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Rolf Jordan: Singapur. Globale Stadt und autoritärer Staat. Bad Honnef 2007. 203 S.
Der südostasiatische Stadtstaat Singapur, einer der "Tigerstaaten" der ersten Generation, hat mit seiner beeindruckenden ökonomischen Erfolgsgeschichte gezeigt, dass Entwicklungserfolg und Weltmarktintegration kein Widerspruch sein müssen. Damit hat er, sozusagen als "Laborexperiment", für die auch in der (Wirtschafts-) Geographie seinerzeit heftig ausgetragene entwicklungstheoretische Debatte eine wichtige Rolle gespielt.- Kategorie: Rezensionen
Felicitas Hillmann: Should I stay or should I go? Polnische MigrantInnen im Fokus der geographischen Migrationsforschung
Becker, Jörg (2010): Erdbeerpflücker, Spargelstecher, Erntehelfer. Polnische Saisonarbeiter in Deutschland - temporäre Arbeitsmigration im neuen Europa. Bielefeld.
Glorius, Birgit (2007): Transnationale Perspektiven. Eine Studie zur Migration zwischen Polen und Deutschland. Bielefeld.
Polnische MigrantInnen sind für die internationale Migrationsforschung immer ein großes Thema gewesen. Wir verdanken der Existenz der Polonia (so nennt sich die polnische ‚Diaspora', d.h. die Gruppe der außerhalb der polnischen Staatsgrenzen lebenden Menschen polnischer Herkunft), auch die erste Darstellung transnationalen Lebens.
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Hartmut Pogge von Strandmann: Imperialismus vom Grünen Tisch. Deutsche Kolonialpolitik zwischenwirtschaftlicher Ausbeutung und „zivilisatorischen“ Bemühungen. Berlin 2009. 526 S.
Der in Oxford lehrende Historiker Hartmut Pogge von Strandmann legt hier eine Untersuchung vor, die unverkennbar auf seiner jahrzehntelangen Auseinandersetzung mit einem weitgehend vernachlässigen Aspekt der etwa dreißig Jahre währenden deutschen Kolonialherrschaft beruht: der Formulierung der im Rahmen dieser Herrschaft verfolgten Politiklinien und der Auseinandersetzung um die hier angewandten Verwaltungs- und Herrschaftspraktiken.
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Richard Heinberg: Öl-Ende, „The Party’s Over“. Die Zukunft der industrialisierten Welt ohne Öl. München 2008. 459 S.
Mit dem Titel dieses außerordentlich gründlich recherchierten Buches ist angedeutet, was uns bevorsteht: das Ende des auf billiger Energie beruhenden Überschwanges im Umgang mit wesentlichen Ressourcen und damit in nahezu allen unserer derzeitigen Gesellschaft wesentlichen Lebensbereichen. „The Party’s over“ war der Originaltitel dieser bereits 2003 in Kanada und seit 2004 auch in Deutschland in mehreren Auflagen erschienenen Darstellung.
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Karl Husa, Rolf Jordan und Helmut Wohlschlägl (Hg.): Ost- und Südostasien zwischen Wohlfahrtsstaat und Eigeninitiative. Aktuelle Entwicklungstendenzen von Armut, Alterung und sozialer Unsicherheit. Wien (Abhandlungen zur Geographie und Regionalforschung 10) 2008. 235 S.
The book "East and Southeast Asia between welfare state and private initiative: current development tendencies concerning poverty, aging and social security" has emerged from the project "Armut, soziale Ungleichheit und Globalisierung (poverty, social inequality and globalization)" that was initiated by the Asienhaus in Essen at the end of 2004. The project has produced a number of brochures in the series "Fokus Asien". Most of the chapters in this book were published previously in these brochures, but have been revised and brought up to date before publication in this volume.
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Helmuth Berking u. Martina Löw (Hg.): Die Eigenlogik der Städte. Neue Wege für die Stadtsoziologie. Frankfurt/M 2008. 240 S.
Der Band verspricht der Stadtsoziologie neue Wege aus einem Dilemma. Dieses bestehe darin, dass ihr Objekt, die ›Stadt‹, stets für etwas anderes – die Moderne, den Kapitalismus, die Gesellschaft überhaupt – stehe und weder konkrete Städte noch konkrete Konfigurationen des Städtischen interessierten. Statt einer Soziologie der Stadt, so die Hg., würde lediglich Soziologie in der Stadt betrieben. Dem setzen Verf. die Suche nach der »Eigenlogik der Städte« entgegen. Man müsse »die Städte selbst erforschen« (7), um die Eigenlogik des Städtischen (gegenüber dem Nicht-Städtischen, sei es das Ländliche oder das Soziale) sowie die Eigenlogik individueller Städte (gegenüber anderen Städten) zu ergründen.
