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Harald Bathelt u. Johannes Glückler: The relational economy. Geographies of knowing and learning. Oxford 2011. X+298 p.
Mit der „relationalen Wirtschaftsgeographie“ liegt seit fast einem Jahrzehnt ein neuer Entwurf für ein grundlegendes Verständnis des Wirtschaftens im Raum vor, an dem die beiden Autoren dieses Bandes an vorderster Stelle mitgewirkt haben. Das Buch folgt der verbreiteten Idee der kumulativen Publikation, nämlich die zuvor in verschiedenen (anglophonen und deutschen) Zeitschriften publizierten Gedanken und empirischen Erfahrungen der Autoren systematisiert zusammenzufassen.
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Katja Werthmann: Bitteres Gold. Bergbau, Land und Geld in Westafrika. Köln 2009. 260 S.
Dass Goldbergbau zum Forschungsthema der Autorin wurde, kam „nach dem Prinzip der Serendipität zustande: zu finden, wonach man gar nicht gesucht hatte“ (23). Sie war für ein Forschungsprojekt über ein Agraransiedlungsprogramm nach Burkina Faso gekommen, als genau an dem Ort, wo sie arbeitete, ein ergiebiger Goldfund gemacht wurde, worauf binnen weniger Tage Tausende von Goldgräbern in die Gegend einfielen, schon bald eine richtige Goldgräberstadt – „eine Stadt aus Stroh“ (80) – errichteten und in handwerklichem Bergbau Gold zu fördern begannen.
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Luger Pries: Erwerbsregulierung in einer globalisierten Welt. Wiesbaden 2010. 300 S.
Die Auswirkungen der ökonomischen Globalisierung auf Arbeit, Beschäftigung und Arbeitsregime im nationalen Zusammenhang sind in den letzten beiden Jahrzehnten vielfach, nicht zuletzt auch vergleichend untersucht worden. Weniger Aufmerksamkeit haben die mannigfaltigen Ansätze grenzüberschreitender arbeits- und sozialpolitischer Regulierung gefunden, die der ökonomischen Globalisierung mit substantiellen oder prozeduralen sozialen Standards ein soziales Korsett anzulegen suchen. Das vorliegende Buch liefert einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über Formen und Reichweite dieser Ansätze von „sozialer Globalisierung“.
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BEIGEWUM & Attac: Mythen der Krise. Einsprüche gegen falsche Lehren aus dem großen Crash. Hamburg 2010. 126 S.
Die 2008 offen ausgebrochene Finanzkrise schien zunächst das Glaubensgebäude jener zutiefst zu erschüttern, die meinten, auf alle Fälle in die Rationalität „der Märkte“ vertrauen zu dürfen oder gar zu müssen. Manche sahen bereits ein neues Zeitalter des Keynesianismus heraufziehen und damit neue Chancen für die Regulierung des internationalen Finanzsystems oder die Austrocknung von Steueroasen. Inzwischen sind wir mit den Budget- und Währungskrisen im Euro-Raum einen massiven Krisenschub weiter.
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Pádraig Carmody: Globalization in Africa. Recolonization or Renaissance? Boulder, CO & London 2010. S.
Philipp Gieg: Great Game um Afrika? Europa, China und die USA auf dem Schwarzen Kontinent. Baden-Baden 2010. 140 S.
Ian Taylor: China’s New Role in Africa. Boulder, CO & London 2009. 227 S.
Es entbehrt nicht der Signifikanz, dass auch in Analysen, die sich vorab mit den Auswirkungen der Globalisierung auf Afrika oder aber mit der Bedeutung des Kontinents innerhalb eines Kräftedreiecks befassen, die Rolle der VR China zur zentralen Frage wird. Dennoch ist der Horizont der drei hier vorzustellenden Beiträge sehr unterschiedlich.
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Julia Reuter u. Paula-Irene Villa (Hg.): Postkoloniale Soziologie. Empirische Befunde, theoretische Anschlüsse, politische Intervention. Bielefeld 2009. 338 S.
„Postkolonialismus boomt“ (7) stellen die Herausgeberinnen im Vorwort fest und beabsichtigen mit dem vorliegenden, immerhin 14 Beiträge umfassenden Sammelband zu zeigen, „wie produktiv die Rekontextualisierung soziologischen Denkens und Forschens ist, die der postkoloniale Horizont ermöglicht“ (11). Dies gelingt ihnen durchaus, auch wenn sie ihren ebenfalls geäußerten Anspruch, „postkoloniale Theorie(n) empirisch und damit nachhaltig zu fundieren“ (39), nur in sehr geringem Maße einlösen: Die große Mehrheit der Beiträge befasst sich mit theoretischen und konzeptionellen Überlegungen.
