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Alexandra Budke, Detlef Kanwischer und Andreas Pott (Hg.): Internetgeographien. Beobachtungen zum Verhältnis von Internet, Raum und Gesellschaft. Stuttgart 2004 (Erdkundliches Wissen 136). 200 S.
Im Sommer 2001 haben ALEXANDERA BUDKE, DETLEF KANWISCHER und ANDREAS POTT den Entschluss gefasst, "etwas gemeinsam zum Thema Internet zu machen" (S. 5). Herausgekommen ist ein Sammelband mit Beobachtungen zum Verhältnis von Internet, Raum und Gesellschaft. Mit dem Ergebnis beanspruchen die Herausgeber allerdings mehr als bloß "etwas zum Thema Internet" beizutragen. Die Auseinandersetzung mit dem Forschungsobjekt Internet soll auch Impulse geben für die allgemeinere Debatte über das Verhältnis von Gesellschaft und Raum, die Konstruktion von Räumen und die wissenschaftliche Beobachtung raumbezogener Praktiken oder Diskurse.
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Sabine Richter: Wissenschaftliche Nachlässe im Archiv des Geographischen Instituts der Universität Bonn. Findbücher zu den Nachlässen von Carl Troll und Alfred Philippson. Sankt Augustin 2004 (Colloquium Geographicum 27). 525 S.
Es ist das große Verdienst des kürzlich verstorbenen langjährigen Schriftleiters der ERDKUNDE HANS BÖHM, das Archiv des Geographischen Instituts der Universität Bonn in vorbildlicher Weise betreut und für die Wissenschaft nutzbar gemacht zu haben. Er selbst hat in zahlreichen Publikationen die Bonner Archivalien für eigene Forschungen heran-
gezogen und gezeigt, welchen Nutzen die Wissenschaftsgeschichte aus der archivarischen Arbeit ziehen kann.
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Dirk Bronger: Metropolen, Megastädte, Global Cities. Die Metropolisierung der Erde. Darmstadt 2004. 216 S.
Das mit einem hoch aktuellen, inhaltlich vielversprechenden Titel direkt ins Auge fallende Buch gliedert sich in 12 "Thesen" (Kapitel), die verschiedene Facetten der Metropolisierung behandeln. Schon bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses stellt sich allerdings die Frage, ob These 3 ("Alle Hochkulturen waren Stadtkulturen. Metropolen sind uralte Phänomene") in diesen Kontext passt oder ob These 6 ("Einem fortschreitenden Suburbanisierungsprozess in den Metropolen der Industrieländer steht ein bis heute anhaltender Verdichtungsprozess in den Entwicklungsländer-Metropolen gegenüber") für letztere noch zutrifft.
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Stefan Krätke und Renate Borst: EU-Osterweiterung als Chance: Perspektiven für Metropolräume und Grenzgebiete am Beispiel Berlin-Brandenburg. Münster 2004 (Beiträge zur europäischen Stadt- und Regionalforschung 1). 220 S.
Europa erlebt gerade eine sehr schwierige Phase im Er- und Ausleben des Gedankens bzw. der Realisierung des Integrationsprozesses. Sicher gibt es viele wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche, alltäglich erlebbare Begründungen dafür, warum viele Menschen mit dem "europäischen Projekt" gleichermaßen große Hoffnungen und große Ängste verbinden. Offenbar jedoch wird ein Defizit an realitätsnaher, für die Menschen nachvollziehbarer, kompetenter Information zu den Herausforderungen, Chancen und Problemen des Integrationsprozesses in Europa. Damit unübersehbar verbunden sind auch Forderungen an wissenschaftliche Expertise vieler hierfür relevanter Disziplinen, auch der Geographie.
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Fred Scholz: Geographische Entwicklungsforschung. Methoden und Theorien. Berlin, Stuttgart 2004 (Studienbücher der Geographie). 297 S.
Mit dem Buch von Fred Scholz ist erstmals ein umfassendes deutschsprachiges Lehrbuch zur geographischen Entwicklungsforschung erschienen. Der Autor bietet dabei ein breites Spektrum theoretisch-konzeptueller, methodischer und empirischer Beiträge der Geographie zur komplexen Thematik von Unterentwicklung und Entwicklung an. In einem ersten Teil führt er zunächst in die Zielsetzungen der geographischen Teildisziplin Entwicklungsforschung ein, verortet sie im gesamten Gebäude der Geographie und stellt die Grundzüge ihrer historischen Entwicklung dar.
