Manfred Janssen und Frank Sibom (Hg.): Perspektiven der europäischen Integration. Soziökonomische, kulturelle und politische Aspekte. Opladen 2000 (Forschungen zur Europäischen Integration, Band 1). 229 S.

Der von MANFRED JANSSEN und FRANK SIBOM herausgegebene Sammelband enthält neun inhaltliche Beiträge, eine Einleitung der Herausgeber und ein Vorwort. Die inhaltlichen Beiträge behandeln europäische Themen im weiteren Sinne.

Thorsten Hülsmann: Geographien des Cyberspace. Oldenburg 2000 (Wahrnehmungsgeographische Studien, Band 19). 118 S.

Die bisher als "Wahrnehmungsgeographische Studien zur Regionalentwicklung" bekannte Schriftenreihe der Universität Oldenburg wird ab diesem Band (19) ohne ihre bisherige Fokussierung auf Regionalentwicklung unter dem Titel "Wahrnehmungsgeographische Studien" weitergeführt. Das neue Erscheinungsbild des Heftes mag für die "größere Offenheit gegenüber unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansätzen" stehen - ein überzeugenderer Beleg dafür ist das Thema des ersten ›neuen‹ Bandes: ›Geographien des Cyberspace‹.

John A. Agnew: Reinventing geopolitics: geographies of modern statehood. Heidelberg 2001. 85 S.

Seit 1997 laden das Geographische Institut der Universität Heidelberg und die Klaus Tschira Stiftung einmal jährlich eine international herausragende Wissenschaftlerin bzw. einen international herausragenden Wissenschaftler zur sog. Hettner-Lecture ein. Das Ziel dieser Veranstaltung ist es, aktuelle theoretische Fragestellungen über Disziplin- und Ländergrenzen hinweg zu diskutieren. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Förderung des "Nachwuchses" gelegt, dem noch während des Studiums oder zu Beginn der wissenschaftlichen Laufbahn die Möglichkeit geboten wird, mit dem jeweiligen Gast intensive Diskussionen zu führen. Zu diesem Zweck umfasst das Programm neben zwei öffentlichen Vorträgen mehrere Seminare mit Workshopatmosphäre.

Paul L. Knox und Sallie A. Marston: Humangeographie. Hg. von Hans Gebhardt, Peter Meusburger und Doris Wastl-Walter. Heidelberg, Berlin 2001. 682 S.

Das umfassende Werk ist die Übersetzung der zweiten Auflage eines US-amerikanischen Lesebuchs, das ursprünglich von PAUL KNOX, der bereits mehrere weit verbreitete Lehrbücher der Humangeographie geschrieben bzw. herausgegeben hat, und von SALLIE (an anderer Stelle: Sally) MARSTON verfasst worden ist. Es ordnet den Stoff der Humangeographie unter der Perspektive der Globalisierung. Die Autoren wären aber keine Geographen, wenn sie nicht auch gerade die räumlich differenzierte Entwicklung als Teil des Globalisierungsprozesses begreifen würden. Daher kommen auch regionale Strukturen nicht zu kurz.

Heinz Peter Brogiato: "Wissen ist Macht - Geographisches Wissen ist Weltmacht". Die schulgeographischen Zeitschriften im deutschsprachigen Raum (1880-1945) unter besonderer Berücksichtigung des Geographischen Anzeigers. Teil 1: Textband: 656 S., Teil 2: Registerband: 474 S. Trier 1998 (Materialien zur Didaktik der Geographie, Heft 18).

Die vorliegende, bereits 1996 in Trier abgeschlossene Dissertation fügt sich in den Rahmen jener disziplinhistorischen  Untersuchungen, die seit etwa 20 Jahren maßgebend zu einer historisch-kritischen Aufarbeitung der Geographiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts beigetragen haben. Indem BROGIATO vornehmlich die auf die Schulerdkunde ausgerichteten Fachzeitschriften des Zeitraumes 1880 bis 1945 einer quantitativen Themen- und qualitativen Inhaltsanalyse unterwirft, verbindet er seine Ergebnisse mit den bereits vorliegenden Studien über die Geographie des Kaiserreiches und der NS-Zeit.

