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Wiebke Keim: Vermessene Disziplin. Zum konterhegemonialen Potential afrikanischer und lateinamerikanischer Soziologien. Bielefeld 2008. 561 S.
Der doppeldeutige Buchtitel weist auf die zwei Erkenntnisinteressen dieser materialreichen Dissertation hin. Zum einen geht es um eine "Vermessung" der Soziologien in (Süd-)Afrika und in Lateinamerika. Zum anderen wird der Universalitätsanspruch der im globalen Norden bzw. Westen konstruierten ›transatlantischen Soziologien‹ als "vermessen" kritisiert. Die problematisierte Ausgangsbeobachtung ist, dass der weitaus größte Teil sozialwissenschaftlicher Forschungsliteratur aus dem nordatlantischen Raum stammt.
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Herbert Grüner, Helene Kleine, Dieter Puchta, Klaus-P. Schulze (Hg.) 2009: Kreative gründen anders! Existenzgründungen in der Kulturwirtschaft. Ein Handbuch. Bielefeld. 246 S.
Sehr praxisorientiert ist ein Handbuch, das Studierende (in der Metropolregion Berlin-Brandenburg) ermutigen soll, sich nach dem Studium selbstständig zu machen, es soll jungen Existenzgründern Hilfestellung leisten und es soll Berater für diese besondere Zielgruppe sensibilisieren. Am Beispiel von Erfahrungen vieler mutiger Existenzgründer und Existenzgründerinnen in der Region Berlin-Brandenburg wird demonstriert, wie schwierig Karrieren in diesem Berufsfeld sind.
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Axel Watzke, Christian Lagé, Steffen Schumann (Hg.) 2007: Plan B – Kulturwirtschaft in Berlin. Berlin. 432 S.
Ein schon älterer, aber sehr anregender Sammelband ist das Ergebnis eines Projekts (Heikonaut) einer Initiative von anschlaege.de und dem (Ost-)Berliner Bezirk Lichtenberg, das von der HOWOGE, einer Berliner Wohnungsbaugesellschaft, und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung finanziert wurde.
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Stadt Zürich, Amt für Hochbauten und Liegenschaftenverwaltung (Hg.) 2008: Wohnsiedlung Werdwies. Städtische Peripherie als urbaner Lebensraum. Sulgen/Zürich. 96 S.
Die Autoren der Publikation «Wohnsiedlung Werdwies» würden sich wohl zusammen mit dem Bauträger, der Stadt Zürich, dagegen verwahren, dass es sich bei diesem «Ersatzneubau» um einen Fall von Gentrification handle. Stolz verweisen sie auf die nationale und internationale Anerkennung, die das Projekt mit der Auszeichnung «Umsicht» des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverbands SIA 2006 und mit der internationalen Preiskrönung «Best Architects 2008» erfahren hat.
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Senatsverwaltungen der Stadt Berlin et al. (Hg.) 2008: Kulturwirtschaft in Berlin: Entwicklungen und Potenziale. Berlin. 176 S.
Berlin hat eine neue Leidenschaft. Nachdem das Projekt, als Hauptstadt des wiedervereinten Deutschlands neue wirtschaftliche Macht zu erhalten, nicht sehr erfolgreich war, hat es die Kreativwirtschaft als neue Chance erkannt. Beflügelt von der Begeisterung von Planern, Soziologinnen, Wirtschaftsförderern und Wirtschaftsjournalistinnen ist die Stadt darum bemüht, sich als kreative Hauptstadt Europas zu vermarkten. Und sie tut dies mit einigem Erfolg, da die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen für die Kreativwirtschaft in der Stadt sehr gut sind.
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Andre Scharmanski: Globalisierung der Immobilienwirtschaft. Grenzüberschreitende Investitionen und lokale Markttransparenzen. Mit den Beispielen Mexiko City und Sao Paulo. Bielefeld 2009. 386 S.
