Thomas Hartmann: Clumsy Floodplains. Responsive Land Policy for Extreme Floods.  Farnham 2011. 153 pp.

Geographers dealing with spatial planning and natural hazards need to have knowledge about land policy and cultural theory. This PhD thesis by Thomas Hartmann is characterized by the adaptation of cultural theory to floodplain planning. Every page evokes the influence of its main supervising professor, Prof. Benjamin Davy and his book "Essential Injustice". The author - a spatial planner from TU Dortmund previously engaged at the chair of Prof. Davy - has unveiled remarkable knowledge about land and water, including environmental governance, socio-political research, and anthropological studies.

Lars Schoultz: That Infernal Little Cuban Republic: The United States and the Cuban
Revolution. Chapel Hill 2011. 745 S.

In der internationalen Politik stellt das Verhältnis zwischen der Supermacht USA und
dem sozialistischen Inselstaat Kuba eine Besonderheit dar. Der Großteil des Buches ist den
verschiedenen US-Administrationen seit der Revolution von 1959 gewidmet, in deren Folge
eine Vielzahl auch us-amerikanischer Unternehmen enteignet und nationalisiert wurden.

Ulrike Klein: Geomedienkompetenz. Untersuchung zur Akzeptanz und Anwendung von Geomedien im Geographieunterricht unter besonderer Berücksichtigung moderner Informations- und Kommunikationstechniken. Kiel (Kieler geographische Schriften 118) 2008. 244 S.

Das vorliegende Werk widmet sich einem facettenreichen Themenkomplex, der spätestens seit den frühen 1990er Jahren den Gegenstand intensiver didaktischer Forschung darstellt. Das von der Verfasserin deklarierte wissenschaftliche Novum bildet der Versuch, basierend auf einer empirischen Studie und der „Analyse der Fachliteratur ein Modell der Geomedienkompetenz zu entwickeln und die Interaktionen und Rückkopplungen innerhalb des Modells zu untersuchen und darzustellen“.

Alejandro Colás, Bryan Mabee (Hg.): Mercenaries, Pirates, Bandits and Empires. Private Violence in Historical Context. London 2010. 244 S.

Es ist nicht auszuschließen, dass manche von diesem Sammelband ein wenig enttäuscht sein werden. Wer aufgrund des Obertitels etwa weitere Erzählungen vom revolutionären Nordatlantik erwartet, liegt definitiv falsch. Das gemeinsame Unternehmen der neun Beiträge ist vielleicht weniger kurzweilig und phantasievoll, dafür aber intellektuell anspruchsvoller: Wie der Untertitel andeutet, geht es um die Schwierigkeiten, öffentliche und private Gewalt auseinanderzuhalten, um deren mannigfaltige Überschneidungen und um die Ambivalenz, ja sogar Fragwürdigkeit dieser Unterscheidung selbst. Ein zentraler Bezugspunkt ist dabei Patricia Thompsons Buch Mercenaries, Pirates and Sovereigns (1994), auf das fast alle Beiträge kritisch Bezug nehmen.

Stephen Bell: A Life in Shadow. Aimé Bonpland in Southern South America, 1817-1858. Stanford 2010. 320 S.

Den Geographen und Botaniker Aimé Bonpland (*1773 in La Rochelle, †1858 in Santa Ana) als Visionär zu skizzieren widerstrebt einer allgemeinen Auffassung, in der dieser vermeintlich neben der großen Figur Humboldt einen eher bescheidenen und inaktiven Lebensabend im südlichen Südamerika verbrachte. Dass diese Auffassung - maßgeblich beeinflusst durch die verzerrte Darstellung des Brasilien-Reisenden Dr. Robert Avé-Lallemant - nicht zutrifft, beweist der Vertreter der historischen Geographie Stephen Bell von der University of California in Los Angeles in seiner gut recherchierten Monographie "A Life in Shadow". Bells Ziel ist es, dem Werk Bonplands außerhalb von Südamerika mehr Resonanz zu verschaffen, da bis dato wenig Quellenforschung betrieben wird.

Carolin Schurr, Jeannine Wintzer (Hg.): Geschlecht und Raum feministisch denkenGeschlecht und Raum feministisch denken. Bern (Reihe gender wissen, Bd. 13). 2011. 207 S.

Wie sind Geschlechts- und Raumkonstruktionen miteinander verbunden? Wie kann man dieser Frage in konkreten Forschungsprojekten wissenschaftlich nachgehen? Inwieweit ist wissenschaftliches Arbeiten mit politisch-normativen Fragen verbunden? Herausgegeben von Carolin Schurr und Jeannine Wintzer im Jahr 2011 befasst sich der Sammelband "Geschlecht und Raum feministisch denken" mit diesen Grundfragen der Geschlechtergeographien und bietet einen Einblick in aktuelle Forschungsgebiete.

