Werner Rutz, Achim Sibeth (Hg.): Karl Helbig - Wissenschaftler und Schiffsheizer. Sein Lebenswerk aus heutiger Sicht. Rückblick zum 100. Geburtstag. Hildesheim 2004. 276 S.

Karl Helbig (1903-1991) gehörte zu den herausragenden landeskundlich orientierten Geographen der Vorkriegszeit und der ersten Nachkriegsgeneration. Anlässlich seines 100. Geburtstages organisierte Werner Rutz in Karl Helbigs Geburtsstadt Hildesheim ein Gedenkkolloquium, bei dem Leben und Arbeit Helbigs gewürdigt wurden. Das Ergebnis liegt mit 16 Beiträgen nun in gerdruckter Form vor.

Atlantica. Der neue große Satelliten-Weltatlas. Gütersloh 2004. 496 S. Der große illustrierte ADAC Weltatlas. Die Erde im 21. Jahrhundert. München 2003. 328 S.

Beide hier vorzustellenden Atlanten zeichnen sich durch eine hohe grafische, kartografische und inhaltliche Qualität aus. Der ADAC-Weltatlas, entstanden in Kooperation mit dem Bibliographischen Institut und F.A. Brockhaus sowie der Hammond World Atlas Corporation Union (USA), bietet eine überzeugende Kombination von detaillierten Übersichtskarten, geographischen Themen, Satellitenbildern und Straßenkarten und so dem Benutzer ein breites Spektrum an Raum- und Sachinformationen.

Thomas Feldhoff: Bau-Lobbyismus in Japan. Institutionelle Grundlagen - Akteursnetzwerke - Raumwirksamkeit. Dortmund 2005. 446 S.

Das Ziel des mit 446 Seiten sehr umfangreichen Buches besteht in einer Analyse der Akteursverflechtungen und der Raumwirksamkeit des japanischen Baulobbyismus. Der Schwerpunkt liegt dabei ganz eindeutig auf der empirischen Ebene. In den Hauptkapiteln wird zunächst das Funktionieren des japanischen "Baustaates" herausgearbeitet. Die Analyse zeigt die wesentlichen institutionellen Rahmenbedingungen der japanischen Bauwirtschaft auf und stellt anschließend den Sektor des öffentlichen Bauens genauer dar. Dabei werden auch planerische Belange und räumliche Verteilungsaspekte einbezogen sowie Richtlinien und Praxis des öffentlichen Vergabewesens dargestellt.

Dietrich Denecke: Wege der Historischen Geographie und Kulturlandschaftsforschung. Zum 70. Geburtstag hg. von Klaus Fehn und Anngret Simms. Stuttgart 2005. 390 S.

DIETRICH DENECKE zählt zu den bekanntesten Persönlichkeiten im Bereich der Historischen Geographie und Kulturlandschaftsforschung in Deutschland und über die Grenzen hinaus. Mit seinen zahlreichen Arbeiten hat er die wissenschaftliche Landschaft seit den späten 1960er Jahren bis heute in vielfältiger Weise geprägt.

Egbert Wever (ed.): Recent urban and regional developments in Poland and the Netherlands. Papers presented at the Dutch-Polish economic geography seminar in Utrecht, 12-16 November 2001. Utrecht 2003 (Nederlandse Geografische Studies 319). 90 S.

Zwischen den geographischen Instituten der Universitäten Utrecht und Lodz besteht seit einigen Jahren ein reger Erfahrungsaustausch, der sich u.a. in gemeinsamen niederländisch-polnischen Symposien niederschlug. Das erste dieser Seminare fand 2001 in Utrecht statt. Dessen Ergebnisse werden in der vorliegenden Textsammlung vorgestellt.

Anke Matuschewski: Regionale Verankerung der Informationswirtschaft in Deutschland. Materielle und immaterielle Beziehungen von Unternehmen der Informationswirtschaft in Dresden-Ostsachsen, Hamburg und der TechnologieRegion Karlsruhe. Kiel 2004 (Kieler Geographische Schriften 110). 385 S.

Die Informationswirtschaft als Untersuchungsbranche wurde von ANKE MATUSCHEWSKI als Zugang zur Aufgabenstellung und Zielsetzung der vorliegenden Habilitationsschrift gewählt. Mehrere Argumente werden genannt, um die Auswahl der Untersuchungsbranche zu begründen. Zum einen wäre die Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) für Wirtschaft und Gesellschaft zu nennen. Kommunikationsprozesse werden vereinfacht und der Informationsaustausch über Distanzen hinweg beschleunigt, so dass der Informationswirtschaft zum Beispiel eine besondere Rolle bezüglich der Globalisierung wirtschaftlicher Aktivitäten beizumessen ist.

