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Werner Heinz: Der große Umbruch. Deutsche Städte und Globalisierung. Berlin (Edition Difu Stadt Forschung Praxis 6) 2008. 354 S.
Nachdem Anfang des Jahres 2008 die drei Stadtsoziologen HARTMUT HÄUSSERMANN, DIETER LÄPPLE
und WALTER SIEBEL ihre langjährigen Forschungsaktivitäten zur Stadtpolitik in Deutschland bereits in einem bemerkenswerten Suhrkamp Taschenbuch zusammengetragen und veröffentlicht haben, ist Ende 2008 ein weiteres ausgesprochen instruktives und umfassendes Werk zur aktuellen Situation der kommunalen Stadtpolitik in Deutschland erschienen. WERNER HEINZ, der seit vielen Jahren beim Deutschen Institut für Urbanistik am Standort Köln beschäftigt ist und von daher ein hervorragender Kenner der kommunalen Praxis in Deutschland ist, hat sich gründlich und grundsätzlich mit dem viel diskutierten und zitierten Phänomen der Globalisierung auseinander gesetzt.
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Gary Baines u. Peter Vale (Hg.): Beyond the Border War. New Perspectives on Southern Africa’s Late-Cold War Conflicts. UNISA: University of South Africa Press 2008. 342 S.
Die „Grenze“ ist eine unumgängliche Konsequenz jeglicher Strategie, einen befriedeten Herrschaftsbereich zu schaffen, der sich als Hort einer wie auch immer bestimmten Zivilisation von dem umgebenden Chaos unterscheidet und daher zugleich auch umfriedet sein muss. J.M. Coetzee hat dies in Waiting for the Barbarians in eindringlicher Weise literarisch gestaltet, ohne sein Heimatland Südafrika auch nur ein einziges Mal zu erwähnen – und doch besteht nie der Hauch eines Zweifels, wo die sich abschottende Festung denn liegen mag. Die Routine technologischer, wo erforderlich auch militärischer Abschottung, die ihr innewohnende Gewalt und die Todesopfer, die diese immer wieder fordert, sind inzwischen vertraut von den gigantischen Grenzbefestigungen, die „Europa“ von „Afrika“ und „Asien“ trennen. Ähnliches gilt für den Nachdruck, mit dem die Grenzlinien zwischen den USA und Mexiko, Australien und seinen nördlichen Nachbarn oder auch Südafrika und Moçambique zu scheinbar oft unüberwindlichen Hindernissen für ungebetene Migranten gemacht werden.
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Bernhard Nitz, Hans-Dietrich Schultz und Marlies Schulz (Hg.): 1810-2010. 200 Jahre Geographie in Berlin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Berlin 2010 (Berliner Geographische Arbeiten 115). 394 S.
Die folgenden zwei Anmerkungen seien zur Kenntnis und unkommentiert vorangestellt: Der Jubiläumsband „200 Jahre Geographie in Berlin“ ist ausschließlich auf das Geographische Institut der Humboldt-Universität bezogen. Weitere geographische Einrichtungen, wie die Institute an der Technischen und der Freien Universität (seit 1945) sowie die 1828 gegründete Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin sind nicht berücksichtigt.
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Nicos Poulantzas: The Poulantzas Reader. Marxism, Law, and the State, edited and introduced by James Martin. London-New York 2008. 438 S.
Der Band ist als Überblickswerk konzipiert und versammelt zentrale Texte aus den unterschiedlichen Schaffensphasen. James Martin liefert zudem eine gute und verständliche Kontextualisierung der unterschiedlichen Artikel und der gesellschaftlichen und theoretischen Kontroversen, in denen sie entstanden sind.
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Jens Friedemann, Rüdiger Wiechers (Hg.): Grundlagen und Visionen europäischer Stadtentwicklung. Frankfurt a. M. 2008. 389 S.
Ein Sammelband, der seinem anspruchsvollen Titel mit einer Vielzahl von EinzeIbeiträgen gerecht zu werden sucht. Auf ein Geleitwort von Klaus Töpfer, Generaldirektor des Büros der Vereinten Nationen in Nairobi, folgen 22 Artikel von insgesamt 26 Autoren, die im Anhang einzeln vorgestellt werden. Auf dreieinhalbhundert Seiten wird das Generalthema Stadt mit unterschiedlichen Schwerpunkten behandelt.
