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Jan Pospisil: Die Entwicklung von Sicherheit. Entwicklungspolitische Programme der USA und Deutschlands im Grenzbereich zur Sicherheitspolitik. Bielefeld 2009. 438 S.
Die Verschmelzung von Entwicklungs- und Sicherheitspolitik ist mindestens seit einem knappen Jahrzehnt als langfristige Tendenz erkennbar. Gerade in der Debatte um den gewöhnlich als "Entwicklung" kodierten Komplex von Maßnahmen, Strategien und Denkroutinen ist diese tiefgreifende Veränderung jedoch bisher allenfalls bruchstückhaft angekommen, geschweige denn in ihren Implikationen adäquat reflektiert worden.
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Reinhard Stockmann, Ulrich Menzel und Franz Nuscheler: Entwicklungspolitik. Theorien - Probleme - Strategien. - München 2010. 528 S., Tab.
Angesichts der dynamischen, komplexen und vielleicht auch zunehmend undurchschaubaren Diskurse und Prozesse im Kontext von "Entwicklung" ist ein umfassendes Handbuch zur Entwicklungspolitik, zumal aus kompetenter Feder, willkommen. Erfreulich ist, dass die drei Autoren erst gar nicht den Versuch unternehmen, ein konsistentes und in sich geschlossenes Werk vorzulegen, sondern die gewichtige Thematik über drei große Blöcke zu Entwicklungstheorien (Menzel), Entwicklungsproblemen (Nuscheler nennt sein Hauptkapitel "Weltprobleme") und Entwicklungsstrategien (Stockmann) erschließen.
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Jasmin Schippler: Urbaner Informeller Sektor: Wirtschaftliches Handeln unter Unsicherheit. Stressoren, institutionelle Arrangements und der Beitrag von Sozialkapital am Beispiel der Schreiner in Gaborone, Botswana. Erlangen (Erlanger Geographische Arbeiten 63). 2009. 169 S.
Das Konzept des Sozialkapitals hat in den Sozialwissenschaften in den letzen 15 Jahren beachtlich Karriere gemacht. Es erscheint gewissermaßen als Grenzobjekt zwischen Ökonomik, Politologie, Wirtschaftssoziologie, Anthropologie und (Wirtschafts-)Geographie, das sich von der Mikro- bis zur Makroebene mit dem Einfluss des "Sozialen" auf ökonomische Aktivitäten und Prozesse auseinandersetzt.
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Ernst-Hasso Ritter: Europäische Raumentwicklungspolitik. Inhalte, Akteure, Verfahren, Organisation. Detmold 2009. 213 S.
Wer sich bisher in der Fachliteratur über europäische Raumentwicklungspolitik informieren wollte, war auf Beiträge in Fachzeitschriften oder Sammelbänden angewiesen, die jeweils Einzelaspekte dieses Politikfeldes auf europäischer Ebene behandelten. Ein umfassendes Gesamtwerk über die europäische Raumentwicklungspolitik fehlte bislang. Diese Lücke ist jetzt geschlossen.
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Michaela Paal (Hg.): Stadtzukünfte in Deutschland. Strategien zwischen Boom und Krise. Berlin (Forschungsbeiträge zur Stadt- und Regionalgeographie 4) 2010. 205 S.
Der von der Marburger Professorin Michaela Paal herausgegebene Sammelband enthält nach einer sehr kurzen, zehnseitigen Einführung der Herausgeberin acht Beiträge, die sich mit derzeitigen Entwicklungsprozessen in acht sehr unterschiedlichen deutschen Städten beschäftigen:
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Peter Herrle and Stephanus Schmitz (eds.): Constructing Identity in Contemporary Architecture. Case Studies from the South. Berlin (Habitat International 12) 2009. 308 S.