Thomas Krafft: Von Shâhjahânâbâd zu Old Delhi: Zur Persistenz islamischer Strukturelemente in der nordindischen Stadt. St. Augustin 1999 (Bonner Geographische Abhandlungen, Heft 100). 217 S.

Bei der insbesondere in den vergangenen 40 Jahren erdrückend angewachsenen Literaturmenge (auch) zur Stadtgeographie - und die vorliegende Untersuchung enthält wiederum 36 Seiten Literatur - sind Leser wie Rezensent gleichermaßen geneigt, sich mit der "Zusammenfassung der Ergebnisse" zu begnügen.

Grundriß der Landes- und Regionalplanung. Akademie für Raumforschung und Landesplanung. Hannover 1999. 404 S.

Die Akademie für Raumforschung und Landesplanung hat bereits in den Jahren 1982 und 1983 den "Grundriß der Raumordnung" und den "Grundriß der Stadtplanung" veröffentlicht. Bezüglich der Landes- und Regionalplanung bestand bisher eine schmerzliche Lücke, die jetzt mit dem Grundriß der Landes- und Regionalplanung zu einem Zeitpunkt geschlossen wird, zu dem die beiden bisherigen Bände bereits in erheblichem Maße aktualisierungsbedürftig sind (woran die Akademie auch bereits arbeitet).

Grenz-Lagen: Der deutsch-französisch-luxemburgische Grenzraum zwischen Eifel und Rhein. Räumliche Entwicklungen und Perspektiven der grenzüberschreitenden Kooperation. (Arbeitsmaterial der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Nr. 249). 101 S.

Gegenstand der Untersuchung ist der 340 km lange deutsch-französisch-luxemburgische Grenzraum zwischen Eifel und Oberrhein. Der erste Teil des Werkes dient der Zusammenfassung von sechs umfangreicheren Regionalstudien, die von ausgewiesenen Praktikern der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bis 1997 erarbeitet wurden.

Veronika Ulbert: Partizipative Gender-Forschung: Umweltprobleme und Strategien der Ressourcennutzung in der Dominikanischen Republik. Saarbrücken 1999 (Freiburger Studien zur Geographischen Entwicklungsforschung 17). 314 S.

Die Studie von VERONIKA ULBERT versteht sich als Beitrag zur anwendungsorientierten geographischen Entwicklungsländerforschung. Dabei verfolgt die Autorin neben der Nutzbarmachung ihrer Ergebnisse für ein konkretes GTZ-Projekt in der Dominikanischen Republik als zweites explizites Ziel die Weiterentwicklung von partizipativen Untersuchungsansätzen.

Georg Mayer: Interner Kolonialismus und Ethnozid in der Sierra Tarahumara (Chihuahua, Mexiko). Bedingungen und Folgen der wirtschaftsräumlichen Inkorporation und Modernisierung eines indigenen Siedlungsraumes. Tübingen 1999 (Tübinger Geographische Studien, Heft 122 / Tübinger Beiträge zur Geographischen Lateinamerika-Forschung, Heft 17). 329 S.

Das Ziel dieser umfangreichen, ausgesprochen gut und tiefgründig recherchierten wie fundierten, breit angelegten und zudem sehr detaillierten Dissertaion ist es, "die Ursachen und den Prozeß des gegenwärtigen Ethnozids der indigenen Bevölkerung in der Sierra Tarahumara im Südwesten des nordmexikanischen Bundesstaates Chihuahua zu erklären".

Dietrich Fliedner: Die komplexe Natur der Gesellschaft: Systeme, Prozesse, Hierarchien. Frankfurt am Main et al. 1997. 189 S.

Dietrich Fliedner: Komplexität und Emergenz in Gesellschaft und Natur: Typologie der Systeme und Prozesse. Frankfurt am Main et al. 1999. 153 S.

Wie lassen sich Natur und Gesellschaft methodologisch unter einen Hut bringen? Für die Geographie in der Tat eine zentrale Frage. In den hier besprochenen Büchern erhebt FLIEDNER den Anspruch, das Verhältnis von Gesellschaft und Natur systemtheoretisch zu erschließen. Den komplexen Prozessen der Selbstorganisation, in denen Familie, Betrieb, Gemeinde, Staat und andere soziale Strukturen entstehen, nimmt er sich mittels einer Theorie der Gleichgewichts-, Fließgleichgewichts- und Nichtgleichgewichtssysteme an.