Gerhard Sommerhoff und Christian Weber: Mexiko: Geographie - Geschichte - Wirtschaft - Politik. Darmstadt 1999. 396 S.

Mexiko, das zu den reichsten Bergbau- und Erdölländern der Welt gehört und enge wirtschaftliche und kulturelle Verbindungen zu Deutschland unterhält, befindet sich im Übergang vom Schwellen- zum aufstrebenden Industrieland. Der Beitritt Mexikos zur Nordamerikanischen Freihandelszone (NAFTA) hat die weltwirtschaftliche Öffnung des Landes verstärkt, wodurch der Strukturwandel erheblich beschleunigt wurde.

Peter Hoffmann: Anton Friedrich Büsching (1724-1793). Ein Leben im Zeitalter der Aufklärung.  Berlin 2000. 322 S.

In der Geschichtsschreibung der Geographie hat es Anton Friedrich Büsching schwer. Zumeist steht er als Vertreter der spätbarocken kameralistischen Staatengeographie, deren dickleibige Kompendien Ausdruck einer vorwissenschaftlichen Phase der Disziplinentwicklung sind, die von den Vordenkern einer modernen Geographie wie Kant, Herder, Ritter und Humboldt radikal beendet wurde.

Helmut Hidebrandt, Birgit Heuser-Hildebrandt und Max Sturmböck: Flurrelikte, Meilerplätze und ein Niedermoor in der Wüstungsgemarkung Horb bei Ebrach. Untersuchungen zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Kulturlandschaftsentwicklung des westlichen Steigerwaldes. Forschungskreis Ebrach e.V. Veröffentlichungen 17. Forschungskreis Ebrach e.V., Ebrach 2001. 78 S.

Zwei Aspekte machen dieses an versteckter Stelle erschienene schmale Bändchen über die Siedlungsgeschichte eines kleinen Areals im fränkischen Steigerwald für die historische Kulturlandschaftsforschung Mitteleuropas allgemein interessant.

Jürgen Bähr und Ulrich Jürgens (Hg.): Transformationsprozesse im Südlichen Afrika - Konsequenzen für Gesellschaft und Natur. Kiel 2000 (Kieler Geographische Schriften 104). 222 S.

Unter dem Motto, Transformationsprozesse im Südlichen Afrika in den 90er Jahren zu analysieren trafen sich im Oktober 1999 Geographinnen und Geographen sowie andere Sozialwissenschaftler und Sozialwissenschaftlerinnen zu einem Symposium, um aus ihren jeweiligen Spezialgebieten zu berichten.

Hertha Arnberger und Erik Arnberger: The Tropical Islands of the Indian and Pacific Oceans. Wien 2001. 565 S.

In den letzten Jahren berichteten die Medien mehrfach über die Schönheiten und die touristische Erschließung, aber auch über ethnische Konflikte und Flüchtlingsprobleme, Rohstoffgewinnung und Umweltprobleme auf zahlreichen tropischen Inseln. Zu ihrem Verständnis ist ein Lese- und Nachschlagebuch mit Hintergrundinformationen über die Inseln notwendig. Das Werk von ERIK und HERTHA ARNBERGER erfüllt diese Informationsaufgabe in vorbildlich anregender Weise.

Holger Schiele: Strategisches Management in Wertschöpfungssystemen: Clusterbezogene Umweltanalyse - Gestaltungsempfehlungen - Anwendungsfall. Wiesbaden 2001. 363 S.

Cluster im Sinne sektoral-räumlicher Konzentrationen ökonomischer Aktivitäten werden derzeit in der Wissenschaft intensiv diskutiert. Holger Schiele untersucht in der publizierten Fassung seiner Dissertation, die am Lehrstuhl für Unternehmensführung und Organisation von Prof. Dr. Claus Steinle in Hannover entstanden ist, das Phänomen der Clusterung aus dem Blickwinkel des strategischen Managements.

