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Ewald Gläßer, Rolf Lindemann und Jörg-Friedhelm Venzke: Nordeuropa. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik. Unter Mitarb. v. JÜRGEN ARING, AXEL PRIEBS, MARTIN W. SCHMIED, JOHANN SCHWACKENBERG und AXEL SEIDEL. Darmstadt 2003. 234 S.
"Die Länderkunde ist tot. Es lebe die Länderkunde!" Diese vor dreißig Jahren engagiert und kontrovers diskutierten Postulate um Sinn oder Unsinn länderkundlicher Raumdarstellungen und ihre wissenschaftstheoretische Begründung sind zwischenzeitlich durch eine unbestreitbare Renaissance dieses Genre entschieden. Freilich sind entscheidende Paradigmenwechsel dabei unverkennbar. An die Stelle zumeist durch Ländergrenzen definierte Ländereinheiten sind durch Natur, Kultur, Gesellschaft und/oder Wirtschaft mehr oder wenig einheitlich geprägte Großräume getreten, die indes in ihren Raumdimensionen deutlich unterhalb der Maßstabsebenen von "Kulturerdteilen" liegen. Die jüngst in der verdienstvollen Reihe der WBG-Länderkunden veröffentlichten Bände "Mittelmeerländer" und der hier anzuzeigende Band "Nordeuropa" sind Ausdruck dieses neuen länderkundlichen Bemühens.Weiterlesen: Nordeuropa. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik
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Finland - Nature, Society, and Regions. Helsinki 2002 (Fennia International Journal of Geography 180,1-2). 274 S.
Warum die Besprechung eines Sonderbandes einer Fachzeitschrift? Üblicherweise sind es Monographien, die mit einer Rezension der Öffentlichkeit vorgestellt und empfohlen werden. Doch hier handelt es sich um etwas Besonderes.
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Gerd Stöber (Hg.): Der Transformationsprozess in (Ost-)Deutschland und in Polen. Hannover 2003 (Studien zur internationalen Schulbuchforschung 111). 192 S.
Die deutsch-polnische Schulbuchkommission befasste sich im Rahmen ihrer 30. Schulbuchkonferenz im Jahr 2002 mit den Transformationsprozessen der ehemals planwirtschaftlichen Systeme in Polen und (Ost-)Deutschland und seinen gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Konsequenzen. Darüber hinaus widmeten sich einige Referate auch der Darstellung der Transformationsprozesse in polnischen und deutschen Schulbüchern. Die schriftliche Fassung der Referate ist in dem vorliegenden Werk wiedergegeben.
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Markus Mayer: Jungendkonflikte und Entwicklungsplanung. Eine sozialgeographische Analyse der Lebenschancen Jugendlicher und der Potentiale dezentraler Planung in Sri Lanka. Saarbrücken 2002 (Studien zur Geographischen Entwicklungsforschung 21). 366 S.
Die Argumentation der Fallstudie nimmt ihren Ausgang bei der Feststellung einer Widersprüchlichkeit, die der Autor in dem relativ hohen Grad sozialer Sicherung und Bildung und damit geringer "sozialer Verwundbarkeit" der Bevölkerung Sri Lankas bei gleichzeitig hohem sozialem Konfliktpotential sieht. Da dieses Konfliktpotential vorrangig auf Seiten der jungen Bevölkerung, der Jugend, zu beobachten ist, konzentriert sich die Studie auf dieses Segment der Bevölkerung.Weiterlesen: Markus Mayer: Jungendkonflikte und Entwicklungsplanung
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Friderun Fuchs und Renate Müller: Goethes Landschaften heute. "Italienische Reise" vom Brenner bis Venedig. Frankfurt a. M. 2002 (Marburger Geographische Schriften 139). 413 S.
Zur Feier des 250. Geburtstages J. W. von Goethes haben die beiden Autorinnen einen herausragenden Reise- und Exkursionsführer verfasst, dessen Leitlinie und eingrenzende Klammer die Eingangsetappe der ersten Italienreise des Universalgenies ist.- Kategorie: Rezensionen
Claudia Mayer: Umweltsiegel im Welthandel. Eine institutionenökonomische Analyse am Beispiel der globalen Warenkette von Kaffee. Marburg/Lahn 2003 (Marburger Geographische Schriften 139). 283 S.
