Hans H. Blotevogel (Hg.): Fortentwicklung des Zentrale-Orte-Konzepts. Hannover 2002 (Forschung- und Sitzungsberichte ARL 217). S. 331 S.

"Welche Rolle kann und soll das Zentrale-Orte-Konzept in der Raumordnungspolitik von heute und morgen spielen?" Dieser erste Satz im Vorwort des Herausgebers beschreibt sehr treffend den Problemkontext und die Zielsetzung der Publikation, die in eindrücklicher Form die Ergebnisse eines von HANS H. BLOTEVOGEL geleiteten Ad-hoc-Arbeitskreises der Akademie für Raumforschung und Landesplanung dokumentiert und zusammenfasst.

Maggi Wai-Han Leung: Chinese Migration in Germany. Making Home in Transnational Space. Frankfurt a.M., London 2004 (Beiträge zur Regional- und Migrationsforschung 4). 183 S.

Untersuchungen zu Migrationsprozessen, ihren vielfältigen Erscheinungsformen, Ursachen und Folgen, haben derzeit Hochkonjunktur. Dabei geht es einerseits um Fragen der Integration von Migranten in die Aufnahmegesellschaft oder auch um die Wechselbeziehungen zwischen Migration und demographischem Wandel. Ein weiterer, in jüngster Zeit wieder intensiv diskutierter Problemkreis betrifft die Verankerung zahlreicher Migranten in mehreren Gesellschaften und Kulturen, wenn man so will einem Leben in "transnationalen Räumen".

Elmar Kulke: Wirtschaftsgeographie. Paderborn 2004. 288 S.

Dieses Lehrbuch, das sich vor allem an Studienanfänger richtet und sich als eine umfassende Einführung in die Wirtschaftsgeographie versteht, trifft auf einen Markt, der mit Werken vergleichbarer Thematik und Intention schon recht gut bestückt ist.

Andreas Kagermeier (Hg.): Verkehrssystem- und Mobilitätsmanagement im ländlichen Raum. Mannheim 2004 (Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung 10). 420 S.

In den letzten 10 Jahren haben sich Verkehrsforschung und -praxis sehr intensiv mit den Möglichkeiten der innovativen Gestaltung des ÖPNV im ländlichen Raum beschäftigt. So hat das BMBF mittels eigenem Förderschwerpunkt "Personenverkehr für die Region" etliche Demonstrationsvorhaben initiiert, die beispielhaft waren, wie kreative Lösungen trotz widriger Rahmenbedingungen im ländlichen Raum umgesetzt werden können.

Andreas Keil: Industriebrachen - Innerstädtische Frei-räume für die Bevölkerung. Mikrogeographische Studien zur Ermittlung der Nutzung und Wahrnehmung der neuen Industrienatur in der Emscherregion. Dortmund 2002 (Duisburger Geographische Arbeiten 24). 298 S.

Die in Duisburg entstandene, umfangreiche Dissertation ragt in zweifacher Hinsicht aus der kaum mehr zu überblickenden Vielzahl von Publikationen zum Themenfeld Brachflächen heraus. Während Industriebrachen meist als Potentiale für die ökonomische Restrukturierung ihrer Standortregion wahrgenommen werden und demgemäß (Detail-)Fragen ihrer Aufbereitung und (meist baulichen) Wiederverwendung im Vordergrund stehen, widmet sich ANDREAS KEIL solchen Brachflächen, die nach Auslaufen ihrer industriellen Nutzung weitgehend sich selbst überlassen blieben und dadurch zu Lebensräumen ganz spezifischer Pflanzen- und Tiergesellschaften wurden, welche im Ruhrgebiet seit der von Karl Ganser initiierten Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscherpark als Industrienatur bezeichnet werden.

Horst Kopp (Hg.): Länderkunde Jemen. Wiesbaden 2005. 231 S.

