Florian Dünckmann: Naturschutz und kleinbäuerliche Landnutzung im Rahmen Nachhaltiger Entwicklung. Untersuchungen zu regionalen und lokalen Auswirkungen von umweltpolitischen Maßnahmen im Vale do Riberia, Brasilien. Kiel 1999 (Kieler geographische Schriften, Band 101). 294 S.

Die Kieler Dissertation ist im Rahmen des DFG Programms "Mensch und globale Umweltveränderungen" entstanden. Sie ergänzt die mit etwas anderem Schwerpunkt angefertigte Arbeit von RAINER WEHRHAHN und vertieft die Auseinandersetzung mit dem Konfliktfeld Menschliche Nutzung versus Naturschutz in Brasilien.

Doreen Massey, John Allen and Philip Sarre (Eds.): Human Geography Today. Oxford / Malden, MA 1999. 340 S.

Human Geography Today ist das Resultat eines Projektes am Department of Geography der Open University in Milton Keynes, Großbritannien. Die Publikation ist eine Sammlung von Aufsätzen, die aktuelle und zukünftige Themen der Humangeographie und Debatten und Diskurse um diese Themen anspricht. Der Überbau aller Aufsätze ist die abstrakte Erkenntnis der Verräumlichung der Sozialtheorie und der Anspruch der geographischen Theoretisierung. Diese Grundauffassung findet sich in allen Beiträgen des Buches wieder.

Anne Buttimer, Stanley D. Brunn and Ute Wardenga (Eds.): Text and Image. Social Construction of Regional Knowledges. Institut für Länderkunde, Leipzig 1999 (Beiträge zur Regionalen Geographie, Band 49). 305 S.

Die Herausgeber liefern eine in ihrem Umfang beeindruckende Zusammenstellung von Beiträgen, deren zentrales Thema eine Analyse der imagebildenden Kraft des Textes ist. Auf die Entwicklung der wissenschaftlichen Geographie bezogen ist dieses Anliegen in seinem aktuellen Wert kaum zu unterschätzen, geht es doch darum, wie (geographische) Texte diejenigen Bilder hervorrufen, die sich als Weltbilder, als Teil gesellschaftlicher Wirklichkeit, manifestierten und manifestieren.

Benno Werlen: Sozialgeographie: eine Einführung. Bern/Stuttgart/Wien 2000. 400 S.

Dieses Buch schließt eine seit langem bestehende Lücke, so dass ihm eine weite Verbreitung zu wünschen ist. Angesichts der Vielfalt der Fragestellungen, der theoretischen Perspektiven und Methoden der Sozialgeographie kann man ein Lehrbuch über Sozialgeographie auf sehr unterschiedliche Art und Weise schreiben.

Martina Fuchs: Erwerbsbedingungen und -strategien der Bevölkerung in Puebla (Mexiko). Wirkungen der Krise 1994/1995 unter Berücksichtigung von Globalisierung und nationaler Regulation. Düsseldorf 1999 (Düsseldorfer Geographische Schriften, Heft 38) 204 S.

Die vorliegende Habilitationsschrift beschäftigt sich mit den vielschichtigen Folgen der Finanzkrise Mexikos 1994/95 für die Beschäftigten in unterschiedlichen Unternehmenstypen. Dabei reicht die Spanne von den Beschäftigten in ausländischen Unternehmen mit der Produktionsausrichtung vorwiegend für den Export (unter besonderer Berücksichtigung von Volkswagen de México) bis zu den Beschäftigten in überlebensökonomisch wichtigen Kleinbetrieben, d. h. kleinstgewerblich Selbständigen im informellen Sektor, wobei der Übergang zu Gelegenheitsarbeitern/innen fließend ist.

Juan Manuel Wagner: Schutz der Kulturlandschaft - Erfassung, Bewertung und Sicherung schutzwürdiger Gebiete und Objekte im Rahmen des Aufgabenbereichs von Naturschutz und Landschaftspflege. Eine Methodenstudie zur emotionalen Wirksamkeit und kulturhistorischen Bedeutung der Kulturlandschaft unter Verwendung des Geographischen Informationssystems PC ARC/INFO. Saarbrücken 1999 (Saarbrücker Geographische Arbeiten, Band 47). 309 S.

Dem vorliegenden Band liegt eine Dissertation zugrunde, die einen angewandt-geographischen Beitrag zur aktuellen Diskussion über den Kulturlandschaftsschutz beisteuert. Die weit ausholende Darstellung arbeitet zunächst die Entstehung und aktuelle Diskussion des Kulturlandschaftsbegriffs auf, ehe Kulturlandschaftsschutz daraus abgeleitet und unter Bezug auf einzelne Elemente der Kulturlandschaft auf der Ebene von Gebieten und Objekten operationalisiert wird.

Klaus Rother und Franz Tichy: Italien - Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik. Darmstadt 2000. 377 S.

Die neue Länderkunde Italien ist zweifellos mehr als die "Neubearbeitung einer 2. Auflage" der Publikation von FRANZ TICHY von 1985; dessen extrem breit angelegte, "klassische" Länderkunde mit einer kaum noch überschaubaren Fülle an raumbezogenen Informationen (allein die Literaturangaben umfassten 80 Seiten!) wird von KLAUS ROTHER zu einer aktuellen, komprimierten und vorzüglich ausgestatteten regionalen Geographie Italiens umgeformt.

Peter Lindner: Räume und Regeln unternehmerischen Handelns: Industrieentwicklung in Palästina aus institutionenorientierter Perspektive. Stuttgart 1999 (Erdkundliches Wissen, Heft 129) 280 S.

Dieses Buch hat zwei ,Agenden': Eigentlich untersucht der Autor die soziale Einbettung der Unternehmer in der zumeist kleinbetrieblichen Industrie der West Bank. Seine These lautet, daß der gebräuchliche Begriff des ,Familienunternehmens' im sozio-kulturellen und politischen Kontext Palästinas eine eigene, andersartige Bedeutung erhält. Andererseits diskutiert der Autor mit der ,institutionenorientierten Perspektive' einen neuen Forschungsansatz - zumindest für die deutsche Geographie -, den er seiner empirischen Analyse zugrunde legt.

Wilfried Heller: Innenansichten aus dem postsozialistischen Rumänien: sozioökonomische Transformation, Migration und Entwicklungsperspektiven im ländlichen Raum. Berlin 1999. 227 S.

Während bis Ende der 1980er Jahre empirische Sozialforschung durch westliche Wissenschaftler in den meisten Staaten des östlichen Europa nahezu unmöglich war, ermöglichte der politische Umbruch den Zugang sowie Kooperationen mit Wissenschaftlern der Transformationsländer.

Alice H. De Boer: Housing and care for older people: a macro-micro perspective. Utrecht 1999 (Nederlandse Geografische Studies 253). 198 S.

In Europa wird die demographische Entwicklung durch eine zunehmende Alterung der Bevölkerung bestimmt. Der Rückgang der Geburtenrate und eine gestiegene Lebenserwartung führen zu einem wachsenden Anteil an Senioren mit Bedarf an altengerechten Wohn- und Betreuungsangeboten.

Wim van Spengen: Tibetan border worlds. A geohistorical analysis of trade and traders. London, New York 2000. 307 S.

Warum schreibt ein Geograph 19 Jahre nach den dreimonatigen Feldarbeiten bei den Nyishangba von Manang im nordwestlichen Zentralnepal und dreizehn Jahre nach der Veröffentlichung der wesentlichen empirischen Ergebnisse in der in Kathmandu herausgegebenen Zeitschrift Kailash ein Buch, das wiederum die tibetischen Händler von Manang behandelt?