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Matthias Zürker: Cluster als neue Komponente der wirtschaftsbezogenen Raumentwicklung. Kaiserslautern (Materialien zur Regionalentwicklung und Raumordnung, Bd. 22) 2007. 319 S.
Die relativ junge Lehre von der Regionalwirtschaft/ Regionalpolitik verfügt bereits über eine eigene Geschichte. Wie weit sie zurückzuverfolgen ist, scheint eine offene Frage. Das seit mehr als einem halben Jahrhundert inspirierende Umfeld der Raumplanung scheint das Suchen nach Selbstverständnis und optimalen Strategien zu fördern.
Die Ansätze der Stärkung regionaler Zentren, der innerregionalen Infrastrukturförderung, der endogenen Entwicklung, der Kooperationsbemühungen und der Netzwerkbildung markieren bisherige Etappen. Sie sind, zurückblickend, nicht einfach überholt, doch signalisiert die rasche Abfolge eine gewisse Rastlosigkeit, nicht aber Ratlosigkeit.
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Baoxing Qiu: Harmony and Innovation: Problems, Dangers and Solutions in Dealing with Rapid Urbanization in China. Mailand 2007. 485 S.
Seit Jahren faszinieren die grossen Städte Chinas Journalisten und Fotografen der westlichen Welt. Nicht nur sie, auch Geografen, Planerinnen, Architekten und Künstlerinnen sind von der Geschwindigkeit beeindruckt, mit der die Städte Chinas wachsen, in das ländliche Umland zersiedeln, und mit der - ohne Rücksicht auf Traditionen und den Verlust von Identitäten - alte durch neue Baustrukturen ersetzt werden.
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Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung /Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hg.): Auf dem Weg zu einer nationalen Stadtentwicklungspolitik. Bonn 2007. BMVBS, BBR. 111 S. (Sonderveröffentlichung: www.bbr.bund.de)
Der Titel dieser Schrift lässt erkennen, dass es sich hier nicht um eine offizielle Deklaration des Ministeriums, sondern eher um ein programmatisches "Arbeitspapier" handelt, und tatsächlich ist das Kernstück der Schrift ein von einer interdisziplinär zusammengesetzten Expertengruppe erarbeitetes Gutachten, als "Memorandum" bezeichnet. Nach dem Text der Präambel "bezieht [es] sich inhaltlich vor allem auf zwei Handlungsbereiche. Zum einen geht es um die Konturen einer nationalen Stadtentwicklungspolitik, die bestehende Ansätze ergänzt und stärkt. Zum anderen geht es um eine nationale Kampagne ‹Für Stadt und Urbanität›."
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Carmelo Mesa-Lago: Reassembling Social Security - A Survey of Pensions and Health Care Reforms in Latin America. Oxford 2008. 453 S.
Der Neoliberalismus predigt seit langem den Abbau sozialer Sicherung und fordert die Übernahme staatlicher Sozialsysteme durch privatwirtschaftliche Träger. Lateinamerika wurde als erste Weltregion zum Labor eines solchen sozialpolitischen Systemwechsels. Bereits 1981 ersetzte die Pinochet- Diktatur das staatliche Umlagesystem durch ein kapitalgedecktes Alterssicherungssystem, das von gewinnorientierten Pensionsfonds verwaltet wird.
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Tilmann Harlander (Hg.): Stadtwohnen: Geschichte - Städtebau - Perspektiven. München 2007. 400 S.
Gefördert von der Wüstenrotstiftung und herausgegeben von Tilman Harlander in Verbindung mit Harald Bodenschatz, Gerhard Fehl, Johann Jessen und Gerd Kuhn, ist ein vielseitiger und inhaltsreicher Sammelband über das Wohnen in der Stadt entstanden, in dem sich geschichtliche Entwicklung und heutige Problematik begegnen. Gemeinsam wirken die Herausgeber als Autoren der Einführung unter dem Titel "Geschichte - Städtebau - Perspektiven" und des Abschlusskapitels "Stadtwohnen gestern - heute - morgen"; als Einzelautoren treten sie jeweils in den übergreifenden Artikeln für verschiedene Zeitabschnitte wie auch in der Darstellung einzelner Fallstudien auf.
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Stadt Zürich (Hg.): Mehr als Wohnen: Gemeinnütziger Wohnungsbau in Zürich 1907-2007. [Autorenteam: Christoph Durban, Michael Koch, Maresa Schumacher, Daniel Kurz, Mathias Somandin] Zürich 2007. ETH Zürich. 480 S.,
Das stolze Stichwort, das sich durch diesen Prachtband zieht - und gleichzeitig den Stolz und die Pracht legitimiert, heisst "Erfolgsgeschichte". "Hundert Jahre gemeinnütziger Wohnungsbau in Zürich": Die Dokumentation erzählt auf einer Metaebene den Erfolg einer langfristig vorausschauenden Planung. Auch sie begann wie so manche Planung mit einem Leidensdruck, der von der Wohnungsnot in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts ausging. Der Zürcher Stadtrat reagierte 1906 darauf mit dem Beschluss, mit dem Bau städtischer Wohnhäuser aktiv in den Wohnungsmarkt einzugreifen.