Was können Umweltsiegel auf dem Weltmarkt bewirken? Die Autorin behandelt dieses Thema am gut gewählten Beispiel Kaffee und sie präsentiert eine weit gespannte Untersuchung, die von den botanischen und ökologischen Randbedingungen über die ökonomischen Prozesse bis tief hinein in die komplexe Rechtsmaterie der Akkreditierung reicht. Umfassend und überzeugend zeigt das Buch, was Umweltsiegel sind und was sie leisten können.
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Hubert Kiesewetter: Überwindung der Armut in der Dritten Welt. Hat Afrika eine Chance? St. Katharinen 2002. 108 S.
Die Suche nach realistischen Entwicklungschancen für den Kontinent der "Krankheiten, Katastrophen und Konflikte" ist seit dem Milleniumsbekenntnis zu einer Halbierung der Armut bis 2015 sowie im Kontext der jüngst geführten Diskussion um Sicherheit und Entwicklung nach einer längeren Phase einer resignativen Abkehr wieder in den Vordergrund entwicklungspolitischer Überlegungen gerückt.
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Christoph Jentsch (Hg.): Visionen von der idealen Stadt. Beiträge zur Ausstellung "Ildefons Cerdà (1815-1876)" an der Universität Mannheim 2002. Mannheim 2002 (Südwestdeutsche Schriften 30). 101 S.
Aus Anlass einer Ausstellung über ILDEFONS CERDÀ, Verfasser des berühmten Stadterweiterungsplans von Barcelona (1859) und ein Pionier der modernen Stadtplanung, erschien das anzuzeigende Bändchen.
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Detlef Müller-Mahn: Fellachendörfer. Sozialgeographischer Wandel im ländlichen Ägypten. Stuttgart 2001 (Erdkundliches Wissen 127). 302 S.
Die Fallstudie nimmt ihren Ausgang bei der für die Entwicklungsgesellschaften des afrikanischen Kontinents allgemein zutreffenden Feststellung einer tendenziellen Verschlechterung der Lebens- und Überlebensbedingungen ihrer Bewohner im Vergleich der Jahre. In diesem Kontext stellt sich die Frage nach dem Handeln der von dieser Entwicklungstendenz betroffenen Subjekte. Den theoretischen Referenzrahmen zu ihrer Beantwortung definiert der Autor in Anlehnung an handlungs- und strukturationstheoretische Thesen von GIDDENS und WERLEN, gemäß derer der Raum und räumliche Strukturen die Funktion eines hermeneutischen Hilfsmittels zur Aufdeckung sozialer Zusammenhänge übernehmen.
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Don Mitchell: Cultural Geography - A Critical Introduction. Oxford 2000. 325 S.
Don Mitchells 2000 bei Blackwell Publ. erschienenes Buch "Cultural Geography - A Critical Introduction" ist, anders als es der Titel vermuten lässt, weniger eine kritische Einführung in die Kulturgeographie als der Versuch, einen umfassenden kulturgeographischen Ansatz in kritischer Perspektive zu begründen. Dass ein solches Anliegen von Mitchell, der an der Syracuse University lehrt, beabsichtigt ist, wird bereits in der Einleitung deutlich: "In the process [des Verfassens des Buches; H.P.], I have learned that it is possible, and even at times enjoyable, to construct and develop a coherent and, I think, political progressive, theory (or set of theories) of cultural geography [Mitchell 2000: xi]."
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Hans Gebhardt, Paul Reuber, Günter Wolkersdorfer (Hg.): Kulturgeographie. Aktuelle Ansätze und Entwicklungen. Heidelberg, Berlin 2003. 300 S.
Mit den Beiträgen dieses Sammelbandes wird eine der zentralen Denkrichtungen heutiger Kulturtheorie mit geographischen Ansätzen und Kategorien in Verbindung gebracht. Dazu werden Themen aus folgenden Bereichen bearbeitet: 1) Neue Konflikte um Raum und Macht, 2) Kultur und Identität, 3) Kultur, Stadt und Ökonomie, 4) Kultur/Natur: eine Neuverhandlung und 5) Rethinking Space and Place. Theorieleitend und paradigmatisch finden sich die meisten Essays unter dem Dach eines postmodernen Konstruktivismus, der so weit geht, dass von einem Spatial Turn in den Sozialwissenschaften geredet wird, der es den Geographen ermögliche, einen relevanten Theorieexport in die Kulturwissenschaften zu leisten.
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