Christa Müller (Hg.): Urban Gardening. Christa Müller (Hg.): Urban GardeningÜber die Rückkehr der Gärten in die Stadt.  München 2011. 349 S.

Urban Gardening ist omnipräsent in den Medien - von niedersächsischen Lokalradiostationen bis hin zu einer mehr als 20 Artikel umfassenden Themenseite der ZEIT ONLINE. Es ist zweifelsohne eines der angenehmsten, friedlichsten und potentiell konsensfähigsten unter den grünen Themen unserer Zeit. Einen in diesem Kontext außerordentlich breit diskutierten Beitrag zur Urban Gardening-Diskussion liefert das vorliegende, von Christa Müller herausgegebene Werk, das 22 Aufsätze von 26 Autoren beinhaltet und sich in vier Kapitel gliedert.

Johann Ludwig Burckhardt: Durchs Heilige Land nach Petra und zur Halbinsel des Berges Sinai. Hrsg. von Uwe Pfullmann. Berlin (Edition Morgenland 5.) 2010. 214 S.

Die von Uwe Pfullmann in der Reihe "Edition Morgenland" bearbeiteten, kommentierten und herausgegebenen Berichte früher Forschungs- und Entdeckungsreisender sind mittlerweile zu einem fest etablierten Bestandteil jeder historisch und kulturgeschichtlich fundierten Beschäftigung mit Ländern des Nahen Ostens geworden. Mit dem Ziel, sie einer breiteren Öffentlichkeit leicht zugänglich zu machen, erschienen in der Schriftenreihe bisher die Reiseberichte von Georg August Wallin über seine Reisen in Arabien (Bd. 1), über das Land Midian von Richard Francois Burton (Bd. 2), über die Reisen durch die Landschaft Hadramaut von Adolph von Wrede (Bd. 3) und über Maurice Tamisiers Reisen in den Hochländern Arabiens (Bd. 4; s. Dittmann 2009).

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hg.): Steigende Verkehrskosten - bezahlbare Mobilität. Informationen zur Raumentwicklung 12.2009. Bonn 2009.

Die Zeiten billigen und reichlichen Erdöls sind unbestritten vorbei, damit unweigerlich auch die Zeiten billigen Kraftstoffs. Gleichwohl wächst der Autoverkehr weiter und werden die Wege für alltägliche wie nichtalltägliche Aktivitäten immer länger, in der Stadt wie auf dem Lande. Heft 12.2009 der "Informationen zur Raumentwicklung" zeigt die Schranken dieser Mobilitätsspirale vor dem Hintergrund des Peak Oil auf. Dabei arbeitet es vor allem die sozialen und räumlichen (Ungleichheits-) Folgen der notwendig sich verteuernden Mobilität heraus und kommt zu dem Schluss: Mobilität für alle in postfossilen Zeiten braucht dringend auch postfossile Lebens- und Siedlungsmuster.

Jacob Park, Ken Conca u. Matthias Finger (Hg.), The Crisis of Global Environmental Governance. Towards a New Political Economy of Sustainability. Oxon-New York 2008. 226 S.

Ausgangspunkt des Sammelbands ist der Niedergang der globalen Umweltpolitik seit dem Rio-Gipfel 1992. Damals - so die Hg. - sei diese noch von "vorsichtigem Optimismus" geprägt gewesen, das seitdem Erreichte sei jedoch enttäuschend (2ff). Diese Diagnose führt zu zwei Leitfragen: Was ist schief gelaufen, d.h.wieso ist die "Sicherung der ökologischen Zukunft der Menschheit heute politisch und sozial so unbedeutend", und wie soll es weitergehen? (5)

Elinor Ostrom: Was mehr wird, wenn wir teilen. Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingüter. Hg. von Silke Helfrich. München 2011. 126 S.

Verf. wurde schlagartig bekannt, als ihre Forschungen zu Gemeingütern 2009 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurden. Sie holte damit ein Thema ins Rampenlicht, das lange Zeit im diskursiven Abseits stand, nachdem der Ökologe Garrett Hardin 1968 mittels eines Denkspiels eine unabwendbare ›Tragik der Allmende‹ behauptet hatte: Eine zugangsoffene Weide werde zwangsläufig übernutzt, weil die einzelnen Viehhirten ihren eigenen Nutzen zu maximieren suchen. Nur ein privates oder staatliches Eigentumsregime, das den Zugang zur Weide reguliert, könne dies verhindern.