Marcus Nüsser: Nanga Parbat (NW-Himalaya): Naturräumliche Ressourcenausstattung und humanökologische Gefügemuster der Landnutzung. Bonn 1998 (Bonner Geographische Abhandlungen, Heft 97). 132 S.

Die im Rahmen des DFG-Schwerpunkt-Programms "Kulturraum Karakorum" vorgelegte Dissertation beruht auf intensiven Feldstudien in den Jahren 1992 bis 1995. Die Bedeutung der äußerst verdienstvollen Arbeit geht weit über eine regionale Fallstudie hinaus.

ZOLTÁN KOVÁCS  und REINHARD WIESSNER  (Hg.): Prozesse und Perspektiven der Stadtentwicklung in Ostmitteleuropa. 243 S. Passau 1997 (Münchener Geographische Hefte 76). 243 S.

Die Diskussion um einen eigenständigen Entwicklungstyp der ostmitteleuropäischen Stadt hat nach der Veränderung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seit 1989/90 wieder einen Aufschwung erlebt. Die grundsätzliche Frage, ob die Wege der Stadtentwicklung in West- und Ost(mittel)europa unterschiedlich sind, wird in der Regel bejaht. Ob sich die Unterschiede allerdings in erster Linie als eine Folge der sozialistischen Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik ergeben haben oder aber Persistenzen unterschiedlicher historischer Strukturen hierfür verantwortlich sind, ist nur teilweise geklärt. Einen Zugang zur Beantwortung dieser Frage bilden Arbeiten, die sich mit den aktuellen Entwicklungen in den Städten Ostmitteleuropas beschäftigen und diese vergleichend sowie unter Berücksichtigung der Entwicklungen in westeuropäischen Städten auswerten.

Jürgen Friedrichs (Hg.): Die Städte in den 90er Jahren. Demographische, ökonomische und soziale Entwicklungen. Opladen/Wiesbaden 1997. 298 S.

Zwölf Jahre nach dem auch in der Geographie positiv aufgenommenen Sammelband "Die Städte in den 80er Jahren" (Opladen 1985) legt der Kölner Stadtsoziologe J. FRIEDRICHS nunmehr einen neuen Sammelband zur Situation und aktuellen Entwicklung der Städte in Deutschland vor.

Nejat Göyünc und Wolf-Dieter Hütteroth: Land an der Grenze. Osmanische Verwaltung im heutigen türkisch-syrisch-irakischen Grenzgebiet im 16. Jahrhundert. Istanbul 1997. 312 S.

Mit der historischen Landschaft des Alten Obermesopotamien haben die Autoren ein Untersuchungsgebiet gewählt, das eine ganze Reihe von Besonderheiten aufweist. Grenzüberschreitend erstreckt es sich über Teilbereiche von drei Nachfolgestaaten des Osmanischen Reiches in der Peripherie des Irak, Syriens und der Türkei. Abgesehen von Studien zur Staudammproblematik sowie zahlreichen archäologischen Arbeiten vor allem aus dem Bereich der syrischen Flußlandschaften an Euphrat und Khabur, hat dieser Raum bislang nur wenig Beachtung in der Literatur gefunden.

Hermann Kreutzmann: Ethnizität im Entwicklungsprozeß: die Wakhi in Hochasien. Berlin 1996. 488 S.

Am Beispiel der Wakhi behandelt HERMANN KREUTZMANN Probleme von Minoritäten in einer peripheren Hochgebirgsregion. In den Grenzgebieten zwischen Pakistan,Afghanistan, Tadschikistan und China leben etwa 37000 Wakhi. Die Siedlungszone dieser ethno-linguistischen Gruppe setzt sich aus abgelegenen und zum Teil unverbundenen Enklaven an der Obergrenze der Ökumene zwischen Pamir, Hindukusch und Karakorum zusammen. Im Zuge weltpolitischer Veränderungen vom kolonialzeitlichen Great Game über den Zusammenbruch der Sowjetunion bis hin zu den aktuellen Konflikten in Afghanistan und Tadschikistan bleibt die Rolle der Ethnizität in diesem strategisch begehrten Raum eine brisante Frage.

