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Michael Horn: Steigerung des Allgemeinwohls durch die Ausrichtung einer Sportgroßveranstaltung. Mannheim 2005 (Mannheimer Geographische Arbeiten 57). 247 S.
Mit Blick auf das Sportgroßereignis in Deutschland im nächsten Jahr - die Fußballweltmeisterschaft - macht der Titel neugierig; wollen wir doch möglichst alle unser Gemeinwohl steigern und wenn uns das ein solches Sportgroßereignis liefert, umso besser. So war es das Ziel der Dissertation von MICHAEL HORN, im Auftrag des Bundesinstituts für Sportwissenschaft ein bilanzierendes Verfahren zur Erfolgskontrolle solcher Ereignisse zu entwickeln. Dabei sollten nicht nur die monetär zu bewertenden Faktoren berücksichtigt werden, sondern ganz im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens neben der Ökonomie Ökologie und Soziales mit in das Bewertungsverfahren einfließen.
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Jussi Baade, Holger Gertel, Antje Schlottmann: Wissenschaftlich arbeiten. Ein Leitfaden für Studierende der Geographie. Bern, Stuttgart, Wien 2005. 236 S.
Der eine oder andere Studierende der Geographie hat sich vielleicht spätestens bei seiner Abschlussarbeit gefragt, wie man die Arbeit strukturiert, korrekt zitiert, das Literaturverzeichnis erstellt oder was man beim Layout beachten sollte. Dass es zu spät ist, sich diese Fragen am Ende des Studiums zu stellen, macht dieses Buch klar: Die Zielgruppe des Werkes sind vor allem Studierende der ersten Semester, die sich zu Beginn des Studiums die Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens und Präsentierens wie ein Handwerk aneignen sollten, um einerseits diese Techniken während des ganzen Studiums zu vervollkommnen und um sich andererseits besser auf die fachlichen Aspekte des Geographiestudiums konzentrieren zu können.
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Michael Stoll (Hg.): Strukturwandel in Ostdeutschland und Westpolen. Hannover 2004 (Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Arbeitsmaterial 311). 193 S.
Die Arbeitsgruppe "Strukturwandel in Ostdeutschland und Westpolen", die sich unter dem Dach der ARL etabliert hatte, legt mit dem vorliegenden "Arbeitsmaterial" eine Art vorläufiges Fazit ihrer Arbeiten am Vorabend des polnischen EU-Beitritts vor.
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Heike Egner: Tourismus - Lösung oder Fluch? Die Frage nach der nachhaltigen Entwicklung peripherer Regionen. Mainz 2003 (Mainzer Kontaktstudium Geographie 9). 118 S.
Die acht Beiträge dieses Sammelbandes sind sowohl hinsichtlich ihrer Inhalte als auch ihrer Qualität sehr heterogen, nicht vergleichbar. Die im Titel des Bandes formulierte Frage, ob und inwieweit der Tourismus Lösung (wovon, wofür?) oder Fluch ist, wird in (fast) allen Aufsätzen höchstens randlich und indirekt angesprochen.
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Jürgen Bähr und Ulrich Jürgens: Regionale Stadtgeographie. Stadtgeographie II. Braunschweig 2005. 350 S.
Wer vergleichend städtische Entwicklungen auf der ganzen Welt in den Blick nehmen möchte, ist mit der neuen "Regionalen Stadtgeographie" aus der Schriftenreihe "Das Geographische Seminar" gut bedient. Das von JÜRGEN BÄHR und ULRICH JÜRGENS verfasste Lehrbuch folgt dem jüngst erschienenen ersten Band zur "Allgemeinen Stadtgeographie" von HEINZ FASSMANN und behandelt zu zwei Dritteln die verschiedenen Ausprägungen von Stadtstrukturen und Stadtentwicklung in elf verschiedenen Kulturräumen der Welt - wobei BÄHR und JÜRGENS nicht den Begriff der "Welt", sondern den der "Erde" verwenden und schon damit deutlich wird, dass sie an die geographische Tradition der Kulturerdteile anknüpfen.
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Elisabeth Lichtenberger: Europa. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik. Darmstadt 2005. 360 S.
Zu bewundern ist zunächst der Mut, eine Länderkunde Europas zu schreiben, denn um eine solche handelt es sich, im positivsten Sinne des Wortes. Schon das Problem, den Kontinent zu begrenzen, ihn zu definieren, scheint für sich unlösbar. Erschwerend kommen die unterschiedlichen politischen Strukturen in ihrer Raumwirksamkeit hinzu, dies nicht erst auf die jüngere Geschichte bezogen. Eben diesen Anspruch erhebt aber der Titel, wonach neben der Geographie des Kontinents auch seine Geschichte, die Wirtschaft und die Politik mit einbezogen werden sollen.
