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Carolin Schurr: Sicherheit produziert Unsicherheit
Rezensionsaufsatz:
Bettina Fredrich: verorten – verkörpern – verunsichern: Eine Geschlechtergeografie der Schweizer Sicherheits- und Friedenspolitik. Bielefeld 2012. 302 S.
Die Leserinnen und Leser in der Gewissheit, dass Sicherheit etwas Gutes ist, zu ver-unsichern, ist zentrales Anliegen dieses Buches. Dies unternimmt die Autorin, indem sie anhand der Schweizer Sicherheits- und Friedenspolitik folgenden Fragen nachgeht: Was heißt eigentlich Sicherheit? Wer produziert Sicherheit für wen und mit welchen Mitteln? Ist Sicherheit aus feministischer Perspektive vielleicht gar kein erstrebenswertes Ziel?
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Erwin Hepperle et al. (Hg.): Kernthemen der Bodenpolitik: Nachhaltige Entwicklung und Interessenausgleich. Zürich 2011.
Das vorliegende, von Erwin Hepperle et al. herausgegebene Buch stellt eine umfassende, ertragreiche und interdisziplinäre Untersuchung zu den mannigfaltigen Fragen der jüngsten nachhaltigen Entwicklung des kontinentaleuropäischen Raumes dar.
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Trevor Paglen: Blank spots on the map: the dark geography of the Pentagon's secret world. Updated edition. New York 2010. 324 S.
In den USA ist es gute Tradition, dass Akademikerinnen und Akademiker mitunter Bücher so schreiben, dass sie auch und gerade außerhalb des eigenen Faches auf Interesse stoßen. Trevor Paglen, promovierter Geograph und Künstler, hat ein ebensolches Buch vorgelegt, in dem es ihm gelingt, ein hochpolitisches Thema – geheime Aktivitäten von Militär und Geheimdiensten der USA – mit einer spezifisch geographischen Sicht zu verbinden.
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Michael Pesek: Das Ende eines Kolonialreiches. Ostafrika im Ersten Weltkrieg. Frankfurt am Main/New York 2010. 419 S.
In den vergangenen Jahren hat relativ zaghaft die Ansicht in die Historiographie Eingang gefunden, dass die gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Millionen von Toten im Ersten und Zweiten Weltkrieg nicht nur auf den mehr oder minder erinnerten Schlachtfeldern in Europa und dem Atlantischen und Pazifischen Ozeanen stattfanden, sondern auch an der Peripherie. Einige, wenn auch noch nicht allzu viele Publikationen sind zu dieser Thematik, die eine globalere Sicht auf die „Welt"kriege einfordert, erschienen.
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Zur heutigen (13.3.2013) Eröffnung der Leipziger Buchmesse wird der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2013 an Klaus-Michael Bogdal verliehen
Wolfgang Aschauer: Sinn und Unsinn ethnischer Kategorisierungen
Rezensionsaufsatz
Klaus-Michael Bogdal: Europa erfindet die Zigeuner. Eine Geschichte von Faszination und Verachtung. Berlin 2011.
Abstract
Der Betrag diskutiert am Beispiel des rezensierten Buches einerseits die Möglichkeit, durch die Analyse von Literatur, insbesondere von Belletristik, Erkenntnisse über eine historisch durchgängig marginalisierte Großgruppe („Zigeuner") zu gewinnen, und andererseits den wissenschaftlichen Stellenwert der Übernahme ethnopolitischer Begriffe („Roma") bzw. deren Neuschaffung („Romvölker").
Das 2011 erschienene Buch des Bielefelder Literaturwissenschaftlers Klaus-Michael Bogdal beginnt mit der Sequenz einer jungen Frau, die vor laufenden Fernsehkameras bekundet, dass sie Zigeuner umbringen möchte, und endet mit einem Blick auf die Bootsflüchtlinge in Südeuropa und der Warnung, dass ohne eine Veränderung des aktuellen „Zigeuner"-Bildes auch diese Gefahr liefen, Verachtung und Verfolgung ausgesetzt zu werden.