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Martina Löw: Soziologie der Städte. Frankfurt/M 2008. 292 S.
Welchen Sinn hat es, die niederösterreichische Stadt Scheibbs (4 331 Einwohner/innen) und Mexiko-Stadt (ca. 25 Mio Einwohner/innen) mit demselben Begriff ›Stadt‹ zu beschreiben? Obwohl mit ›Stadt‹ sehr verschiedene Gebilde gemeint sein können, hält Löw an einer Soziologie der Städte fest. Ihr Clou ist der Plural. Städte sind unterschiedlich und ihre Wahrnehmung wird durch ihre Differenzen beeinflusst. Ohne ›Stadtgemeinden‹ wie Scheibbs wäre Mexiko-Stadt vielleicht statt Megacity einfach nur Großstadt.
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Kerstin Dörhöfer: Shopping Malls und neue Einkaufszentren. Urbaner Wandel in Berlin. Berlin 2008. 189 S.
Spätestens seit dem Heft 114/115 der Zeitschrift Arch+ von 1992 sind Shopping Malls Gegenstand auch der deutschsprachigen Stadtsoziologie, Geographie, Planungswissenschaften oder auch der Architekturwissenschaften und der Urbanistik, zu der auch die Studie von Kerstin Dörhöfer zu rechnen ist. Betrachtet man diese Zeit, so lassen sich grob drei Phasen der Thematisierung erkennen.
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Wolf-Dieter Narr: Wie kommt's zum Raum-Echo?
Ulrich Eisel: Landschaft und Gesellschaft. Räumliches Denken im Visier. Münster 2009.
Olaf Kühne: Distinktion - Macht - Landschaft. Zur sozialen Dimension von Landschaft. Wiesbaden 2008
Benno Werlen: Globalisierung, Region und Regionalisierung. Sozialgeographie alltäglicher Regionalisierungen, Bd. 2. Stuttgart 2007. 2., völlig neu bearbeitete Auflage.
Benno Werlen (Hg.): Sozialgeographie alltäglicher Regionalisierungen, Bd. 3: Ausgangspunkte und Befunde empirischer Forschung. Stuttgart 2007.
Annette Voigt: Die Konstruktion der Natur. Ökologische Theorien und politische Philosophien der Vergesellschaftung. Stuttgart 2009.
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Stefan Gärtner: Ausgewogene Strukturpolitik: Sparkassen aus regionalökonomischer Perspektive. Münster. 2008 (Beiträge zur Europäischen Stadt- und Regionalforschung, Band 5). 352 S.
Die Versorgung von Unternehmen, Haushalten und öffentlicher Hand mit Liquidität stellt einen wichtigen Schlüssel zum Verständnis regional differenzierter wirtschaftlicher Entwicklung dar. Diese keinesfalls neue Beobachtung (wird sie doch bereits in Myrdals Polarisationstheorie oder frühen Arbeiten zum ‚Dritten Italien' berücksichtigt) ist an Aktualität kaum zu überbieten. So häufig jedoch derzeit das Argument vorgetragen wird, dass funktionierende Finanzmärkte unverzichtbare Voraussetzung für effiziente Kapitalallokation seien, so selten wurden Banken- und Kapitalmarktsysteme bislang im Hinblick auf ihre Wechselwirkungen mit Raumstrukturen untersucht.
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A. Dirk Moses (Hg.): Empire, Colony and Genocide. Conquest, Occupation, and Subaltern Resistance in World History. New York u. Oxford 2008. 491 S.
Es dürfte ein allgemeines Problem darstellen, Massenverbrechen in ein Geschichtsbild zu integrieren, das einem nationalstaatlichen Zusammenhang Halt und Legitimation geben soll. Ernest Renan hat dies 1882 geradezu für kontraproduktiv erklärt, und auch in der oft gerühmten deutschen Erinnerungspraxis wird der Völkermord dadurch gern letztlich auf „Andere“ abgeschoben, dass er einerseits der Vergangenheit zugewiesen und andererseits einer Kategorie von „Naziverbrechern“ zugeschrieben wird, die für die meisten eines gewiss nicht waren: „wir“ oder „unsere Eltern und Großeltern“.