In der vorliegenden Publikation wird untersucht, wie die internationalen Immobilieninvestoren ihre grenzüberschreitenden Transaktionen organisieren und wie sie den Markteintritt in räumlich entfernte und unbekannte Märkte bewerkstelligen. Es handelt sich dabei um eine der wenigen Untersuchungen, die sich empirisch fundiert mit Globalisierungsprozessen in einem Wirtschaftszweig auseinandersetzt, der lange Zeit eine starke lokale bzw. regionale Verankerung aufwies.
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Dimitris Papadopoulos, Niamh Stephenson u. Vassilis Tsianos: Escape Routes. Control and Subversion in the 21st Century. London u. Ann Arbor, MI 2008. 300 S.
Der zentrale Anspruch dieses Buches besteht in einer Neuorientierung linker, subversiver Strategie. Sie soll zumal in der Abwendung von den Großereignissen bestehen, nicht zuletzt von der als punktuelles Ereignis gedachten „Revolution“, auf die linke Politik über „ein Großteil des politischen Denkens des 20. Jahrhunderts“ fixiert gewesen sei (xii). An ihre Stelle soll „kontinuierlicher Wandel“, bezeugt durch
„kontinuierliche Erfahrung“ (passim) treten.
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Simone Rettberg: Das Risiko der Afar. Existenzsicherung äthiopischer Nomaden im Kontext von Hungerkrisen, Konflikten und Entwicklungsinterventionen. Saarbrücken (Studien zur Geographischen Entwicklungsforschung 35) 2009. 318 S.
This is an old-fashioned book. Old-fashioned in a good sense, though. Simone Rettberg’s research monograph on the Afar pastoralists in eastern Ethiopia is a dense ethnography. Geographers after the “cultural turn” tend to regard such dense ethnographies about “people in remote places” as “just” oldfashioned regional geographies. I think, however, that this is a misconception; and Simone Rettberg’s excellent study reminds us why such as old-fashioned” geographies still have a lot of value.
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Ildiko Beller-Hann: Community Matters in Xinjiang 1880-1949. Towards a Historical Anthropology of the Uyghur. Brill, Leiden, Boston 2008 (China Studies 17). 476 S.
The mid-19th century is characterized by transformations in Eastern Turkestan that contained the option of an independent Kashgaria as envisaged by Yaqub Beg and inally ended up with what is Xinjiang, the New Territory, in the far West of the Chinese Empire. The downfall of Kashgaria and the formation of Mao Zedong’s PR of China mark the period which is covered in this valuable contribution to Xinjiang studies.
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Michael Bommes, Marianne Krüger-Potratz: Migrationsreport 2008. Fakten - Analysen - Perspektiven. Frankfurt/M 2008. 320 S.
Der hier vorgelegte fünfte Migrationsreport hat den Schwerpunkt Integrationspolitik der Städte. Er umfasst analytische Beiträge und eine umfangreiche Dokumentation wichtiger Ereignisse und Debatten seit Mitte 2006 in chronologischer Ordnung.
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Marion Klemme: Stadtentwicklung ohne Wachstum. Zur Praxis kommunaler Siedlungsflächenentwicklung. Empirische Befunde und Folgerungen zu Steuerungsverständnissen und -formen öffentlicher Akteure. Aachen (PT_Materialien 24) 2009. 298 S.
Was kennzeichnet die Praxis der Stadtentwicklungsplanung unter der Randbedingung einer nicht mehr wachsenden, sondern rückläufigen Bevölkerungszahl? Wie gehen Städte mit der Umkehrung der für die Entwicklung der Stadtplanung einst konstituierenden Wachstumsentwicklung um? Was sind die handlungsleitenden Ideen, normativen Zielvorstellungen, praktischen Verfahrensweisen der Planenden? Mit diesen Fragen befasst sich die Dissertationsschrift von Marion Klemme, die im Jahr 2009 an der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen abgeschlossen wurde.Die Arbeit, die am Lehrstuhl für Planungstheorie der RWTH Aachen entstanden ist und dort auch im Download bezogen werden kann, hat das Ziel, Steuerungsverständnis und Steuerungsformen öffentlicher Akteure zu untersuchen, die vor der Herausforderung einer rückläufigen Bevölkerungsentwicklung stehen und deren Konsequenzen umzusetzen haben.