur Lösung dieses Problems einen Coach braucht und wird auf einen Link verwiesen, in dem man ein Strategiegespräch vereinbaren kann. Was den kritischen Leser verwundert, sind die zahlreichen positiven Kundenrezensionen zu diesem E-Book. Die Leser dieses Beitrags sollten sich darüber selbst ein Urteil bilden.
7 Vgl. http://www.grin.com/de/
8 Von den Top 100 waren Mitte März 2013 84 E-Books Veröffentlichungen des GRIN Verlags.
9 E-Books werden kopiergeschützt an eine bestimmte Person verkauft. Derzeit ist aus rechtlichen Gründen eine Weitergabe von E-Books an Dritte nicht möglich. Amazon plant jedoch nach neuesten Informationen die Einrichtung einer Plattform für gebrauchte E-Books.
10 Zur Beurteilung der Qualität von E-Books stehen dem potenziellen Leser folgende Möglichkeiten zur Verfügung: die vom Autor selbst verfasste Produktbeschreibung, die Bewertung des Buches durch Käufer (Kundenrezensionen) sowie das Herunterladen einer Leseprobe. Für letztere werden die ersten 10% des Buches von Amazon gratis zur Verfügung gestellt. Diese Leseproben können auf dem E-Reader aber auch auf dem PC gelesen werden.
11 Siehe auch die Leseprobe im GRIN-Verlag: http://www.grin.com/de/e-book/68752/dorfformen-und-phasen-der-dorfentwicklung . Es lässt sich erkennen, dass die Studierenden begonnen haben, auch ältere akademische Arbeiten zu vermarkten.
12 Vgl. http://www.amazon.de/Struktur-Entwicklung-Region-Bodensee-ebook/dp/B007QENQK4/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1360767326&sr=1-1#_ , abgefragt am 13.2.2013.
13 http://www.amazon.de/Wahrnehmungstheoretische-Ans%C3%A4tze-Humangeographie-Imageanalysen-Landschaftsinterpretation/dp/3640111699/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1365491722&sr=8-3&keywords=Zitscher
14 Dies lässt sich auf der Internetseite des Verlags gut erkennen, auf der man unter "Neuigkeiten" sehen kann, wer sich neu als Mitglied registriert und/oder eine neue Arbeit hochgeladen hat. Man kann wie bei Twitter bestimmten Personen oder Institutionen "folgen" , Gruppen beitreten und sich bei Diskussionen beteiligen.
15 http://www.amazon.de/Landschaften-wahrnehmen-geomantisches-Denkmodell-Geografen/dp/3638913996/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1365495511&sr=1-1&keywords=Wohofsky+Landschaft
16 http://www.amazon.de/Landschaft-Entdeckung-Wahrnehmung-Mark-Robertz/dp/3640805828/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1365495442&sr=1-1&keywords=Robertz+Landschaft ; der Verfasser zitiert die Fachliteratur nur mit dem Haupttitel der Arbeit und der ISBN-Nummer; er hat wahrscheinlich die etwas unübliche Zitieranweisung des Verlags nach Angabe der ISBN-Nummer beim Zitieren von Monographien ziemlich missverstanden. Es wird allerdings ein bezeichnendes Bild auf die Lektoratsarbeit des GRIN-Verlags, dass derartige Missverständnisse nicht korrigiert werden.
17 Siehe einerseits: http://internet-zeitung.blogspot.co.at/ und andererseits http://www.grin.com/profile/274/ernst-probst
18 siehe: http://www.grin.com/profile/26907/adalbert-rabich
19 Ich bedanke mich bei Thomas Blaschke, Jürgen Breuste, Walter Haas, Andreas Koch, Madeleine Koch, Thomas Prinz, Josef Strobl, Walter Riedler, Christian Salletmaier und Harald Zepp für ihre Reaktionen zur Erst- und Zweitfassung.
20 DOLLINGER, F. (2013a): Schutzgut Landschaft. Eine kritische Analyse des zwischen Wissenschaft, Kunst und Politik angesiedelten Landschaftsbegriffs zur Begründung von gesellschaftlichen Schutzinteressen. Am 23. Mai beim GRIN-Verlag zur Veröffentlichung eingereicht, VII + 75 S
21 http://www.grin.com/de/e-book/215142/schutzgut-landschaft-eine-kritische-analyse-des-zwischen-wissenschaft
22 DOLLINGER, F. (2013b): Zur Erkenntnis der Außenwelt in der marxistisch-leninistischen Erkenntnistheorie. Proseminararbeit. Am 31. Mai beim GRIN-Verlag zur Veröffentlichung eingereicht, V + 20 S. Damit umschiffte ich auch das Problem, eine eigene studentische Arbeit im Kollegenkreis präsentieren zu müssen.
23 Neben dem GRIN-Verlag bieten der Akademikerverlag (www.akademikerverlag.de ) sowie die "Books on demand GmbH" (BoD - www.bod.de ) ähnliche Dienstleistungen an.
9 Analysierte E-Books
ANONYM (2008): Struktur und Entwicklung der Region Bodensee. München: GRIN-Verlag, 56 S. (Printausgabe).