Peter Meusburger: Bildungsgeographie. Wissen und Ausbildung in der räumlichen Dimension. Heidelberg/ Berlin 1998. 569 S.

Die Transformation der Industrie- in die Informationsgesellschaft erfolgt seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie wird spürbar durch den Bedeutungsgewinn, den der Produktionsfaktor Wissen und Information gegenüber den Produktionsfaktoren Rohstoff, Arbeit und Kapital erzielt. Bei Fortschreibung der bisherigen Trends ist absehbar, daß Wissen zum zentralen sozialen Strukturprinzip der Zukunft wird, dem folglich ein ähnliches Konfliktpotential innewohnt, wie der Beherrschung von Territorien, Rohstoffquellen und Arbeitskräften in der Vergangenheit.

Alisha Efratischa: Physical planning prospects in Israel during 50 years of statehood. Glienicke/Berlin, Cambridge/Mass.1998. 175 S.

Diese Publikation ist der erste Beitrag zu der neuen Reihe 'Mobility and Norm Change', die von RÜDIGER VOIGT vom Institut für Staatswissenschaften an der Universität der Bundeswehr München herausgegeben wird. Die Reihe will ausdrücklich
Interdisziplinarität und globale Kommunikation;

Jonathan Rigg (Ed.): Counting the costs: economic growth and environmental change in Thailand. Singapur 1996. 267 S.

Selten wurde in der Zeit des Wirtschaftsbooms in Südostasien, weniger noch seit Einbruch der Asienkrise nach den Folgen und
Kosten dieses gravierenden, doppelten Umbruchs für die Umwelt gefragt.

Europa in einer Welt im Wandel: Tagungsbericht und wissenschaftliche Abhandlungen / 51. Deutscher Geographentag Bonn, 6.-11. Oktober 1997. Im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Geographie:

Band 1: hg. von Hans Gebhardt, Günter Heinritz und Reinhard Wiessner: Europa im Globalisierungsprozeß von Wirtschaft und Gesellschaft. Stuttgart 1998. 216 S.

Band 2: hg. von Günter Heinritz, Reinhard Wiessner und Matthias Winiger: Nachhaltigkeit als Leitbild der Umwelt- und Raumentwicklung in Europa. Stuttgart 1998. 239 S.

Band 3: hg. von Richard Dikau, Günter Heinritz und Reinhard Wiessner: Global Change - Konsequenzen für die Umwelt. Stuttgart 1998. 223 S.

Band 4: hg. von Klaus-Achim Boesler, Günter Heinritz und Reinhard Wiessner: Europa zwischen Integration und Regionalismus. Stuttgart 1998. 212 S.

This review of the four volume proceedings (Tagungsbericht und wissenschaftliche Abhandlungen) of the 51. German Geography Conference (51. Deutscher Geographentag), published in 1998, is presented in English, because I want to make one particular point I believe might be quite important. Almost 2000 geographers of the German speaking realm and beyond congregated in Bonn between October 6 and 11, 1997 to share their research and ideas on "Europa in einer Welt im Wandel" (Europe in a Changing World), the main theme of the conference.

Guntram Herb and David H. Kaplan (Eds.): Nested identities: nationalism, territory, and scale. Lanham/Boulder/New York/Oxford 1999. 343 S.

This collection of papers has recently been added to the already long bookshelf on geographical aspects of national-ism, identities and territory. The authors, mostly from the Anglo-American world, try to contribute a new perspective to these hackneyed issues of political geography.

Hanna Bremer: Die Tropen: Geographische Synthese einer fremden Welt im Umbruch. Stuttgart 1999. 428 S.

Das Werk HANNA BREMERS beruht auf insgesamt dreijährigen Forschungsreisen in Tropenländern und umfangreicher Literatur. Die Darstellung scheint aus Vorlesungen hervorgegangen: In vielen Passagen meint man, Frau Bremer zum Auditorium sprechen zu hören, keineswegs in trockenem akademischem Vortrag, sondern temperamentvoll und lebendig.