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Raffael Scheck: Hitlers afrikanische Opfer. Die Massaker der Wehrmacht an schwarzen französischen Soldaten. Aus dem Englischen von Georg Felix Harsch. Hamburg 2009. 196 S.
Die Bedeutung des globalen Südens im Zweiten Weltkrieg ist in letzter Zeit verschiedentlich und verstärkt thematisiert worden. Raffael Schecks im Original 2006 veröffentlichte Untersuchung ist dabei auf breite Resonanz gestoßen. Bereits 2007 erschien eine französische Übersetzung. Die Arbeit untersucht in erster Linie Ereignisse, die sich während des kurzen Zeitraums von Anfang Mai bis Mitte Juni 1940 zutrugen, in denen die deutsche Wehrmacht in zuvor kaum für möglich gehaltener Geschwindigkeit Frankreich sowie die Benelux-Staaten überrannte und größtenteils besetzte.
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Ulrich van der Heyden u. Joachim Zeller (Hg.): Kolonialismus hierzulande. Eine Spurensuche in Deutschland. Erfurt 2007. 447 S.
Die Bewusstmachung und Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit ist zu einem wesentlichen Zweig lokaler Geschichtsinitiativen und einzelner Aktivistinnen und Aktivisten geworden. Der aufklärerische Nutzen, sich und anderen klar zu machen, dass koloniale Herrschaft nicht (nur) irgendwo Tausende von Kilometern entfernt stattgefunden hat, sondern verknüpft ist mit dem eigenen Wohnort und täglich begegnenden Merkzeichen wie Straßennamen, Häusern oder Denkmälern, ist fast unmittelbar einsehbar.
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Lucas Zeise: Ende der Party. Die Explosion im Finanzsektor und die Krise der Weltwirtschaft. Köln 2008. 196 S.
Vor gut einem Jahr erreichte die Finanzkrise mit der Pleite der New Yorker Investmentbank Lehman Brothers einen vorläufigen Höhepunkt. Aus rückblickenden Schilderungen beteiligter Akteure muss man den Eindruck gewinnen, das globale Finanzsystem habe damals in der Tat kurz vor dem völligen Kollaps gestanden. Inzwischen deuten einige Anzeichen auf eine Verlangsamung, nach Meinung von Optimisten vielleicht sogar bereits auf das Ende der durch den Finanzcrash ausgelösten Talfahrt der Weltwirtschaft hin. Auch die Schockstarre der Kommentatoren in Ökonomie und Politik scheint sich zu lösen, wie sich an einer wachsenden Zahl von Publikationen ablesen lässt.
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Alexander Flores: Der Palästinakonflikt. Freiburg i.Br., Basel, Wien 2009. 128 S.
Aufhänger des Buches, das als Band 6082 in der Reihe „Wissen was stimmt“ erschienen ist, ist der jüngste Krieg, mit dem Israel den Gaza-Streifen überzog. Dieser Krieg lasse sich nur richtig verstehen, „wenn man den Gesamtzusammenhang ins Auge fasst, und das ist oft die ganze Geschichte des Palästinakonflikts seit seinem Einsetzen in den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts“ (11). Damit hat der Autor einen hohen Anspruch formuliert, den auch der Titel der Reihe einzulösen verspricht.
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Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Hg.): Raumordnungsprognose 2025/2050. Bevölkerung, private Haushalte, Erwerbspersonen. Bonn: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) 2009 (Berichte des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung 29). 77 S.
The spatial projection of the effects of demographic change is a very important topic and extremely valuable for both understanding and planning spatial development. In times of the Second Demographic Transition (Kaa 2004), uncertainties in terms of fertility behaviour and life style changes increase. For policy makers, projections are often inconvenient as they might contradict policy goals. They are, however, extremely important as a base for action
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Rainer Wehrhahn (Hg.): Risiko und Vulnerabilität in Lateinamerika. Kiel (Kieler Geographische Schriften 117) 2007. 316 S.
Der Doppelband umfasst 15 Beiträge, die auf einer in 2007 in Kiel veranstalteten Tagung zu dem im Titel genannten Thema vorgestellt wurden sowie drei aus dortigen Posterpräsentationen entstandene Aufsätze.
Sicherlich ist dem Herausgeber unumwunden zuzustimmen, dass Risiko und Vulnerabilität in Lateinamerika "feste Größen wissenschaftlicher Untersuchungen" sind (S. 1).