BERNET, J. (2007): Dorfformen und Phasen der Dorfentwicklung. München: GRIN-Verlag, 18 S. (Printausgabe).
BLATT, K. (2007): Globalisierung: Das Beispiel der Automobilindustrie. München: GRIN-Verlag, 28 S. (Printausgabe).
BLATT, K. (2011): Aspekte des Massentourismus an der türkischen Südküste zwischen Antalya und Alanya. München: GRIN-Verlag, 62 S.
HÄCKEL, H. (2012): Meteorologie. 7. korr. Aufl. Stuttgart: Ulmer-Verlag, 448 S.
HERZER, F. (2011): Die Flussgeschichte der Donau. München: GRIN-Verlag, 56 S. (Printausgabe).
MALBERG, H. (1997): Meteorologie und Klimatologie. 5. erw. und aktualisierte Auflage. Berlin, Heidelberg, New York: Springer-Verlag, 395 S.
NAUMANN, B. (2009): Entwicklung und Instrumente der RO / RP und der Landschaftsplanung in den Bundesländern und auf kommunaler Ebene. München: GRIN-Verlag, 64 S. (Printausgabe).
PROBST, E. (2010): Deutschland im Eiszeitalter. München: GRIN-Verlag, 97 S. (Druckfassung).
REINISCH, R. (2010): Umgang mit der Umwelt - Rohstoffe und Klima. Treibhausgase - Lufttemperatur - Kunststoffe - Energie - Wasser. Norderstedt: Books on Demand, 116 S. (Printausgabe).
ROBERTZ, M. (2011): Landschaft. Entdeckung - Wahrnehmung - Wirkung. Essay. München: GRIN-Verlag, 48 S. (Printausgabe).
ROCKENBACH, S. (2011): Die Entstehung der Donau und des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes. München: GRIN-Verlag, 28 S. (Printausgabe).
SCHALLMEINER, F. (2013): Raub der Seele - Missbräuchliche Verwendung fremden geistigen Eigentums und seine Konsequenzen. München: GRIN-Verlag, 75 S. (Printausgabe).
SCHWARZ, T. (2010): Das "Jahr ohne Sommer" im Kontext der "Kleinen Eiszeit". München: GRIN-Verlag, 30 S. (Printausgabe).
SINGER, S. F. (2011): Falsche Klimaprognosen. Langzeitbeobachtungen des Klimas und Klimamodelle des IPCC im Vergleich. Jena: TvR Medienverlag, 31 S.
TREESE, N. (2013): In der Informationsflut untergehen - Oder die Konzentration auf die eigenen Fähigkeiten. O.O.: Eigenveröffentlichung bei Amazon.
WITT, T. (2009): Das mittelalterliche klimatische Optimum. Auswirkungen in Europa. München: GRIN-Verlag, 28 S. (Printausgabe).
WOHOFSKY, A. (2008): Landschaften wahrnehmen - Ein geomantisches Denkmodell für Geografen in der Praxis. Wissenschaftlicher Aufsatz. München: GRIN-Verlag, 24 S. (Printausgabe).
10 Literaturhinweise
MAGGIONI, B. (2012): Kindle Paperwhite - Das große Handbuch (Stand November 2012). Hagenburg: Eigenveröffentlichung bei Amazon, 3.761 Pos.
SCHMUNDT, H. (2013): Gutenbergs neue Galaxis. Vom Glück digitalen Lesens. Hamburg: Spiegel-Verlag (E-Book), 924 Pos.
SPITZER, M. (2012): Digitale Demenz. Wie wir unsere Kinder um den Verstand bringen. München: Droemer E-Book, 5.824 Pos.
WEICHHART, P. (2012):"Slow Science" versus Exzellenzstalinismus. Vom Nutzen wissenschaftlicher Reflexion abseits der Evaluierungsbuchhaltung. - In: M. M. Seebacher: Raumkonstruktionen in der Geographie. Eine paradigmenspezifische Darstellung gesellschaftlicher und fachspezifischer Konstruktions-, Rekonstruktions- und Dekonstruktionsprozesse von "Räumlichkeit". Wien: (= Abhandlungen zur Geographie und Regionalforschung, Bd. 14), S. 7-38.
Zitierweise:
Franz Dollinger 2013: Lesen 2.0: Sag mir, wie trenne ich die Spreu vom Weizen? Schadet die Qualität des Fachbuchangebots bei Online-Buchhandlungen der Reputation des Faches Geographie? Oder: Wie kommt mein Buch am schnellsten in den Buchhandel? In:http://www.raumnachrichten.de/diskussionen/1735-franz-dollinger-lesen-20
Angaben zum Autor:
Univ.-Doz. Dr. Franz Dollinger, Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung Raumplanung, Fachreferent für Raumforschung und grenzüberschreitende Raumplanung.
Privatdozent am Fachbereich Geographie und Geologie der Universität Salzburg.
Anschrift:
Dr. Franz Dollinger
Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung 7
Postfach 527,
5010 Salzburg
Österreich
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