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Ute Schneider: Die Macht der Karten. Eine Geschichte der Kartographie vom Mittelalter bis heute. Darmstadt 2004. 144 S.
Eine Beurteilung des Bandes fällt nicht leicht, da er einerseits über hervorragende Farbkarten und andere Reproduktionen alter Kartenwerke verfügt, die in dieser Qualität nur selten aufgelegt werden, andererseits aber auch deutliche Enttäuschungen hinsichtlich des textlichen Inhaltes hinterlässt. Neben einer mehr verwirrenden als erhellenden Gliederung gehört dazu ein bestenfalls als "fragmentarisch" zu bezeichnendes Literaturverzeichnis, das wichtige Standardwerke zur Kartographie vor allem aber zur Kartographiegeschichte ignoriert.
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Michael Waibel, Tanja Thimm, Werner Kreisel (Hg.): Fragile Inselwelten. Tourismus, Umwelt und indigene Kulturen. Bad Honnef 2005. (Arbeitsgemeinschaft für Pazifische Studien: Pacific Forum, Band 9). 256 S.
Der ca. 250 Seiten umfassende Sammelband ist in der Reihe "Pazifik Forum" der "Arbeitsgemeinschaft für Pazifische Studien" (APSA) erschienen. Sein räumlicher Fokus geht allerdings darüber hinaus und thematisiert auch Beispiele aus dem Indik, dem südchinesischen Meer, der Karibik und dem Mittelmeer. In insgesamt zwölf Fallstudien werden von Autoren mit unterschiedlichem Disziplinhintergrund die Zusammenhänge zwischen dem Wirtschaftssektor Tourismus, der Umwelt und den bereisten indigenen Kulturen vielschichtig diskutiert.
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Antje Wolf: Erfolgsfaktoren industrietouristischer Einrichtungen. Eine Untersuchung zu Erfolgsfaktoren unterschiedlicher Angebotstypen und ausgewählter Einrichtungen in Großbritannien und Deutschland. Paderborn 2005. (Paderborner Geographische Studien zu Tourismusforschung und Destinationsmanagement 18). 176 S.
Nach Großbritannien und den USA nimmt seit zwei Jahrzehnten auch in Deutschland die Bedeutung des Industrietourismus stetig zu. Immer mehr Betriebe und Regionen streben die Nutzung ihres industriekulturellen Erbes an. Gleichzeitig zeigt sich bei produzierenden Betrieben ein Trend zur Inszenierung industrietouristischer Erlebniswelten (Beispiel Autostadt Wolfsburg). Die wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Zweiges der Tourismuswirtschaft begann im deutschsprachigen Raum ebenso zögerlich, ist jedoch in den letzten Jahren stetig gestiegen.
Weiterlesen: Antje Wolf: Erfolgsfaktoren industrietouristischer Einrichtungen
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Heiner Monheim (Hg.): Fahrradförderung mit System. Elemente einer angebotsorientierten Radverkehrspolitik. Mannheim 2005. (Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung, Band 8). 326 S.
Eke Freitag: Bedeutung und Chancen von Freizeitverkehrsnageboten des ÖPNV - dargestellt am Beispiel von Fahrradbuslinien in Deutschland. Mannheim 2005. (Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung, Band 13). 254 S.
Mit den beiden hier anzuzeigenden Publikationen liegen in der Reihe "Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung" bereits mehrere Bände vor, die sich mit dem Fahrrad beschäftigen, auch ein Ausdruck der zunehmende Bedeutung des Fahrradverkehrs.
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Christoph Becker, Hans Hopfinger, Albrecht Steinecke (Hg.): Geographie der Freizeit und des Tourismus: Bilanz und Ausblick. München, Wien. 2. Auflage 2004. 895 S.
Schon seit Jahren hat man darauf gewartet, endlich liegt es vor: ein Lehrbuch zur Geographie der Freizeit und des Tourismus. Und es ist, wie zu erwarten war, ein "dickes Buch" geworden. Das Handbuch hat - so stellen die Herausgeber selbst fest - "einen schon fast erschreckenden Umfang angenommen". In der Tat erwartet den Leser ein Werk von knapp 900 Seiten, in dem in 73 Beiträgen das weite Spektrum der Freizeit- und Tourismusgeographie von insgesamt 76 Autoren und Autorinnen aufbereitet wird. Das Handbuch ist in insgesamt fünf Kapitel gegliedert. Es beginnt mit einer Standortbestimmung und Disziplingeschichte, wobei neben grundlegenden Überblicksbeiträgen (z.B. Hopfinger, Jurczek) auch der Blick über die Grenze in den anglo-amerikanischen (Wachowiak) und französischen Raum (Berriane) erfolgt. Inhaltlich etwas isoliert rundet das Thema "Tourismus und Frauen" das erste Kapitel ab.