Architektur ist eines der augenfälligsten Mittel, Identitäten zu konstruieren, dekonstruieren und zu kommunizieren. Dem trägt der Band "Constructing Identity in Contemporary Architecture. Case Studies from the South", herausgegeben von Peter Herrle und Stephanus Schmitz, Rechnung. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen dabei Identitätskonstruktionen in zeitgenössischer Architektur jener Länder, die globalisierungsbedingten Transformationsprozessen und damit auch Neu-Verhandlungen von Identität(en) in besonderem Maße unterworfen sind.
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Dieter Böhn, Eberhard Rothfuss (Hg): Entwicklungsländer I. Handbuch des Geographie-Unterrichts 8. Köln 2007. 316 S.
Entwicklungsländer II. Handbuch des Geographie-Unterrichts 8. Köln 2007. 288 S.
Die Herausgeber dieses zweibändigen Handbuches verfolgen ein sehr ambitioniertes Projekt. So ambitioniert, dass der Verlag ein Beiblatt in den ersten Band einlegte (adressiert an "die Bezieher des Gesamtwerkes Handbuch des Geographieunterrichts") mit dem Hinweis, dass die Stofffülle bei diesem Band so gross gewesen sei, dass er in zwei Teilbände aufgeteilt werden musste. (Der Hinweis wird verbunden mit der Bitte um Verständnis). Band 1 dieses Handbuchs beinhaltet einen "allgemeingeographischen Teil", Band 2 den "regionalgeographischen Teil". Umrahmt werden diese beiden Hauptteile mit einem einführenden und einem unterrichtspraktischen Teil.
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Martina Sproll: High Tech für Niedriglohn. Neotayloristische Produktionsregimes in der IT-Industrie in Brasilien und Mexiko. Münster 2010. 395 S.
Verf. analysiert in ihrer qualitativen Untersuchung in Brasilien und Mexiko "Kontraktfertigungen " von Hardware für "Markenhersteller" wie IBM (26) mittels des von Michael Burawoy geprägten Begriffs des Produktionsregimes (17). Sie knüpft dabei an ihre mit Boy Lüthje am Institut für Sozialforschung (Frankfurt/M) durchgeführte Forschung an.
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André Gorz: Auswege aus dem Kapitalismus. Beiträge zur politischen Ökologie. Zürich 2009. 119 S.
"Die Wirtschaftsprognose ist [...] nicht neutral. Sie spiegelt die stillschweigende politische Entscheidung wider, das bestehende System fortdauern zu lassen." (70) Zu diesem System gehört, dass die Zerstörungen der Natur nicht nur - wie Gorz schreibt - als Quellen des Reichtums "erscheinen" (71), sondern mit ihnen identisch sind. Das Streben nach maximaler Effizienz bei der gesellschaftlichen Verwertung des Kapitals - d.h. die "systemimmanente Notwendigkeit" (96) des Wirtschaftswachstums - erfordert die "maximale Verschwendung" (46) von Arbeit und Natur.
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Irmi Seidl u. Angelika Zahrnt (Hg.), Postwachstumsgesellschaft. Konzepte für die Zukunft. Marburg 2010. 247 S.
Die Debatte um eine Ökonomie jenseits des Wachstums ist inzwischen aus der Nische heraus. Davon zeugt nicht nur das Geleitwort von Ex-Bundespräsident Köhler im von Zahrnt, ehemalige Vorsitzende des BUND, und Seidl herausgegebenen Sammelband, sondern auch dessen schnelle Aufnahme in die Top Ten der Zukunftsliteratur der Robert- Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen.
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Eva Sørensen u. Peter Triantafillou (Hg.): The Politics of Self-Governance. Surrey 2009. 223 S.
In den westlichen liberalen Demokratien lassen sich parallel zu Privatisierungs- und Konzentrationsprozessen auch Tendenzen einer Transformation der öffentlichen Verwaltung beobachten, die Elemente von Selbstregulierung aufweisen. Gesellschaft wird dabei nicht mehr nur als Objekt und Bürde des Regierens angesehen, sondern als potenzielle Ressource, die für eine effiziente, effektive und demokratische Governance aktiviert werden kann.