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Vivien Lo: Wissensbasierte Netzwerke im Finanzsektor. Das Beispiel des Mergers & Acquisitions-Geschäfts. Wiesbaden 2003. 280 S.
Mit ihrer Dissertation zu wissensbasierten Netzwerken im Finanzsektor legt Vivien Lo eine Arbeit vor, die ein wirtschaftsgeographisch äußerst aktuelles Thema anspricht. Sie fragt nach der Koordination des zwischenbetrieblichen Wettbewerbs und seiner Bedeutung für die Leitungserstellung in einem Segment, das aus zweierlei Gründen für unsere Ökonomie als paradigmatisch gelten kann: Erstens rücken mit Finanz- und finanznahen Dienstleistern unternehmensorientierte Dienstleistungen in den Mittelpunkt, ein Wirtschaftsbereich, dem bei der Formation globaler Stadtregionen eine Schlüsselrolle zukommt. Und zweitens handelt es sich um wissensintensive Dienstleister, einer nicht immer leicht abgrenzbaren Gruppe von Unternehmen, die als Symbol für den Übergang zu einer "Wissensökonomie" schlechthin gilt.
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Dörrenbächer, Peter H.: James Bay. Institutionalisierung einer Region - Wasserkraftnutzung in Nord-Québec und die Entstehung regionaler Selbstverwaltungsstrukturen der Cree-Indianer. Saarbrücken 2003 (Saarbrücker Geographische Arbeiten, Band 48). 240 S.
Peter Dörrenbächer legt mit diesem Buch eine überarbeitete und aktualisierte Fassung seiner 1997 fertig gestellten Habilitationsschrift über die nördlichen Gebiete der kanadischen Provinz Québec vor. Die verzögerte Veröffentlichung der umfangreichen Forschungsergebnisse führt der Autor auf politische Ereignisse Ende der 1990er Jahre zurück, deren Auswirkungen auf die beschriebenen und analysierten Entwicklungspfade abgewartet werden mussten. Der Leser profitiert von dieser langjährigen, intensiven Beschäftigung mit Thema und Region.- Kategorie: Rezensionen
Christian-Titus Klaiber: Unternehmensgründungen in Mexiko - auf der Suche nach Erfolgsfaktoren für deutsche Unternehmer. Frankfurt am Main 2005. 522 S.
Bei der vorliegenden Publikation handelt es sich um die veröffentlichte Diss. des Autors, die an der Universität St. Gallen im Fach Betriebswirtschaftslehre verfasst wurde. Während der Einleitungsteil die praktische Relevanz des Themas aufzeigt und definitorische Grundlagen legt, ist es das Ziel des theoretischen Teils, Mexiko "im Profil" darzustellen und Einflussgruppen der mexikanischen Unternehmensumwelt zu diskutieren.
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Robert Pütz: Transkulturalität als Praxis. Unternehmer türkischer Herkunft in Berlin. Bielefeld 2004. 294 S.
In so gut wie allen Großstädten Europas gehören die von Migranten und Migrantinnen geführten Läden und Dienstleistungsunternehmen zum alltäglichen Bild der Stadt. Die berufliche Selbstständigkeit von Migranten und Migrantinnen hat in der vergangenen Dekade zugenommen. Diese Entwicklung lässt sich in Europa, je nach Land und Zuwanderungsgruppe, mit verschiedenen Ursachen begründen. Generell wird von Fragmentierungsprozessen innerhalb von Stadtgesellschaften ausgegangen.
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Anke Matuschewski: Regionale Verankerung der Informationswirtschaft in Deutschland. Kiel 2004. (Kieler Geographische Schriften, Band 110). 385 S.
Die als Habilitationsschrift entstandene Arbeit greift gleich mehrere aktuelle Forschungsfragen auf. Sie beschäftigt sich mit dem Standortverhalten von Unternehmen der Informationswirtschaft, einer sehr heterogenen, sich aus Produktion und Dienstleistungen speisenden wirtschaftlichen Aktivität, die auf die Her- und Bereitstellung von Informationsprodukten und -dienstleistungen, der dafür benötigten Software und Endgeräte sowie die Übermittlung von Informationen ausgerichtet ist.
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