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Rainer Krüger: Spur der Freiheit. Menschen im Wohnmobil. Stuttgart 2002. 336 S.
"Nomaden der Freizeitgesellschaft - auch ich gehöre dazu." So beschreibt der Autor seine Beziehung zum Untersuchungsobjekt - und auf gleiche Weise könnte sich auch der Rezensent positionieren. Der Subjektivitätsvorwurf trifft sowohl auf Autor wie Kritiker zu, beide sind in ihrer Argumentation demnach der hermeneutischen Logik verpflichtet. Dies vorweg. Der Rezensent bekennt freimütig, dass er selten ein Buch eines Fachkollegen mit so viel Leidenschaft und Spannung gelesen hat. In Krügers Buch kommen sich Forscher und Beforschte näher, ja es verschwimmt oft sogar der Unterschied.
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Giselher Kaule: Umweltplanung. Stuttgart 2002. 315 S.
Der Verfasser, ein bekannter Lehrbuchschreiber auf dem Gebiet der Landschaftsplanung, des Naturschutzes und der Landschaftsökologie legt ein Lehrbuch vor, das speziell auch in der Geographie auf hohes Interesse stossen muss. - Dies unter anderem auch wegen des holistischen Ansatzes, der ja eines der Grundprinzipien der Geographie bzw. der Landschaftsökologie repräsentiert.
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Hans-Ulrich Seidt: Berlin, Kabul, Moskau. Oskar Ritter von Niedermayer und Deutschlands Geopolitik. München 2002. 510 S.
Oskar von Niedermayer (1885-1948) war eine der farbigsten Gestalten im Offizierkorps und im Universitätslehrkörper Deutschlands. Als junger Offizier studierte er neun Semester Geographie, Geologie, Anthropologie und iranische Philologie, außerdem trieb er russische, arabische und türkische Sprachstudien. 1912-14 unternahm er eine wissenschaftliche Expedition nach Persien. Auf Grund dieser Qualifikationen wurde er im Herbst 1914 Leiter einer militärischen Expedition, die den Emir von Afghanistan zum Einmarsch nach Indien bewegen sollte, was aber mißlang.
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Hans Gebhardt, Paul Reuber, Günter Wolkersdorfer (Hg.): Kulturgeographie. Aktuelle Ansätze und Entwicklungen. Heidelberg, Berlin 2003. 300 S.
Das humangeographische Interesse an Kultur und Kulturen wurde in den beiden zurückliegenden Jahrzehnten im Zuge eines cultural turn durch vielfältige Impulse neu belebt. Ein regelrechter Boom kulturgeographischer Forschung brachte vor allem im englischsprachigen Raum zahlreiche Publikationen hervor. Deren thematische Breite reicht von der semiotischen Interpretation gestalteter Landschaften und urbaner Lebenswelten über die Beschäftigung mit ethnisch-kulturellen Minderheiten und sozialen Randgruppen bis hin zur Untersuchung von Freizeitgewohnheiten, Konsumverhalten, ethnisierten Esskulturen sowie der Ausbildung und Verbreitung neuer Stilrichtungen in Mode, Kunst und Musik.
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Hannah Büttner: Wassermanagement und Ressourcenkonflikte. Eine empirische Untersuchung zu Wasserkrise und Water Harvesting in Indien aus der Perspektive sozialwissenschaftlicher Umweltforschung. Saarbrücken 2001 (Studien zur Geographischen Entwicklungsforschung 19). 324 S.
Hannah Büttner widmet sich in ihrer Dissertation dem Problem des Managements knapper Wasserressourcen und den damit verbundenen Konflikten. Am Beispiel der Wasserernte (Water Harvesting) im Distrikt Purulia in West Bengalen (Indien) untersucht sie Dynamik und Prozesse dezentralen Ressourcenmanagements durch lokale Institutionen (Community Management). Konzeptionell beruft sie sich auf drei Ansätze sozialwissenschaftlicher Umweltforschung, deren Relevanz und Grenzen sie kritisch beleuchtet.
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Gerhard Becker: Vom ökologischen Lernen zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Osnabrück 2000. 302 S.
Gerhard Becker, Dorota Kuczia, Günter Terhalle (Hg.): Umweltbildung in Osnabrück. Entwicklung und Perspektiven. Osnabrück 2000.127 S.
Eigentlich handelt es sich um drei Werke, welche eindrücklich den zwanzigjährigen Hauptarbeitsschwerpunkt von Gerhard Becker, die Umweltbildung, dokumentieren und die der Hauptautor als Zwischenbilanz verstanden haben möchte.
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Peter Sedlacek (Hg.): Thüringen: Geographische Exkursionen. Gotha, Stuttgart 2002 (Spuren suchen, Landschaften entdecken). 325 S.
Nachdem die klassische "Sammlung Geographischer Führer" nur noch selten Bände herausbringt und sich überwiegend an die Fachwissenschaft wendet, zielt die Reihe "Spuren suchen - Landschaften entdecken" auf ein eher breites Nutzerspektrum. Daran richten sich Inhalt und Form der einzelnen Bände aus. Die Reihe knüpft an die "Geographischen Bausteine" des VEB Hermann Haack an, die kleine, dicht geschriebene Bändchen über "Geographische Exkursionen" herausbrachte.
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Detlef Müller-Mahn: Fellachendörfer. Sozialgeographischer Wandel im ländlichen Ägypten. Stuttgart 2001 (Erdkundliches Wissen 127). 302 S.
Geographische Studien über den ländlichen Raum im Nahen Osten versuchen bereits seit einiger Zeit die dortigen Entwicklungen aus handlungstheoretischer Perspektive zu erklären. Müller-Mahn ist dies in der hier besprochenen Arbeit bisher am überzeugendsten gelungen, indem er das Alltagshandeln der Dorfbewohner in den Mittelpunkt der Untersuchung stellt - nicht um es zu erklären, sondern um es zu verstehen.
Weiterlesen: Sozialgeographischer Wandel im ländlichen Ägypten
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Sönke Widderich: Die sozialen Auswirkungen des kubanischen Transformationsprozesses. Kiel 2002 (Kieler Geographische Schriften 106). 185 S.
Die Dissertation über die sozialen Auswirkungen des kubanischen Transformationsprozesses ist eine erste aktuelle und umfassende Bestandsaufnahme der Veränderungen in den Bereichen Arbeit, Versorgung und Wohnen des seit den 1990er Jahren andauernden Transformationsprozesses im "socialismo tropical".
Weiterlesen: Auswirkungen des kubanischen Transformationsprozesses
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Christoph Becker, Hans Hopfinger, Albrecht Steinecke (Hg.): Geographie der Freizeit und des Tourismus: Bilanz und Ausblick. München, Wien 2003.
Auf knapp 900 Seiten bieten 76 Autoren faszinierende, aktuelle, prägnante Aussagen zu Themen, die mit Freizeit und Tourismus verbunden sind. Eine "Geographie der Freizeit und des Tourismus" ist das spannend zu lesende Buch allerdings nicht.
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Elisabeth Lichtenberger: Die Stadt. Von der Polis zur Metropolis. Darmstadt 2002. 304 S.
Der Untertitel, vom Verlag gewählt, wird im Vorwort relativiert. Er betont zwar die bis zur griechischen Polis zurückreichende Sichtweise, entspricht jedoch nur bedingt den Auswahlkriterien der Beschreibung und Erklärung der Stadtentwicklung. Das Grundthema des Buches sind die Beziehungen zwischen Stadtentwicklung und politischen Systemen in Europa und Nordamerika, eine im Titel nicht erkennbare thematische und räumliche Beschränkung.