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Arbeitskreis Evaluation von Entwicklungspolitik – DeGEVal (Hg.): Verfahren der Wirkungsanalyse. Ein Handbuch für die entwicklungspolitische Praxis. Freiburg i.Br.: Arnold-Bergstraesser-Institut 2010 (= Freiburger Beiträge zu Entwicklung und Politik, Bd. 36). 247 S.
Die Frage nach Verbleib und Nutzen der vom Steuerzahler bzw. Spender zugunsten „der Armen in der Dritten Welt“ aufgebrachten Milliarden ist so alt wie die „Entwicklungshilfe“ selbst. Mehr noch: in keinem anderen Bereich der öffentlichen Verwaltung und der zivilgesellschaftlichen Aktivitäten wird seit Jahrzehnten dieser Frage mit größerem finanziellem Aufwand und intellektuellem Eifer nachgegangen, wobei sich im Laufe der Zeit die Fragestellungen, Methoden und Verfahren kontinuierlich verfeinert haben. Am (vorläufigen?) Ende dieser Entwicklung steht die Frage nach den Wirkungen der Entwicklungszusammenarbeit, d.h. danach, welche Veränderungen entwicklungspolitische Maßnahmen bei den Empfängern bzw. Partnern induziert haben.
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Jörn Rüsen u. Henner Laass (Hg.) Humanism in Intercultural Perspective. Experiences and Expectations. Bielefeld 2009. 275 S.
Das Anliegen, „eine neue Art von Humanismus zu entwickeln“ (10), begründet Jörn Rüsen einleitend mit der Desavouierung des „traditionellen europäischen Humanismus“ durch die „traumatischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts“ einerseits sowie dem schnell heranrückenden „Zusammenstoß der Kulturen“ andererseits. Hier helfe angesichts der Notwendigkeit „gegenseitigen Verstehens“ auch kein postmoderner oder postkolonialer „Kulturrelativismus“, sondern allein „neue, leistungsfähige Vorstellungen davon, was es bedeutet, ein Mensch zu sein“.
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Faith Kihiu: Women as Agents of Democratisation. The Role of Women’s Organisations in Kenya (1990-2007). Münster 2010. 248 S.
Die Demokratisierung in Afrika während der 1990er Jahre weckt bis heute das Interesse von WissenschaftlerInnen. Das betrifft insbesondere Länder, in denen die demokratische Entwicklung immer wieder auf eine harte Probe gestellt wird. So geriet Kenia wegen der gewaltsamen Ausschreitungen nach den Wahlen Ende 2007 weltweit in Misskredit. Umso wichtiger sind Studien, die detailliert die komplexen Chancen und Probleme der Demokratisierung untersuchen und dabei nach den Potenzialen zivilgesellschaftlicher Gruppierungen zur Gestaltung politischer Prozesse fragen.
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Dirk Fornahl, Sebastian Henn and Max-Peter Menzel (eds.): Emerging Clusters: Theoretical, Empirical and Political Perspectives on the Initial Stage of Cluster Evolution. Cheltenham et al. 2010. 373 S.
The large number of works already published on the cluster issue in recent years inevitably raises the questions: What has this volume to offer in terms of scientific value added? Does it deliver insights that reach beyond those reported several times before?
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Esther Baumgärtner: Lokalität und kulturelle Heterogenität. Selbstverortung und Identität in der multi-ethnischen Stadt. Bielefeld 2009. 260 S.
Die Ethnologin Esther Baumgärtner greift in ihrer Dissertation die Fragen auf, wie sich die Bewohner in einem multi-ethnischen Stadtraum mit ihrem durch Marginalisierung und Stigmatisierung gekennzeichneten Quartier auseinandersetzen und welche Strategien der Verortung im sozialen Raum der Stadt von ihnen entwickelt werden. Unter Bezug auf Ergebnisse eigener Feldforschung wird in dem Buch die Bedeutung von Lokalität, insbesondere im Hinblick auf die unterschiedlichen Formen der Produktion von lokalisierten Identitäten, behandelt. Der Ort der Untersuchung ist das Mannheimer Stadtviertel Jungbusch. Das wissenschaftliche Interesse der Autorin am Jungbusch gründet hierbei nicht auf theoretischen Vorüberlegungen, sondern ergab sich aus ihren eigenen Erfahrungen als Bewohnerin des Quartiers. Das Buch gliedert sich neben Einleitungs- und Schlussteil in acht Kapitel.
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