Werner Klohn, Hans-Wilhelm Windhorst: Die neue frontier in den nördlichen Great Plains der USA: zur sozioökonomischen Dynamik in extrem dünn besiedelten Agrarwirtschaftsräumen. Vechta 2007 (Vechtaer Studien zur Angewandten Geographie und Regionalwissenschaft 28). 196 S.

Beide Verfasser haben in ihrer Vechtaer Reihe schon vier Hefte mit Beiträgen zu den Great Plains der USA vorgelegt; der neue Band schließt an die Studien über die ländlichen Räume der südlichen Plains von 1991 an. Schwerpunkt der wieder vor Ort durchgeführten Untersuchungen ist der massive Bevölkerungsrückgang in großen Teilen des ländlichen Raumes und dessen Folgen für Wirtschaft, Infrastruktur und die soziale Versorgung der verbleibenden Menschen (S. 14f.).

Michael Szönyi: Geoland Schweiz. Landschaften entdecken, Natur erfahren. Zürich 2007. 336 S.

Das Buch, so der Autor, richtet sich nicht an „Pauschaltouristen“, sondern an Reisende, welche das Land Schweiz nicht nur als Ferien-, sondern auch als gehaltvollen Erlebnisraum wahrnehmen möchten. Es setzt keine geowissenschaftlichen Fachkenntnisse voraus, sondern möchte Grundlagen verständlich darstellen, um „tiefer und durchdringender zu sehen und zu entdecken“ (S. 9).

Bastian Lange: Die Räume der Kreativszenen: Culturepreneurs und ihre Orte in Berlin. Bielefeld 2007. 339 S.

Die Begriffe „Kreativität“ und „Kreativwirtschaft“ sind in den letzten Jahren zu populären Schlagwörtern in der Geographie geworden. Insbesondere solche urbanen Räume, an denen der Puls der Zeit in Trends und Styles sichtbar und erlebbar zu Tage tritt, werden als bevorzugte Orte der Kreativwirtschaft thematisiert. Aufgrund der Vielzahl und Vielfalt kultureller Einrichtungen, der Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lebensstilen sowie ihrer Internationalität wird lebendigen Metropolen ein entscheidender Vorteil im internationalen Wettbewerb um die talentiertesten, qualifiziertesten und kreativsten Köpfe zugeschrieben.

Astrid Wallner, Elisabeth Bäschlin, Martin Grosjean, Toni Labhart, Ursula Schüpbach, Urs Wiesmann (Hg.): Welt der Alpen – Erbe der Welt. UNESCO Welterbe-Region Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn. Bern 2007 (Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft Bern 62).

Ein Wegweiser mit drei Pfeilen ziert das Bild zur Einführung: „Great Barrier Reef 17 200 km“, „Yellowstone 13 200 km“ und „UNESCO Weltnaturerbe Jungfrau–Aletsch–Bietschhorn 3,7 km“. Damit werden gleich die Maßstäbe gesetzt, an denen man sich messen will.

Josef Kohlbacher, Ursula Reeger: Die Dynamik ethnischer Wohnviertel in Wien. Eine sozialräumliche Longitudinalanalyse 1981 und 2005. Wien 2006 (ISR Forschungsberichte 33). 113 S.

Ethnische Segregation wird in der Literatur entweder als dynamischer Teil von Integrationsverläufen interpretiert (und damit als ein Schritt in Richtung einer schrittweisen Anpassung und als Vorläufer zukünftiger Assimilation) oder aber als Ausdruck von Randständigkeit, von sozialräumlicher Marginalisierung und Exklusion. Aufgrund der schwierigen, weil je nach Kontext und sozialer Gruppe immer wieder neu zu definierenden Bestimmung dessen, was im Unterschied etwa als gelungene Integration gelten kann, kommt dem Zeitverlauf zum Verständnis von sozialräumlicher Segregation eine Schlüsselrolle zu.

