Leon Fink: The Long Gilded Age: American Capitalism and the Lessons of a New World Order. Philadelphia 2014. 216p.

The Long Gilded Age considers the interlocking roles of politics, labour, and internationalism in the ideologies and institutions that emerged at the turn of the twentieth century. Presenting a new twist on central themes of American labour and working-class history, Leon Fink examines how the American conceptualization of free labour played out in iconic industrial strikes, and how “freedom” in the workplace became overwhelmingly tilted toward individual property rights at the expense of larger community standards. Michail Zontos finds the book to be a very interesting collection of essays that stresses the transnationalism of the period.

Michael von Hauff und Katja Claus: Fair Trade. Ein Konzept nachhaltigen Handels. Konstanz, München 2012. 264 S.

Das Buch behandelt das aktuelle Thema des Fairen Handels. Dabei konzentriert es sich auf die ökonomische Sicht und will eine Einordnung des Fair-Trade-Kon­zepts in das Paradigma der nachhaltigen Entwicklung vornehmen. Die insgesamt acht Kapitel behandeln: Einleitung (1), Die Struktur des Welthandelssystems und Entwicklungstendenzen des interna­tionalen Handels (2), Anforderungen des Paradigmas nachhaltiger Entwicklung an den internationalen Handel (3), Das Konzept und die Bedeutung des Fairen Handels (4), Theoretische Begründung des internationalen Handels (5), Die Wirkung des Fairen Handels in Entwicklungsländern (6), Fairer Handel im Konzept der Entwicklungspolitik (7) und Zusammenfassung (8).

Axel Borsdorf und Christoph Stadel: Die AndenDie Anden. Ein geographisches Porträt. Berlin et al. 2013. 453 S.

Ein Buch über die Anden, ist das noch zeitgemäß, mag man sich in Zeiten von Wikipedia fragen und dazu noch ein schwergewichtiges und aufwändig illustriertes? Die beiden Autoren halten mit ihrer Absicht nicht hinter dem ‚Berg‘. Sie positionieren sich sogleich in der Einleitung mit dem ‚deutschen Blick‘, ‚Fachausdrücke‘ ließen sich nicht vermeiden, das Buch sei nach dem ‚länderkundlichen Schema‘ aufgebaut (S. IX). Also geht es nicht um die Wiederbelebung der Regional- oder Länderkunden auf der Basis neuer Erkenntnisse und theoretischer Einsichten. Das Buch soll vielmehr die Sicht der beiden, der Lateinamerika-Forschung seit Langem verbundenen Autoren auf die Anden versammeln.

Bernhard Müller (ed.): Urban Regional Resilience: How Do Cities and Regions Deal with Change? German Annual of Spatial Research and Policy 2010. Berlin, Heidelberg 2011. 163 p.

“Resilience seems to have become the new catchword of our times”. This statement by Müller is surely no exaggeration: While for a long time, the notion of resilience has only been known to some well-informed students of ecology or psychology, it has started its global triumphal march during the last decades – and is now also rolling through German academic institutions. In the introduction to the edited book “Urban Regional Resilience: How Do Cities and Regions Deal with Change?” Müller raises some fundamental and promising questions: Does the concept of resilience allow us to develop a new and more appropriate understanding of how to deal with various forms of change? Is the term resilience more than just a dazzling term that appears attractive to scientists, practitioners, funders and politicians alike? After a wave of mostly optimistic contributions about what one might call the ‘bright side of resilience’, this book seems to promise a vital and more critical contribution to the discourse.

Ingo Liefner, Ludwig Schätzl: Theorien der Wirtschaftsgeographie. Paderborn 2012. 10. Aufl. 218 S.

1978 veröffentlichte Ludwig Schätzl das Werk Wirtschaftsgeographie 1 /Theorie und in der Folgezeit die ergänzenden Bände  Empirie (Bd. 2) und Praxis (Bd. 3). Damit wurde die später als raumwirtschaftlicher Ansatz gezeichnete „Hannoveraner Schule“ geboren. Damals gelang Schätzl erstmals eine systematisierte Zusammenstellung der raumrelevanten Wirtschaftstheorien und das Werk entwickelte sich rasch zu einem fachwissenschaftlichen Klassiker.

Tony Phillips (ed.): Europe on the Brink: Debt Crisis and Dissent in the European Periphery.  London 2014. 274 p. 

Europe on the Brink brings together a selection of seven important voices in economics in a discussion of the biggest economic issues currently facing Europe. Essays from those including Nobel Laureate Joseph Stiglitz will certainly be of interest to students, finds Adrián Cosentino.

Henry Heller: The Birth of Capitalism. A Twenty-First-Century Perspective. London 2011. 305 S.

Die Frage der Entstehung des Kapitalismus aus dem Feudalismus ist Gegenstand kontroverser Diskussionen in unterschiedlichen Zusammenhängen. Der kanadische Historiker Heller nimmt die Krise sowie die durch den Aufstieg neuer kapitalistischer Zentren gekennzeichneten weltpolitischen Verschiebungen zum Anlass, eine Rekonstruktion und Neubewertung der Übergangsdebatte vorzunehmen. Dabei versucht seine erfrischende Intervention, die Relevanz der Übergangsdebatte für die politische Praxis heute zu untermauern, während er sie zugleich sozial und historisch kontextualisiert.

