Horst M. Bronny, Norbert Jansen, Burhard Wetterau: Das Ruhrgebiet. Landeskundliche Betrachtung des Strukturwandels einer europäischen Region. Essen 2002. 88 S.

Das Ruhrgebiet gehört weltweit zweifellos zu den interessantesten Wirtschaftsregionen. Aus bescheidenen gewerblichen Anfängen im 18. und 19. Jahrhundert hat sich die Region, gestützt auf eine sich ausweitende Steinkohleförderung sowie die daran anknüpfende Eisen- und Stahlindustrie, in nur wenigen Jahrzehnten zu einem der größten zusammenhängenden Industrieräume entwickelt.

Hubert Kiesewetter: Industrielle Revolution in Deutschland. Regionen als Wachstumsmotoren. Stuttgart 2004. 307 S.

Über die Entwicklung Deutschlands im sogenannten "langen" 19. Jahrhundert gibt es zu Recht eine Fülle von Literatur, denn in der Zeit von 1815 bis 1914 hat sich Deutschland politisch, ökonomisch und gesellschaftlich stärker verändert als während des gesamten Jahrtausends davor.

Oleg Cernavin, Martin Führ, Martin Kaltenbach, Friedrich Thiessen (Hg.): Cluster und Wettbewerbsfähigkeit von Regionen. Erfolgsfaktoren regionaler Wirtschaftsentwicklung. Berlin 2005. (Volkswirtschaftliche Schriften, Heft 543). 153 S.

Während das Clusterkonzept und entsprechende Förderansätze im englischsprachigen Raum bereits seit einigen Jahren recht kritisch diskutiert werden, herrschte hierzulande lange eine eher optimistische Haltung vor. Greift nun auch in Deutschland (endlich) eine skeptischere Sicht um sich?

Christian Schulz: Agenten des Wandels? Unternehmensbezogene Umweltdienstleister im industriellen Produktionssystem. München 2005. 261 S.

Der wirtschaftliche Strukturwandel in den drei letzten Jahrzehnten wurde - wie zahlreiche empirische Untersuchungen belegen - maßgeblich durch den starken Bedeutungszuwachs der Dienstleistungen getragen. Die nach wie vor dynamische Entwicklung dieses Wirtschaftssektors zeigt, dass der Tertiärisierungsprozess bisher nicht abgeschlossen ist, sondern Dienstleistungen sich weiter ausdifferenzieren.

Harald Böhmer: Nomaden in Anatolien. Begegnungen mit einer ausklingenden Kultur. Ganderkesee 2004. 318 S.

Nomaden, ihre Lebens- und Wirtschaftsweise sowie ihre materielle Kultur haben auf viele Besucher eine große Faszination ausgeübt, die häufig zu lang anhaltenden Beziehungen geführt hat.

Anke Väth: Erwerbsmöglichkeiten von Frauen in ländlichen und suburbanen Gemeinden Baden-Württembergs. Qualitative und quantitative Analyse der Wechselwirkungen zwischen Qualifikation, Haus-, Familien- und Erwerbsarbeit. Heidelberg 2001 (Heidelberger Geographische Arbeiten 115). 386 S.

Die Arbeit ist Teil eines interdisziplinären, geographisch-kulturwissenschaftlichen Forschungsprojektes zum Thema "Räumliche Mobilität und Orientierung von Frauen aus dem ländlichen und städtischen Raum", das am Geographischen Institut der Universität Heidelberg sowie am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen 1997/1998 durchgeführt wurde.

Anke Schüttemeyer: Verdichtete Siedlungsstrukturen in Sydney. Lösungsansätze für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Sankt Augustin 2005 (Bonner Geographische Abhandlungen 113). 159 S.

Die Verfasserin greift ein aktuelles Thema auf, nämlich die Frage, in welcher Form Nachhaltigkeit in die städtischen Planung Eingang gefunden hat bzw. welche Punkte hierbei besonders zu berücksichtigen sind.

Elke Tharun, Thomas Berge und Christian Langhagen-Rohrbach (Hg.): Raumentwicklung und Raumplanung in Europa. Vorträge eines Symposiums in Frankfurt a.M. aus Anlass der Emeritierung von Herrn Prof. Dr. Klaus Wolf und des 25-jährigen Bestehens der "Regio-Rhein-Main" am 25. Juni 2004. Frankfurt a.M. 2004 (Rhein-Mainischen Forschungen 125). 115 S.

Festschriften sind üblicherweise umfangreich und inhaltlich heterogen. Davon macht der vorliegende Band, der KLAUS WOLF zur Emeritierung gewidmet ist, in doppelter Hinsicht eine Ausnahme: Zum einen umfasst er nur 115 Seiten mit drei Fachbeiträgen, zum anderen lässt er sehr deutlich ein inhaltliches Gesamtkonzept erkennen.

Bernhard Köppen: Stadtentwicklung zwischen Schrumpfung und Sprawl. Auswirkungen der Stadt-Umland-Wanderungen im Verdichtungsraum Chemnitz-Zwickau. Tönning, Lübeck und Marburg 2005. 242 S.

In seiner Dissertation analysiert der Autor Suburbanisierungsprozesse im Verdichtungsraum Chemnitz-Zwickau bzw. genauer: die Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung in der Region. Er bezieht sich in den Darstellungen auf eine Bürgerbefragung, Expertengespräche, Kartierungen, eine Medienanalyse sowie die Auswertung statistischer Daten. Insbesondere Auswertungen von Daten des Statistischen Landesamtes des Freistaats Sachsen nehmen einen großen Raum ein. Die Befragungsergebnisse werden in einem 30-seitigen Kapitel präsentiert. Leider gehen die Ergebnisse der anderen Methoden in der Fülle der quantifizierten Daten unter. Die Datenanalyse ist indes umfangreich und solide und wird durch eine Vielzahl an Abbildungen, Tabellen und Karten präsentiert.

Ghulam Jailani Arez and Andreas Dittmann (Hg.): Kabul. Aspects of Urban Geography. Peshawar 2005. 158 S.

Das Wichtigste soll zuerst gesagt werden: Es ist schon bewundernswert, wie sich die geographische Forschung in Afghanistan unter schwierigsten Bedingungen erfolgreich bemüht, wieder durch Publikationen in die Öffentlichkeit zu treten.

Frank Rathje: Umnutzungsvorgänge in der Gutslandschaft von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Eine Bilanz unter der besonderen Berücksichtigung des Tourismus. Kiel 2004 (Kieler Geographische Schriften 109). 330 S.

Für das östliche Hügelland Schleswig-Holsteins und fast das gesamte Mecklenburg-Vorpommern ist die Gutslandschaft, bestehend aus landwirtschaftlichen Großbetrieben und einem Gebäudeensemble aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, typisch. Im Zuge wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Veränderungen begann schon in den 1920er und 1930er Jahren die Erhaltung der Bausubstanz der Gutshöfe schwierig zu werden. Diese Problematik hat sich in der jüngeren Zeit durch den landwirtschaftlichen Strukturwandel und weitere gesellschaftliche Veränderungen (z.B. Abkehr von der Großfamilie, Funktionsverlust von Wirtschaftsgebäuden oder Gesindehäusern) noch drastisch verschärft. So sind zahlreiche Gebäude abgerissen worden, verfallen oder befinden sich in einem schlechten Erhaltungszustand. Viele andere Gutsgebäude haben eine Umnutzung erfahren, um durch alternative Einkommen einen Erhalt der Gebäude zu gewährleisten oder um ungenutzte Gebäudeteile oder Wirtschaftsgebäude (z.B. Scheunen, Remisen) wieder einer Nutzung zuzuführen.