Christina von Haaren (Hg.): Landschaftsplanung. Stuttgart 2004. 528 S.

Mit dem vorliegenden, umfassenden und längst überfälligen Kompendium füllen die Autoren eine klaffende Lücke im Lehrbuchangebot für die naturschutzorientierten Planungswissenschaften. In einer Art "Gebrauchsanweisung" stellt die Herausgeberin zu Beginn des anzuzeigenden Werkes klar, an wen sich das Buch richtet und was seine Intention ist.

Dietrich Fürst und Hans Joachim Kujath (Hg.): Raumplanerische Herausforderungen durch Veränderungen in Handel, Logistik und Tourismus. Hannover 2004 (Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Forschungs- und Sitzungsberichte 222). 174 S.

Die zweite Hälfte der 1990er Jahre war von erheblichen strukturellen Veränderungen im Handel, bei der Logistik und im Freizeitmarkt geprägt. Mit neuen Angebotsformen im Handel - von Factory Outlet Centern (FOC) bis zu Urban Entertainment Centern (UEC) - und konsumorientierten Freizeitgroßprojekten (wie Multiplex-Kinos, Spaß- und Erlebnisbädern, Snow Domes etc.) entstanden Einrichtungen, die teilweise quer zu den gewachsenen zentralörtlichen Strukturmustern liegen und diese möglicherweise grundlegend beeinflussen können, ohne dass die Raumplanung sich bislang systematisch mit deren Folgen auseinandergesetzt hat. Auch die im Bereich der Logistik eingeführten neuen Organisationsformen mit einer Schaffung von neuen Netz- und Knotenstrukturen sowie eine partiellen Auslagerung der Produktions- und Logistik-Funktion lassen sich nur begrenzt mit klassischen Ansätzen der Raumplanung steuern. Gleichzeitig fehlt bislang eine systematische Aufarbeitung dieser Entwicklungen und ihrer Konsequenzen sowie die Formulierung von Strategien und Steuerungsansätzen für den möglichen raumplanerischen Umgang damit.

Aleid E. Brouwer: Old firms in the Netherlands. The long-term spatial impact of firms' identities and embeddedness. Utrecht, Groningen 2005 (Nederlandse Geografische Studies 329). 268 S.

Die Aufmerksamkeit wirtschaftsgeographischer unternehmensbezogener Forschung ist seit vielen Jahren überwiegend auf junge, neu aufstrebende Firmen gerichtet. Der Fokus dieses Buches (Dissertation) mutet da geradezu ‚erfrischend anders' an: Eingebunden in die 'firm demography' Forschungstradition niederländischer GeographInnen werden hier Unternehmen betrachtet, die vor 1851 gegründet wurden und noch heute (bezogen auf Produktlinie und Name) bestehen. Mit Datenstand 2000/01 konnten 362 dieser niederländischen Firmen identifiziert werden (bei Ausschluss einiger Branchengruppen), die hinsichtlich ihrer Standort- und Strukturmerkmale sowie Entstehungs- und Entwicklungsfaktoren analysiert werden.

Karlfried von Dürckheim: Untersuchungen zum gelebten Raum. Hg. von Jürgen Hasse. Frankfurt a.M. 2005 (Natur-Raum-Gesellschaft 4). 171 S.

Der Raum ist ein zentraler Begriff in der Geographie, wenn nicht sogar der zentrale Begriff schlechthin. Es ist daher merkwürdig - wie BLOTEVOGEL (1999) schon vor geraumer Zeit bemerkte - wie wenig Gedanken sich die Geographen um diesen Begriff machen, der doch oft sogar als Bezeichnung ihres genuinen Gegenstandes gilt. Das kann nun einem strukturellen Mangel an Reflexivität in dieser Disziplin entspringen oder seine Ursache darin haben, dass er so einfach und klar ist, dass er gleichsam unhintergehbar erscheint.

Marc Boeckler: Geographien kultureller Praxis. Syrische Unternehmer und die globale Moderne. Bielefeld 2005. 338 S.

Die Studie "Geographien kultureller Praxis" von MARC BOECKLER versucht, mit einer "entterritorialisierten" Sicht auf Syrien und die hier wirkenden Unternehmer, eine neue Art der Kulturgeographie zu rechtfertigen. Hierfür wird zunächst ein theoretisches Konzept, mit raum-zeit-philosophischen Anklängen, als Träger einer neuen Art der Forschung dargestellt. Im Zentrum stehen hierbei die neue Definition des Kulturbegriffs und die Auflösung bisheriger starrer Grenzen zugunsten bezugsbezogener Grenzen.