Martin Lendi und Karl-Hermann Hübler (Hg.): Ethik in der Raumplanung. Zugänge und Reflexionen. Hannover 2004 (Forschungs- und Sitzungsberichte 221). 297 S.

Die ethische Frage "Was müssen wir tun" ist die erste Frage der Raumplanung. Diese Priorität ergibt sich zum einen, weil die Raumplanung selbst von der Sache her auf die - normativ geleitete - Gestaltung der Lebensumwelt zielt. Sie gilt zum anderen, weil in den gegenwärtigen Zeiten drohender Beliebigkeit die Beantwortung von Wertfragen im Interesse aller immer schwieriger wird.

Werner Arnold, Anton Escher und Carmella Pfffenbach: Malula und M'allo?y. Erzählungen aus einem syrischen Dorf. Würzburg 2004 (Bibliotheca Academica, Reihe Orientalistik 9). 247 S.

Schon seit dem Ende des 18. Jahrhunderts üben die Dörfer mit aramäisch sprechender Bevölkerung im syrischen Berggebiet westlich von Damaskus eine eigenartige Faszination auf europäische Forscher unterschiedlichster Herkunft aus.

Klaus Wolf und Elke Tharun (Hg.): Stadt- und Regionalmarketing - Vermarktung von Stadt und Region? Vorträge eines Symposiums in Frankfurt am Main am 9. November 2001. Frankfurt a.M. 2002 (Rhein-Mainischen Forschungen 122). 69 S.

Nach anregenden Tagungen werden die Referenten oft gefragt, ob sie ihr Vortragsmanuskript nicht in einem Sammelband veröffentlichen wollen. Häufig wird dann dieses Manuskript etwas missmutig und lustlos aufgearbeitet, und das Ergebnis bleibt eher unbefriedigend.

Michael Storper: Institutions, Incentives and Communication in Economic Geography. Wiesbaden 2004 (Hettner-Lectures 2003). 102 S.

Mittlerweile ist der Band zur siebten Heidelberger Hettner-Lecture erschienen, in der es gelungen ist, einen der gegenwärtig einflussreichsten Wirtschaftsgeographen in die Diskussion mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland zu bringen. MICHAEL STORPER hat seit Mitte der 1980er Jahre die konzeptionelle Entwicklung der Wirtschaftsgeographie nachhaltig geprägt: mit seinen Ideen zur evolutionären Standortlehre, zur Entstehung neuer Industrieräume, zur Konzeptionalisierung der Bedeutung technologischen Wandels für die geographische Organisation von Wirtschaft und zur Fundierung sozialer Institutionen als nicht-pekuniäre Externalitäten räumlicher Agglomeration.

Georg August Wallin: Reisen in Arabien 1845-1848. Hg. und übers. von Uwe Pfullmann. Berlin 2004. 181 S.

GEORG AUGUST WALLIN gehört zweifellos zu den besonders beeindruckenden Orientforschern der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er wurde 1811 auf einer finnischen Insel im Bottnischen Meerbusen geboren und war von Herkunft und Sprache her Schwede.

Peter Jüngst: "Raubtierkapitalismus"? Globalisierung, psychosoziale Destabilisierung und territoriale Konflikte. Gießen 2004 (Reihe Psyche und Gesellschaft). 262 S.

Geht es denn nun um Öl im Irakkrieg und im Iran und anderswo oder geht es um Freiheit/ Demokratie/ Rechtsstaat oder geht es um die Prävention gegen transnationalen Terrorismus? Oder geht es um den globalen Privatkrieg von evangelikalen US-"Neocons" im manichäischen Paradigma von Schwarz und Weiß? Geht es also um weltweite Verteilungsprobleme oder um ethisch-politische Letzt-Werte oder um global wirksamen Fundamentalismus? Was sind die Motivationen der Akteure wirklich?

Werner Klohn und Hans-Wilhelm Windhorst: Neue Entwicklungen in der Agrarwirtschaft der Great Plains. Vechta 2004 (Studien zur Angewandten Geographie und Regionalwissenschaft 25). 223 S.

Mit dem hier anzuzeigenden Band 25 der VSAG legen W. KLOHN und H.-W. WINDHORST einen weiteren Beitrag zur Agrarwirtschaft und Agrargeographie der USA vor.

Heike Jöns: Grenzüberschreitende Mobilität und Kooperation in den Wissenschaften. Deutschlandaufenthalte US-amerikanischer Humboldt-Forschungspreisträger aus einer erweiterten Akteursnetzwerkperspektive. Heidelberg 2003 (Heidelberger Geographische Arbeiten 116). 514 S.

Zwar leben wir in einer "Wissensgesellschaft" und einer "verwissenschaftlichten Gesellschaft", zwar haben sich Science Studies, Wissens- und Wissenschaftssoziologie als Forschungsfelder und Subdisziplinen erfolgreich etablieren können, doch eine Geographie des Wissens oder der Wissenschaft besteht erst in Form verstreuter Arbeiten. HEIKE JÖNS' Dissertation ist ein wichtiger konzeptioneller und empirischer Beitrag hierzu, der zudem erahnen lässt, wie sich eine Wissens- und Wissenschaftsgeographie komplementär zu den erwähnten Forschungsfeldern entwickeln ließe.

Mario Günter: Kriterien und Indikatoren als Instrumentarium nachhaltiger Entwicklung. Eine Untersuchung zur Operationalisierung sozialer Nachhaltigkeit am Beispiel von Interessengruppen der Forstbewirtschaftung auf Trinidad. Heidelberg 2002 (Heidelberger Geographische Arbeiten 115) 303 S.

In der vorliegenden Dissertation wird eine aktuelle und interessante Fragestellung mit Bezug auf den Nachhaltigkeitsdiskurs im forstwirtschaftlichen Kontext aufgegriffen, denn nach wie vor gilt es ja, die Leitidee der Nachhaltigkeit zu konzeptualisieren und zu operationalisieren. Die Arbeit versucht, hier einen Beitrag im Hinblick auf die Operationalisierung sozialer Nachhaltigkeit zu leisten, indem über die Untersuchung und Evaluierung bestimmter Kriterien und Indikatoren relevante soziale Sachverhalte instrumentalisiert werden.

Werner Rutz und Achim Sibeth (Hg.): Karl Helbig - Wissenschaftler und Schiffsheizer. Sein Lebenswerk aus heutiger Sicht. Rückblick zum 100. Geburtstag. Hildesheim 2004. 276 S.

Es gibt Menschen, die passen in keine Schublade. Karl Helbig (1903-1991) war solch ein Nonkonformist. Aus relativ einfachen Verhältnissen stammend und mit 20 Jahren Vollwaise finanziert er sich das Studium durch Gelegenheitsarbeiten. 1923 heuert er als Kohlentrimmer auf einem Dampfer an und unternimmt seine erste Reise nach Niederländisch Indien. Die Inselwelt Südostasiens fasziniert ihn so, dass er 1927 in Hamburg ein Studium der Geographie und der malaiischen Sprachen beginnt.

Conrad Schetter: Kleine Geschichte Afghanistans. München 2004. 157 S.

Die vorliegende Publikation zur Geschichte Afghanistans kommt der selbst gestellten Aufgabe, die komplexen historischen Zusammenhänge des zentralasiatischen Landes innerhalb von kaum 160 Seiten darzustellen, in eingängiger Weise nach.