Peter Wood (Ed.): Consultancy and Innovation. The Business Service Revolution in Europe. London, New York 2002 (Routledge Studies in International Business and the World Economy). 384 S.

Was hat das Wachstum wissensintensiver Wirtschaftsberatung mit der Innovationstätigkeit in Europa zu tun? Dieser Frage widmete sich das von der EU finanzierte "thematische Netzwerk" KISINN (Knowledge Intensive Services and Innovation), dessen Ergebnisse von Peter Wood in einem Sammelband herausgegeben werden. Die Beobachtung des europaweit parallelen Wachstums wissensintensiver Dienstleistungen einerseits und zunehmender Innovationstätigkeit andererseits bildet den Ausgangspunkt der Analyse.

Eckard Störmer: Ökologieorientierte Unternehmensnetzwerke. Regionale umweltinformationsorientierte Unternehmensnetzwerke als Ansatz für eine ökologisch nachhaltige Wirtschaftsentwicklung. München 2001. 375 S.

Bei der Dissertation von Eckhard Störmer handelt es sich um eine der wenigen Arbeiten (nicht nur im deutschsprachigen Raum), die sich aus explizit wirtschaftsgeographischer Perspektive mit Fragen des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung befassen.

Peter Meusburger and Heike Jöns (Editors): Transformations in Hungary. Essays in Economy and Society. Heidelberg, New York 2001. 382 p.

The closing decade of the 20th century was a special period in the history of the countries of Central and Eastern Europe: one of a radical change in their political and socio-economic systems. The socialist, one-party system with its command economy was replaced by a democratic multiparty one based on a market economy. The social and economic consequences of this change have been the subject of many discussions, analyses, and assessments which are now gaining in importance in view of the anticipated EU enlargement.

Paul Reuber und Günter Wolkersdorfer (Hg.): Politische Geographie. Handlungsorientierte Ansätze und Critical Geopolitics. Heidelberg 2001 (Heidelberger Geographische Arbeiten 112). 227 S.

"Nicht die Dinge verwirren die Menschen, sondern die Ansichten über die Dinge." - Was der griechische Philosoph Epiktet vor fast 2000 Jahren äußerte, kann heute auch als Paraphrase über einen Generalverdacht verstanden werden, dem sich eine Wissenschaft aussetzt, die sich selbst als "neu" anpreist: weniger über neue Entdeckungen in der Realität berichten als vielmehr neue Ansichten verbreiten zu wollen. Auch der vorliegende Band, dessen Einleitung (P. Reuber/G. Wolkersdorfer) "die neuen Geographien des Politischen und die neue Politische Geographie" im Titel führt, muß sich vor diesem Hintergrund die Frage stellen lassen, was es denn so Neues darin zu finden gibt.

Detlef Müller-Mahn: Fellachendörfer: Sozialgeographischer Wandel im ländlichen Ägypten. Stuttgart 2001 (Erdkundliches Wissen 127). 302 S.

 "Der zusammengesetzte Leitbegriff ‚Fellachen-Dörfer' im Titel verweist auf die Dualität des Gegenstandes dieses Buches". Dabei geht es "nicht um ‚räumliche Prozesse', sondern im Mittelpunkt stehen gesellschaftliche Prozesse, deren Raumbezug durch das Handeln lokaler Akteure immer wieder neu hergestellt wird" - kurz, aber treffend stecken der erste und der letzte Satz (S. VII und S. 258) der Habilitationsschrift von Detlef Müller-Mahn den Rahmen für das ab, was auf den dazwischen liegenden 250 Seiten entwickelt wird. Fellachen-Dörfer (ländliche, agrarisch geprägte Siedlungen) werden als ein sozial-räumlicher Typus interpretiert, dessen Wandel diesem Verständnis entsprechend nur analysierbar ist, wenn "Handeln" gegenüber "Raumstrukturen" der Vorrang eingeräumt wird.