Stefan Kurath:  Stadtlandschaften Entwerfen? Grenzen und Chancen der Planung im Siegel der städtebaulichen Praxis. Bielefeld 2011. 572 S.

Die vorliegende Arbeit entspringt einer Dissertation, die 2010 vom Fachbereich Stadtplanung der HafenCity Universität Hamburg  angenommen wurde. Im Wesentlichen ist der Text in vier grosse Kapitel gegliedert. Teil A beschreibt die Rahmenbedingungen.
Sie stellt die Terminologie vor, diskutiert den Forschungsstand, formuliert die von der Arbeit zu schliessenden Erkenntnislücken, eine Arbeitshypothese sowie die thematische Eingrenzung der Arbeit und stellt die Methodologie vor. Teil B  versteht sich als empirische Arbeit, deren Kern vier sogenannte Mikrostudien mit Planungsbeispielen aus der Schweiz umfassen, die mit ihren Strukturen und Prozessen der Typik von Zwischenstadt entsprechen. Schliesslich werden die gewonnen Erkenntnisse aus diesen räumlichen Beispielen diskutiert.

Matthias Schmidt: Mensch und Umwelt in Kirgistan. Politische Ökologie im postkolonialen und postsozialistischen Kontext. Stuttgart (Erdkundliches Wissen 153) 2013. 400 S.

Der Publikation liegt die an der Freien Universität Berlin angenommene Habilitationsschrift des Autors zugrunde, der sich im Rahmen eines längerfristigen Forschungsprojektes mit der Entwicklung der südkirgisischen Walnuss- und Wildobstwälder befasste. Diese Detailuntersuchung wird in einen wesentlich weiter gespannten Rahmen eingebettet, der drei theoretische Konzepte aufgreift: die Politische Ökologie, welche gesellschaftliches Umwelthandeln in einen politischen Kontext stellt, die Debatte zum (Post-)Kolonialismus, die dem Verständnis der vorsowjetischen und sowjetischen Zeit dient, sowie die Postsozialismusforschung, die die Analyse eines neuen Zugangs zu Ressourcen ermöglicht, aber die Auffassung ablehnt, dass Transformation ein vorgezeichneter Weg sei.

Andreas Keil, Burkhard Wetterau: Metropole Ruhr. Landeskundliche Betrachtung des neuen Ruhrgebiets. Essen 2013. 108 S. (2014 auch in englischer Sprache erschienen: Metropolis Ruhr – A regional study of the new Ruhr).

Nach wie vor gehört das „Ruhrgebiet“ zu jenen hochinteressanten Regionen, in denen die mannigfaltigen Herausforderungen politik­-, wirtschafts-­, sozial­- und umweltstruktureller Art den Prozess der Selbstsuche und (strategischen) regionalen Entwicklungsplanung auf Dauer stellen. Den Strukturbrüchen von der Montanindustrie zur Dienstleistungs-­ und Wissensgesellschaft war und ist in der Regel nur mit neuartigem und experimentierendem Instrumentarium zu begegnen. Wenn dessen Ergebnisse bislang nicht zu einem erfolgreichen „neuen Ruhrgebiet“ geführt haben – es ist nur, aber immerhin, punktuell und projektbezogen realisiert – liegen dem systematische Ursachen zugrunde: Sie sind dem Sachverhalt geschuldet, dass die Region in ihrer endogenen Pfadabhängigkeit in den enticklungspolitischen Untiefen einer „verspäteten Region“ navigiert. Durch diese „Erblast“ stehen den wachsenden Herausforderungen des beschleunigten Wandlungstempos der exogenen Rahmenbedingungen (z.B. der globalen Wettbewerbsfähigkeit) gegenüber konkurrierenden Standorten vergleichsweise schwächere Ressourcen zur Verfügung.

Alexandra Budke: Lehrerbildung in einer diffusen Disziplin

Gerhard Hard 1982: Lehrerbildung in einer diffusen Disziplin. Karlsruher Manuskripte zur Mathematischen und Theoretischen Wirtschafts- und Sozialgeographie. H. 55. Karlsruhe.

1982, also vor mehr als 30 Jahren, hat Gerhard Hard seine Schrift: „Lehrerbildung in einer diffusen Disziplin“ vorgelegt. Es handelt sich um eine brillante, wissenschaftstheoretische Analyse der Geographie mit dem Ziel, didaktische Konsequenzen für die Lehrerbildung abzuleiten. Es soll die zentrale Frage beantwortet werden, was unter „Wissenschaftlichkeit“ in einem auf wenige Semester kondensierten Lehramtsstudium der Geographie zu verstehen ist. Historischer Hintergrund der Arbeit ist die Abwendung der westdeutschen Geographie von ihrem Theoriekern der klassischen Länderkunde Ende der 60er Jahre und die Herausbildung neuer Ansätze in den verschiedenen Teilgebieten der Geographie.