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Wolfgang Pomrehn: Heiße Zeiten. Wie der Klimawandel gestoppt werden kann. Köln 2007. 236 S.
Verf. führt zunächst gut verständlich in die Grundlagen von Klimasystem und Klimafolgen ein. Dabei erwähnt er auch weniger Bekanntes wie das drohende Auftauen von submarinen Gashydraten an den Kontinentalhängen, das einerseits große Mengen des Treibhausgases Methan freisetzen und andererseits infolge von Hangrutschungen Tsunamis auslösen könnte (71ff), oder die Tatsache, dass der Kühlungseffekt anthropogener Aerosole, v.a. Ruß und SO2, derzeit (noch) rund die Hälfte des Effekts der anthropogenen Treibhausgase aufhebt und folglich weitere Maßnahmen zur Luftreinhaltung bzw. zum Waldschutz die globale Erwärmung beschleunigen (218).- Kategorie: Rezensionen
Chris Methmann, Alexander Haack u. Jesko Eisgruber: Wem gehört der Himmel? Das Klima in der Globalisierungsfalle. Hamburg 2007. 93 S.
Verf. konzentrieren sich in diesem AttacBasisText auf vier "unbequeme Wahrheiten" zum Klimawandel und wollen dabei zeigen, dass dieser "mehr eine soziale als eine ökologische Frage" ist (7f). Erstens sei Klimawandel eine Frage der Nord-Süd- und der intergenerationellen Ungerechtigkeit (19), einerseits aufgrund der ungleichen Verteilung der Klimafolgen, andererseits da Klimaschutz bislang nicht gemäß der unterschiedlichen "ökologischen Schuld" erfolge (24). Zweitens seien die bisherigen Lösungsvorschläge weitgehend untauglich.
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Rudolf Anschober u. Petra Ramsauer: Die Klima-Revolution. So retten wir die Welt. Wien 2007. 224 S.
Die programmatische Schrift des oberösterreichischen Umweltlandesrats Anschober und der Journalistin Ramsauer ist durchgängig von einer sympathischen emotionalen Gesamtbewertung getragen und endet optimistisch: "Wir schaffen die Klima-Revolution und damit die Begrenzung des Ausmaßes der Klimaveränderung aus einem sehr einfachen Grund: weil der Mensch kein Verbrecher ist." (222)
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Bernd Belina u. Boris Michel (Hg.): Raumproduktionen: Beiträge der Radical Geography. Eine Zwischenbilanz. Münster 2007. 308 S.
Einleitend bemerken Hg., dass in der BRD nach 1945 "jede auf ›Raum‹ fokussierende Gesellschaftstheorie aus linker Perspektive diskreditiert" gewesen sei, denn das Diktum von Horkheimer und Adorno war prägend: "Der Raum ist die absolute Entfremdung" (10). Dass dabei Raum mit dem ›Unbewegten‹ und ›bloßer Natur‹ gleichgesetzt wurde, verstellte die Möglichkeit einer "theoretischen Befassung mit der aktiven Produktion des Raums, in der Henri Lefebvre ganz im Gegensatz dazu die Voraussetzung der Überwindung kapitalistischer Entfremdung sieht" (ebd.). Hg. halten Ansätze wie letzteren für fruchtbarer und wollen den Mangel an kritischer Raumforschung hierzulande beseitigen helfen.
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Klaus Meier u. Evelin Wittich (Hg.): Theoretische Grundlagen nachhaltiger Entwicklung. Beiträge und Diskussionen. Berlin 2007. 290 S.
Der Band dokumentiert ein Seminar des Gesprächskreises Nachhaltigkeit der Rosa- Luxemburg-Stiftung (RLS) im Mai 2006. Er zeugt vom kontinuierlichen Interesse seitens der RLS, den offiziellen Nachhaltigkeitsdiskurs, der seit den ›Erdgipfeln‹ der 1990er Jahre ein ganzes Feld globaler Diplomatie beschäftigt und entsprechende Sekundär- und auch Gegendiskurse ausgelöst hat, zum Gegenstand einer ernsthaften gesellschaftstheoretischen Auseinandersetzung zu machen - und ihn nicht bloß ›ideologiekritisch‹ von außen im Namen traditioneller linker Politikmodelle zu denunzieren.
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