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Jean-François Bayart: Les Études postcoloniales. Un carnaval académique. Paris 2010. 126 S.
Zwar wurden erst in den letzten Jahren einige der postkolonialen „Theorie-Klassiker“ ins Französische übersetzt – eine zentrale Bedingung, um in der akademischen Debatte in Frankreich wahrgenommen zu werden. Der Bedarf an Polemik scheint hingegen groß zu sein:
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Luisa Vogt: Regionalentwicklung peripherer Räume mit Tourismus? Eine akteurs- und handlungsorientierte Untersuchung am Beispiel des Trekkingprojekts Grande Traversata delle Alpi. Erlangen (Erlanger Geographische Arbeiten, Sonderband 38) 2009. 412 S.
Peripheren – oftmals ländlich geprägten – Räumen, in denen die Dynamik anderer ökonomischer Bereiche nur gering ausgeprägt ist, durch touristische Erschließung für den Tourismus Impulse zu vermitteln ist ein oftmals postuliertes und in unterschiedlichsten räumlichen Kontexten von Industrie- und sog. Entwicklungsländern angewandtes Instrument der Regionalentwicklung.
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Ingo Breuer: Existenzsicherung und Mobilität im ariden Marokko. Wiesbaden (Nomaden und Sesshafte 9) 2007. 206 S.
In the context of the actual discussion regarding the role of regional mobility in securing livelihood, Ingo Breuer establishes his study at the interface between geographical development, pastoralism, and migration and mobility research. Empirical case studies such as these that are based on intensive field research carried out at the local level are especially rare in the Arab world.
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Benjamin Etzold: Illegalisierte Migration in der Flüssigen Moderne. Migranten aus Afrika und die europäische Grenzsicherungspolitik. Berlin (Beiträge zu interdisziplinären Studien in Ländern des Südens 5) 2009. 193 S.
Es mag ungewöhnlich erscheinen, wenn Diplomarbeiten Gegenstand von Buchbesprechungen sind. Die Diplomarbeit von Benjamin Etzold jedoch hat bereits in zweierlei Hinsicht erhöhte Aufmerksamkeit auf sich lenken können: Erstens, da sie in einer insbesondere für den Entwicklungskontext relevanten Schriftenreihe (Entwicklungsforschung. Beiträge zu interdisziplinären Studien in Ländern des Südens von Dittmann et al.) erschienen ist, und zweitens, weil sie mit dem international ausgelobten Entwicklungsländerpreis der Justus-Liebig-Universität Gießen ausgezeichnet wurde.
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Elke Hayashi-Mähner, Reinhold Ophüls-Kashima, Matthias Pfeifer und Natalie Rudolf (Hg.): Tokyo: Konstruktionen einer Metropole – sozial, politisch, kulturell, historisch. München 2008. 294 S.
Bei der OAG, der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, in deren Schriftenreihe der vorliegende Band erschienen ist, handelt es sich um eine bereits 1873, also nur wenige Jahre nach der Öffnung Japans in Tokyo von deutschen Kaufleuten, Gelehrten und Diplomaten gegründete wissenschaftliche Vereinigung, deren Zweck es ist, insbesondere Japan zu erforschen und Kenntnisse darüber zu verbreiten.
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Raul Zelik u. Elmar Altvater: Vermessung der Utopie: Ein Gespräch über Mythen des Kapitalismus und die kommende Gesellschaft. München 2009. 206 S.
»Es herrscht Klassenkampf, und meine Klasse gewinnt.« (65) Dieser Satz des us-amerikanischen Investors Warren Buffet beschreibt die neoliberale Umgestaltung ab Mitte der 1970er Jahre. Als Resultat sehen Verf. eine vierfache Krise – Finanzkrise, Überproduktionskrise, Armutskrise, Klimawandel – des Kapitalismus, die das Gesamtsystem in Frage stellt. Verf. haben in zwei Monaten 20 Stunden über diese Situation diskutiert und eine Bestandsaufnahme vorgelegt: zum Begriff »Ökonomie«, zu den Krisen und ihrem Management, zum gescheiterten Sozialismus sowie der kommenden Gesellschaft.