Die von HORST KOPP herausgegebene "Länderkunde Jemen" ist übersichtlich gegliedert und umfasst sechs Themenschwerpunkte. Der Herausgeber bezeichnet im Vorwort das Werk als ein Wagnis in mehrfacher Hinsicht: "Der Verlag möchte mit einer wissenschaftlich fundierten, aber gut lesbaren und aussagekräftig illustrierten Landeskunde ein neues Publikum gewinnen, [...] ohne sich jedoch zu sehr in wissenschaftlicher Spezialisierung zu verlieren." Zudem waren He-rausgeber und Autoren gezwungen, "einen Spagat zwischen fachlicher Seriosität und notwendigerweise simplifizierender Verkürzung" zu wagen.

Luise Grundmann (Hg.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerder, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. 2., verb. Aufl. Köln, Weimar, Wien 2005 (Landschaften in Deutschland 63). 312 S.

Wer kennt den "Schraden"? Dem Rezensenten war diese Landschaft jedenfalls bislang unbekannt, sie gehört auch zu den kleineren in Deutschland. Zwischen Elsterwerder, Lauchhammer und Ortrand im Grenzbereich von Brandenburg und Sachsen erstreckt sich diese etwa 10 x 20 km umfassende Niederungslandschaft, über deren Geographie, Geschichte und Kultur die Neuauflage des Bandes 63 der Reihe "Landschaften in Deutschland" detailliert Auskunft gibt.

Richard Dikau und Juergen Weichselgartner: Der unruhige Planet. Der Mensch und die Naturgewalten. Darmstadt 2005. 191 S.

Die Tsunami-Katastrophe zur Jahreswende 2004/05 bietet den immer noch aktuellen Einstieg in die globale Problematik der Naturkatastrophen, deren Bedeutung kurz vor der Drucklegung durch den Hurrikan Katrina im Süden der Vereinigten Staaten auf traurige Weise noch unterstrichen worden war.

Werner Klohn und Hans-Wilhelm Windhorst: Die Land- und Forstwirtschaft im Alten Süden der USA. Vechta 2002 (Vechtaer Studien zur Angewandten Geographie und Regionalwissenschaft 23). 205 S.

Der vorliegende Band enthält fünf Aufsätze über eine Region, die vor allem die beiden Autoren in vielen Jahren unter agrargeographischen Themenstellungen bearbeitet und durch zahlreiche Artikel und Bücher im deutschsprachigen Raum bekannt gemacht haben.

Enno Poppinga: Auf Nebenstrecken zum Kunden. Verkehrliche und wirtschaftliche Impulse für den ländlichen Raum in Deutschland durch Markenführung im regionalen Schienenverkehr. Mannheim 2005 (Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung 12). 194 S.

Die Bahn, die eigentlich im ländlichen Raum im Vergleich zum Auto ein Schattendasein führt, muss nach Meinung des Autors für Nutzer, Betreiber und andere Akteure künftig eine wichtigere Rolle spielen. Seines Erachtens muss ein Bedienungskonzept her, das räumliche Aspekte sowie emotionale Komponenten besser berücksichtigt. Kurz gesagt, Bahnfahren muss mehr sein als Transportleistung, es bedarf der Emotionalisierung durch Markenführung.

Britta Klagge: Armut in westdeutschen Städten. Strukturen und Trends aus stadtteilorientierter Perspektive - eine vergleichende Langzeitstudie der Städte Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hannover und Stuttgart. Stuttgart 2005 (Erdkundliches Wissen 137). 310 S.

Die vorliegende Arbeit von BRITTA KLAGGE rückt das Phänomen der Armut in ausgesuchten deutschen Städten in den Mittelpunkt der Betrachtung, was konzeptionell und empirisch ein schwieriges Unterfangen darstellt. Wer arm ist und wie Armut gemessen werden kann, stellen keine trivialen Aufgaben dar. Dazu kommt, dass mit der Erforschung von Armut ein multidisziplinäres Feld eröffnet wird, auf dem man sich verorten muss, um in einem Teilbereich wissenschaftlichen Fortschritt zu erzielen.