Cordula Neiberger, Heike Bertram (Hg.): Waren um die Welt bewegen. Strategien und Standorte im Management globaler Warenketten. Mannheim 2005 (Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung 11). 127 S.

Der Sammelband widmet sich dem Wandel des Speditions- und Transportgewerbes von einer simplen Güterverkehrsbranche hin zu komplexen logistischen Dienstleistungsunternehmen, der sich seit rund zwei Jahrzehnten vor dem Hintergrund von Deregulierungs-, Privatisierungs- und Globalisierungsprozessen vollzieht.

Richard Dikau, Juergen Weichselgartner: Der unruhige Planet. Der Mensch und die Naturgewalten. Darmstadt 2005. 191 S.

Während im englischen Sprachraum in den jüngsten Jahren verschiedene Lehrbücher und Textbooks zum Themenbereich Naturgefahren erschienen sind, gab es in deutscher Sprache seit Robert Geipels im Jahr 1992 erschienen Betrachtungen zu „Naturrisiken: Katastrophen im sozialen Umfeld“ keine nennenswerten Beiträge in Buchform.

Jürgen M. Amann: Mythos Interkulturalität? Die besondere Problematik deutsch-syrischer Unternehmenskooperationen. München, Wien 2007 (Eichstätter Geographische Arbeiten 16). 332 S.

Wer das erste Mal ein umfangreiches sozialwissenschaftliches Forschungsvorhaben konzipiert, kann aus der Arbeit von Jürgen M. Amann einiges lernen. Er schreibt, dass er anfangs der Meinung war „[…] alle angestrebten Instrumente entsprechend [des] am Schreibtisch entwickelten ‚Forschungsdesigns‘ in vollem Umfang und unter Erzielung eines maximalen Erkenntnisgewinns zum Einsatz bringen zu können […]. Die Realität der konkreten Arbeit im Feld beendete diese Illusion jedoch rasch“ (S. 48f.).

Björn Bollhöfer: Geographien des Fernsehens: Der Kölner Tatort als mediale Verortung kultureller Praktiken. Bielefeld 2007 (Bonner Geographische Abhandlungen 117). 255 S.

Massenmediale Repräsentationen, mediale Diskurse, andere mediale Wirklichkeiten nehmen seit Beginn der 1990er Jahre in der deutschsprachigen Kulturgeographie eine immer größer werdende Rolle ein. Besonders visuell kommunizierte Inhalte stehen dabei im Vordergrund.

Albrecht Steinecke: Tourismus. Eine geographische Einführung. Braunschweig 2006 (Das geographische Seminar). 358 S.

Der Autor dieses Bandes der Reihe ‚Das geographische Seminar‘ gilt als einer der profundesten Kenner von weltweiten Freizeit- und Tourismusphänomenen und als ein viel gelesener und oft zitierter deutscher Geograph zu diesem Forschungs- und Lehrgebiet.

Peter Weichhart, Heinz Fassmann, Wolfgang Hesina: Zentralität und Raumentwicklung. Wien 2005 (ÖROK-Schriftenreihe 167). 167 S.

Nach Publikation der Ergebnisse des Arbeitskreises „Fortentwicklung des Zentrale-Orte-Konzepts“ der Akademie für Raumforschung und Landesplanung ist nun auch für Österreich der Versuch unternommen worden, die als überholt kritisierte Theorie und Politik zentraler Orte zu reformieren. Im Auftrag der Österreichischen Raumordnungskonferenz sollte geklärt werden, ob das System zentraler Orte heute noch eine sinnvolle Grundlage zur Erklärung und Steuerung von Marktprozessen darstellt, ob Zentralität und regionalwirtschaftliche Entwicklung zu einem gemeinsamen Raumordnungskonzept verbunden werden können und wie dessen Umsetzung in der Praxis aussehen könnte. Eine Steuerungsgruppe, bestehend aus Vertretern von Bundes- und Landesbehörden sowie der Wirtschafts- und Sozialpartner, sollte die Praxisnähe der Projektarbeit gewährleisten.